Kreuzzug: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon - Das Freie Kinderlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Textersetzung - „File:“ durch „Datei:“)
K (Textersetzung - „Christen“ durch „Christen“)
 
(23 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Akko Castle 25 (5148494506).jpg|mini|In [[Israel]] sieht man noch heute einige der [[Burg]]en, die von den Kreuzfahrern gebaut worden sind. Dies ist der Turm von Akkon.]]
+
[[Datei:Krak des Chevaliers 01.jpg|mini|Im [[Naher Osten|Nahen Osten]] sieht man noch heute einige der [[Burg]]en, die von den Kreuzfahrern gebaut worden sind. Dies ist Krak des Chevaliers in [[Syrien]].]]
Kreuzzüge nannte man im [[Mittelalter]] eine Reihe von [[Krieg]]en zwischen [[Christentum|Christen]] und [[Muslim]]en, den Anhängern des [[Islam]]. Kreuzzüge hießen sie, weil die christlichen Kämpfer große Kreuze auf ihre [[Schiff]]e und Rüstungen gemalt haben. Man nannte sie daher auch Kreuzritter oder Kreuzfahrer.
+
[[Datei:1099 Siege of Jerusalem.jpg|mini|Kreuzfahrer belagern die [[Stadt]] [[Jerusalem]].]]
 +
Kreuzzüge nannte man im [[Mittelalter]] einige [[Krieg]]e zwischen [[Christen]] der römisch-katholischen Kirche und [[Muslim]]en, den Anhängern des [[Islam]]. Kreuzzüge hießen sie, weil die christlichen Kämpfer große Kreuze auf ihre [[Schiff]]e und Rüstungen gemalt hatten. Man nannte diese Kämpfer deshalb auch Kreuzritter oder Kreuzfahrer.
  
Seit dem [[Jahr]] 622 hatten Muslime große Gebiete um das [[Mittelmeer]] erobert. Auch das Land um Jerusalem, wo heute [[Israel]] liegt. Weil [[Jesus]] dort gelebt hat, nennen die Christen es das „Heilige Land“. Aber auch für Muslime ist Jerusalem eine heilige [[Stadt]]. In [[Europa]] erzählte man nun, dass die Christen in Jerusalem unter den Muslimen zu leiden hätten. Christen, die nach Jerusalem reisten, sollen ausgeraubt und ermordet worden sein.
+
Seit dem [[Jahr]] 622 hatten Muslime große Gebiete um das [[Mittelmeer]] erobert. Auch das Land um [[Jerusalem]], wo heute [[Israel]] liegt. Weil [[Jesus]] dort gelebt hat, nennen die Christen es das „Heilige Land“. Aber auch für Muslime ist Jerusalem eine heilige [[Stadt]]. In [[Europa]] erzählte man nun, dass die Christen in Jerusalem unter den Muslimen zu leiden hätten. Christen, die nach Jerusalem reisten, sollen ausgeraubt und ermordet worden sein.
  
Im Jahr 1095 rief ein [[Papst]] dazu auf, die Muslime aus dem Heiligen Land zu vertreiben. Tatsächlich machten sich viele Christen aus Europa dazu auf. Manche von ihnen glaubten wirklich, dass [[Gott]] den Kreuzzug gut fand, weil man damit anderen Christen half. Viele Kreuzritter aber waren arm und wollten gern Muslime ausrauben und dadurch reich werden.  
+
Im Jahr 1095 rief ein [[Papst]] dazu auf, die Muslime aus dem Heiligen Land zu vertreiben. Tatsächlich machten sich viele Christen aus Europa dazu auf. Manche von ihnen glaubten wirklich, dass [[Gott]] den Kreuzzug gut fand, weil man damit anderen Christen half. Viele Kreuzritter aber waren arm und wollten gern Muslime ausrauben und dadurch reich werden. Zudem glaubten sie daran, direkt in den [[Himmel]] zu kommen, wenn sie auf einem Kreuzzug sterben würden.
  
Im ersten Kreuzzug gelang es, [[Jerusalem]] und weitere Gebiete zu erobern. Sie bekamen christliche [[König]]e aus Europa. Die Einwohner des Landes wurden oft sehr schlecht behandelt, auch die Christen. Muslime versuchten, das Land zurück zu gewinnen. In den übrigen Kreuzzügen ging es den Christen aus Europa vor allem darum, ihre eroberten Gebiete zu behalten. Im Jahr 1291 eroberten Muslime die Festung von Akkon. Das war das letzte Gebiet der Kreuzfahrer, und damit endete die Zeit dieser Kreuzzüge.  
+
Im ersten Kreuzzug gelang es, [[Jerusalem]] und weitere Gebiete zu erobern. Sie bekamen christliche [[König]]e aus Europa. Die [[Einwohner]] des Landes wurden oft sehr schlecht behandelt, auch die Christen. Muslime versuchten, das Land zurück zu gewinnen. In den übrigen Kreuzzügen ging es den Christen aus Europa vor allem darum, ihre eroberten Gebiete zu behalten. Im Jahr 1291 eroberten Muslime die [[Festung]] von Akkon. Das war das letzte Gebiet der Kreuzfahrer, und damit endete die Zeit dieser Kreuzzüge.
  
Es gab später noch andere Kriege, die als Kreuzzüge bezeichnet wurden. So kämpften in [[Spanien]] und [[Portugal]] Christen weiter gegen Muslime. In [[Frankreich]] wurden andersgläubige Christen in einem Kreuzzug verfolgt und umgebracht. Und im Norden von Europa kämpften deutsche [[Ritter]] gegen Völker, die noch keine Christen waren. Aus dem eroberten Gebiet an der [[Ostsee]] entstand viele [[Jahrhundert]]e später das Königreich [[Preußen]].  
+
Meist spricht man von drei großen Kreuzzügen. Es kommt aber sehr darauf an, wie man zählt. Zudem kann man auch mehrere kleinere Kreuzzüge zu einem großen zusammenfassen.
 +
 
 +
Der wichtigste Anführer der Kreuzfahrer war der [[England|englische]] [[König]] [[Richard Löwenherz]]. Der wichtigste Anführer des Widerstands der Muslime gegen die Kreuzfahrer war Sultan Saladin. Insgesamt sollen bei den Kreuzzügen ungefähr fünf [[Million]]en [[Mensch]]en umgekommen sein.
 +
 
 +
== Gab es auch woanders Kreuzzüge? ==
 +
Es gab später noch andere Kriege, die als Kreuzzüge bezeichnet wurden. So kämpften in [[Spanien]] und [[Portugal]] Christen weiter gegen Muslime. In [[Frankreich]] wurden andersgläubige Christen in einem Kreuzzug verfolgt und umgebracht. Und im [[Norden]] von Europa kämpften deutsche [[Ritter]] gegen Völker, die noch keine Christen waren. Aus dem eroberten Gebiet an der [[Ostsee]] entstand viele [[Jahrhundert]]e später das Königreich [[Preußen]].  
  
 
Auch heute noch spricht man manchmal von einem Kreuzzug, wenn jemand besonders verbissen für eine Sache kämpft. Muslime denken auch heute noch sehr schlecht über die Kreuzzüge.
 
Auch heute noch spricht man manchmal von einem Kreuzzug, wenn jemand besonders verbissen für eine Sache kämpft. Muslime denken auch heute noch sehr schlecht über die Kreuzzüge.
  
 
<gallery>
 
<gallery>
Datei:1099 Siege of Jerusalem.jpg|Kreuzfahrer belagern die Stadt [[Jerusalem]], Bild aus einer [[Handschrift]]
+
Philippe Auguste arrivant en Palestine.jpg|Vor 800 [[Jahr]]en: Der [[Frankreich|französische]] [[König]] kommt in Palästina an.
Datei:Philippe Auguste arrivant en Palestine.jpg|Vor 800 Jahren: Der französische König kommt in Palästina an.
+
Siege of Acre.jpg|Bei der Belagerung von Akkon
Datei:Siege of Acre.jpg|Bei der Belagerung von Akkon
+
Wojciech Gerson-Oplakane apostolstwo.jpg|Kreuzzug gegen die Wenden, die [[Slawen]]. Das [[Gemälde]] wurde viel später von einem [[Polen]] gemalt.
Datei:Wojciech Gerson-Oplakane apostolstwo.jpg|Kreuzzug gegen die Wenden, die Slawen. Das [[Gemälde]] wurde viel später von einem Polen gemalt.
+
 
</gallery>
 
</gallery>
  
{{Mehr}}
+
{{Artikel}}
[[Kategorie:Klexikon-Artikel]]
+
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 22. Januar 2021, 00:54 Uhr

Im Nahen Osten sieht man noch heute einige der Burgen, die von den Kreuzfahrern gebaut worden sind. Dies ist Krak des Chevaliers in Syrien.
Kreuzfahrer belagern die Stadt Jerusalem.

Kreuzzüge nannte man im Mittelalter einige Kriege zwischen Christen der römisch-katholischen Kirche und Muslimen, den Anhängern des Islam. Kreuzzüge hießen sie, weil die christlichen Kämpfer große Kreuze auf ihre Schiffe und Rüstungen gemalt hatten. Man nannte diese Kämpfer deshalb auch Kreuzritter oder Kreuzfahrer.

Seit dem Jahr 622 hatten Muslime große Gebiete um das Mittelmeer erobert. Auch das Land um Jerusalem, wo heute Israel liegt. Weil Jesus dort gelebt hat, nennen die Christen es das „Heilige Land“. Aber auch für Muslime ist Jerusalem eine heilige Stadt. In Europa erzählte man nun, dass die Christen in Jerusalem unter den Muslimen zu leiden hätten. Christen, die nach Jerusalem reisten, sollen ausgeraubt und ermordet worden sein.

Im Jahr 1095 rief ein Papst dazu auf, die Muslime aus dem Heiligen Land zu vertreiben. Tatsächlich machten sich viele Christen aus Europa dazu auf. Manche von ihnen glaubten wirklich, dass Gott den Kreuzzug gut fand, weil man damit anderen Christen half. Viele Kreuzritter aber waren arm und wollten gern Muslime ausrauben und dadurch reich werden. Zudem glaubten sie daran, direkt in den Himmel zu kommen, wenn sie auf einem Kreuzzug sterben würden.

Im ersten Kreuzzug gelang es, Jerusalem und weitere Gebiete zu erobern. Sie bekamen christliche Könige aus Europa. Die Einwohner des Landes wurden oft sehr schlecht behandelt, auch die Christen. Muslime versuchten, das Land zurück zu gewinnen. In den übrigen Kreuzzügen ging es den Christen aus Europa vor allem darum, ihre eroberten Gebiete zu behalten. Im Jahr 1291 eroberten Muslime die Festung von Akkon. Das war das letzte Gebiet der Kreuzfahrer, und damit endete die Zeit dieser Kreuzzüge.

Meist spricht man von drei großen Kreuzzügen. Es kommt aber sehr darauf an, wie man zählt. Zudem kann man auch mehrere kleinere Kreuzzüge zu einem großen zusammenfassen.

Der wichtigste Anführer der Kreuzfahrer war der englische König Richard Löwenherz. Der wichtigste Anführer des Widerstands der Muslime gegen die Kreuzfahrer war Sultan Saladin. Insgesamt sollen bei den Kreuzzügen ungefähr fünf Millionen Menschen umgekommen sein.

Gab es auch woanders Kreuzzüge?

Es gab später noch andere Kriege, die als Kreuzzüge bezeichnet wurden. So kämpften in Spanien und Portugal Christen weiter gegen Muslime. In Frankreich wurden andersgläubige Christen in einem Kreuzzug verfolgt und umgebracht. Und im Norden von Europa kämpften deutsche Ritter gegen Völker, die noch keine Christen waren. Aus dem eroberten Gebiet an der Ostsee entstand viele Jahrhunderte später das Königreich Preußen.

Auch heute noch spricht man manchmal von einem Kreuzzug, wenn jemand besonders verbissen für eine Sache kämpft. Muslime denken auch heute noch sehr schlecht über die Kreuzzüge.



Zu „Kreuzzug“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

Das Klexikon ist wie eine Wikipedia für Kinder und Schüler. Das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition, vielen Bildern und Karten in über 3000 Artikeln. Grundwissen kindgerecht, alles leicht verständlich und gut für Referate in der Schule.