Ludwigshafen am Rhein: Unterschied zwischen den Versionen

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Ludwigshafen am Rhein ist eine Stadt des deutschen [[Bundesland]]es [[Rheinland-Pfalz]]. In Ludwigshafen leben etwa 160.000 [[Mensch]]en. Damit ist sie die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz. Ludwigshafen liegt am [[Rhein]], direkt gegenüber der Stadt [[Mannheim]]. Der Rhein ist hier die [[Grenze]] zu [[Baden-Württemberg]].
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Ludwigshafen am Rhein ist eine [[Stadt]] im [[Deutschland|deutschen]] [[Bundesland]] [[Rheinland-Pfalz]]. In Ludwigshafen leben etwa 160.000 [[Mensch]]en. Damit ist sie nach [[Mainz]] die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz. Ludwigshafen liegt am [[Rhein]], direkt gegenüber der Stadt [[Mannheim]]. Der Rhein ist hier die [[Grenze]] zu [[Baden-Württemberg]]. Die Stadt heißt deshalb Ludwigshafen am Rhein, weil es am [[Bodensee]] ebenfalls ein Ludwigshafen gibt.  
  
Die Stadt heißt deshalb Ludwigshafen am Rhein, weil es am Bodensee ebenfalls ein Ludwigshafen gibt.  
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Seinen [[Name]]n hat Ludwigshafen vom [[Bayern|bayerischen]] [[König]] Ludwig dem Ersten. Im Jahr 1843 gehörte die Pfalz zu Bayern. Am Rhein lag die Rheinschanze, eine kleine Stelle, an der Schiffe anlegen konnte. Ludwig erlaubte damals, dass sie sich Ludwigshafen nennen durfe. Damit wollte er sich ein [[Denkmal]] setzen.
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Der berühmteste Ludwigshafener ist [[Helmut Kohl]]. Er war Stadtrat und wurde später Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz sowie [[Bundeskanzler]] von Deutschland. In seinem Haus im Stadtteil Oggersheim empfing er viele ausländische [[Staatsoberhaupt|Präsidenten]] und besondere Gäste wie [[Mutter Teresa]].
  
 
== Warum gilt Ludwigshafen als Stadt der Chemie? ==  
 
== Warum gilt Ludwigshafen als Stadt der Chemie? ==  
Die 1865 gegründete Badische Anilin- und Sodafabrik ([[BASF]]) bekam in Mannheim kein Gelände und siedelte deshalb auf die andere Rheinseite . Die Mitarbeiter der BASF nennen sich heute noch „Aniliner“, weil der Farbstoff Anilin am Anfang der Firmengeschichte stand. Nach langer Forschung gelang es, Indigoblau synthetisch herzustellen. Mit synthetischen Farbstoffen verdiente die Firma ihr erstes Geld.
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Im Jahr 1865 wurde die „Badische Anilin- und Sodafabrik“ gegründet, abgekürzt: BASF. Sie bekam in Mannheim kein Gelände und siedelte deshalb auf die andere Rheinseite. Die Mitarbeiter der BASF nennen sich heute noch „Aniliner“, weil der Farbstoff Anilin am Anfang der Firmengeschichte stand. Nach langer Forschung gelang es, Die [[Farbe]] Indigoblau künstlich herzustellen. Vorher war das ein natürlicher, teurer Farbstoff. Mit künstlichen Farbstoffen verdiente die [[Unternehmen|Firma]] ihr erstes [[Geld]].
 
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Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] arbeiteten Wissenschaftler der BASF daran, einen Ersatz für Salpeter aus [[Chile]] herzustellen, denn ohne Salpeter wäre das deutsche Heer bald ohne Schießpulver gewesen. 1913 gelang dann die Ammoniaksynthese. Das künstliche Ammoniak wurde nach dem Krieg vor allem für die Herstellung von Dünger genutzt.
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Heute ist die BASF die größte Chemiefabrik der Erde.
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== Wer sind die bekanntesten Ludwigshafener? ==
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In Ludwigshafen wuchs der Philosoph Ernst Bloch auf. Noch berühmter ist aber der [[Helmut Kohl]]. Er war Stadtrat, später Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Bundeskanzler von Deutschland. In seinem Haus im Stadtteil Oggersheim empfing er Bill Clinton, Boris Jelzin und [[Mutter Teresa]].  
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In Oggersheim wohnte auch der Dichter [[Friedrich Schiller]] einige Wochen auf der Flucht vor seinem Herrscher.  
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Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] arbeiteten [[Wissenschaft]]ler der BASF daran, einen Ersatz für Salpeter herzustellen. Der kam aus [[Chile]]. Salpeter brauchte man, um Schießpulver herzustellen. Ohne dieses hätte das deutsche [[Armee|Heer]] bald nicht mehr schießen können. Im Jahr 1913 gelang dann die chemische Herstellung von Ammoniak. Das künstliche Ammoniak wurde nach dem Krieg vor allem für die Herstellung von [[Dünger]] genutzt. Heute ist die BASF die größte [[Chemie]]fabrik der Erde.
  
== Was ist das Besondere an der Geschichte Ludwigshafens? ==
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Auf dem Gelände der BASF gab es zwei große [[Unfall|Chemieunfälle]]. Im Jahr 1921 explodierte ein Lager für Düngemittel. Dabei starben 561 Menschen. Im Jahr 1943 explodierte ein Kesselwagen. Es starben mehr als 200 Menschen.
[[Datei:RheinschanzeMannheim.jpg|mini|Rheinschanze und [[Mannheim]]: Schanze war eine aus Erde bestehende Wehranlage.]]
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Im Vergleich zu den Nachbarstädten Worms und Speyer, die mindestens tausend Jahre alt sind, ist Ludwigshafen mit 150 Jahren eine sehr junge Stadt, die sich aber rasch zur Großstadt entwickelte. Zwischen 1870 und 1900 verdoppelte sich in jedem Jahrzehnt die Einwohnerzahl. Namensgeber von Ludwigshafen war der bayrische König Ludwig I. – Die [[Pfalz]] gehörte damals zum  Königreich [[Bayern]]. – Der König erlaubte 1843 der kleinen Schiffsanlegestelle, die als Rheinschanze bekannt war, sich Ludwigshafen zu nennen und wollte sich damit ein Denkmal setzen. Deshalb prüfte er auch jeden Bauplan persönlich.
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Datei: Blick über den Willersinnweiher zur Anilin - panoramio.jpg|BASF und Willersinnweiher
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Helmut Kohl.jpg|Helmut Kohl wuchs in Ludwigshafen auf.
Datei:Helmut Kohl.jpg|Bundeskanzler Helmut Kohl
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Blick über den Willersinnweiher zur Anilin - panoramio.jpg|Die BASF-[[Fabrik]] und ein Badeweiher
Datei :Miro-Wand in Ludwigshafen 02.jpg|Miró-Wand am Wilhelm-Hack-Museum
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Miro-Wand in Ludwigshafen 02.jpg|Wand am Wilhelm-Hack-Museum.
Datei :Ostasieninstitut beim Rheinhochwasser 2013 - panoramio.jpg|Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen
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Ostasieninstitut beim Rheinhochwasser 2013 - panoramio.jpg|Ostasieninstitut der Hochschule
 
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[[Kategorie:Erdkunde]]

Aktuelle Version vom 30. März 2021, 21:28 Uhr

Ludwigshafen aus der Luft: rechts die Parkinsel, darüber Mannheim.

Ludwigshafen am Rhein ist eine Stadt im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. In Ludwigshafen leben etwa 160.000 Menschen. Damit ist sie nach Mainz die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz. Ludwigshafen liegt am Rhein, direkt gegenüber der Stadt Mannheim. Der Rhein ist hier die Grenze zu Baden-Württemberg. Die Stadt heißt deshalb Ludwigshafen am Rhein, weil es am Bodensee ebenfalls ein Ludwigshafen gibt.

Seinen Namen hat Ludwigshafen vom bayerischen König Ludwig dem Ersten. Im Jahr 1843 gehörte die Pfalz zu Bayern. Am Rhein lag die Rheinschanze, eine kleine Stelle, an der Schiffe anlegen konnte. Ludwig erlaubte damals, dass sie sich Ludwigshafen nennen durfe. Damit wollte er sich ein Denkmal setzen.

Der berühmteste Ludwigshafener ist Helmut Kohl. Er war Stadtrat und wurde später Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz sowie Bundeskanzler von Deutschland. In seinem Haus im Stadtteil Oggersheim empfing er viele ausländische Präsidenten und besondere Gäste wie Mutter Teresa.

Warum gilt Ludwigshafen als Stadt der Chemie?

Im Jahr 1865 wurde die „Badische Anilin- und Sodafabrik“ gegründet, abgekürzt: BASF. Sie bekam in Mannheim kein Gelände und siedelte deshalb auf die andere Rheinseite. Die Mitarbeiter der BASF nennen sich heute noch „Aniliner“, weil der Farbstoff Anilin am Anfang der Firmengeschichte stand. Nach langer Forschung gelang es, Die Farbe Indigoblau künstlich herzustellen. Vorher war das ein natürlicher, teurer Farbstoff. Mit künstlichen Farbstoffen verdiente die Firma ihr erstes Geld.

Im Ersten Weltkrieg arbeiteten Wissenschaftler der BASF daran, einen Ersatz für Salpeter herzustellen. Der kam aus Chile. Salpeter brauchte man, um Schießpulver herzustellen. Ohne dieses hätte das deutsche Heer bald nicht mehr schießen können. Im Jahr 1913 gelang dann die chemische Herstellung von Ammoniak. Das künstliche Ammoniak wurde nach dem Krieg vor allem für die Herstellung von Dünger genutzt. Heute ist die BASF die größte Chemiefabrik der Erde.

Auf dem Gelände der BASF gab es zwei große Chemieunfälle. Im Jahr 1921 explodierte ein Lager für Düngemittel. Dabei starben 561 Menschen. Im Jahr 1943 explodierte ein Kesselwagen. Es starben mehr als 200 Menschen.



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