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Exklave: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Dezember 2020, 23:34 Uhr
Eine Exklave ist ein Teil eines Landes, der wie eine Insel in einem Nachbarland liegt. Um diesen Landesteil zu erreichen, muss man also das Mutterland verlassen und ein fremdes Land durchqueren. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der amerikanische Bundesstaat Alaska. Um ihn von den USA aus zu erreichen, muss man Kanada durchqueren.
Alaska ist also eine Exklave der USA, weil es ausgeschlossen ist. Aus der Sicht von Kanada ist Alaska jedoch eine Enklave, weil es eingeschlossen ist. Die beiden Wörter stammen aus der französischen Sprache. „Exclaver“ bedeutet „ausschließen“, „enclaver“ heißt „einschließen“. Exklaven gibt es nicht nur bei Ländern, sondern auch in Städten und Regionen. In den USA gibt es zum Beispiel die Stadt Compton, die mitten in Los Angeles liegt.
Wenn man in eine Exklave will, muss man also zuerst durchs Ausland fahren. Manches wird dadurch schwieriger: Dinge, die mit Lastwagen in die Exklave gebracht werden, müssen verzollt werden. Die Polizei und die Armee dürfen nicht einfach so fremdes Gebiet betreten. Sie brauchen also eine Erlaubnis, um in die Exklave zu gelangen.
Die Bewohner einer Exklave fühlen sich zum umliegenden Ausland oft mehr zugehörig als zu ihrem Mutterland. Darum kommt es immer wieder vor, dass die Bewohner einer Exklave fordern, an das umliegende Ausland angeschlossen zu werden. Das ist aber nicht immer einfach. Viele Länder wollen nicht einfach so Teile ihres Staatsgebietes hergeben.
Die einzige deutsche Exklave ist Büsingen am Hochrhein, das von den Schweizer Kantonen Schaffhausen und Thurgau umgeben wird. Die Exklave entstand vor etwa 300 Jahren durch einen Streit zwischen Österreich und den Schaffhausern. Die Schweiz hat im Kanton Tessin noch eine weitere Enklave namens Campione d'Italia, die zu Italien gehört.
Bekannte Exklaven in anderen Ländern sind das russische Gebiet um Kaliningrad an der Ostsee oder Ceuta in Spanien. Dorthin versuchen viele Afrikanische Flüchtlinge zu gelangen. Sie schaffen es so, nach Europa zu kommen, ohne das Mittelmeer überqueren zu müssen. Besonders ist es im Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch. Dort gab es sogar mehrere ineinander geschachtelte Exklaven und Enklaven. Das hängt mit vielen Kriegen zusammen, welche die Moguln vor etwa 300 Jahren geführt haben. Im Jahr 2015 wurde ein Vertrag geschlossen. Seitdem gibt es eine klare Grenze zwischen Indien und Bangladesch.
Das Städtchen Baarle-Nassau ist zwischen Belgien und den Niederlanden aufgeteilt. Die Grenzen findet man überall auf dem Boden eingezeichnet. Sie verlaufen sogar durch Häuser.
Die angolanische Exklave Cabinda ist ein heiß umkämpftes Gebiet.
In Büsingen: Der Mann auf dem Wandbild trägt eine deutsche und eine schweizerische Fahne.
Ceuta ist ein kleiner Teil Spaniens in Afrika. Er grenzt nur an Marokko und das Mittelmeer.
Zu „Exklave“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.