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Populismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Januar 2020, 12:07 Uhr
Der Populismus ist eine bestimmte Art, wie man Politik treibt. Solche Politiker nennt man Populisten. Das Wort Populismus kommt vom Lateinischen „Populus“ was Volk bedeutet. Populisten zeigen sich gerne als „einer aus dem Volk“. Sie wollen sich abgrenzen von Politikern, die aus dem Adel kommen, eine Universität besucht haben oder sehr reich sind. Allerdings trifft genau dies auf Populisten oft zu.
Viele Populisten behaupten, sich für die einfachen Leute im Land einzusetzen und sogar zu ihnen zu gehören. Sie sprechen eine ganz einfache Sprache, die wirklich jeder verstehen soll. Sie versuchen also, komplizierte Dinge einfach auszudrücken. Dabei blenden sie jedoch auch vieles aus, was die Dinge in Tat und Wahrheit eben kompliziert macht.
Populisten behaupten zu wissen, wie man die Probleme ganz einfach lösen könnte. Für diese Probleme machen sie auch immer die anderen verantwortlich und machen diese dadurch schlecht. Die „anderen“ sind dann oft die Ausländer, die Umweltschützer oder andere Gruppen.
Die Populisten schrecken auch nicht davor zurück zu lügen oder andere zu beleidigen, wenn es ihnen einen Vorteil verschafft. Sie kritisieren ihre politischen Gegner, indem sie ihnen vorwerfen, nicht genug für das Volk zu tun, obwohl die Lösung doch ganz einfach wäre.
Populismus gibt es einerseits in der „rechten“ Politik, vor allem in Europa und in den USA. In den letzten Jahren waren dies zum Beispiel Donald Trump, Boris Johnson aus Großbritannien oder die AfD, aber auch Viktor Orbán aus Ungarn. Andererseits gibt es auch „linke“ populistische Politik, vor allem in Südamerika. Am bekanntesten sind dort Evo Morales aus Bolivien und Hugo Chavez aus Venezuela.
Was sagen Populisten?
Die meisten Politiker finden zum Beispiel, dass die Einwohner Steuern zahlen sollen, damit der Staat Geld hat. Damit kann der Staat seine Aufgaben erfüllen, zum Beispiel Schulen und Straßen bauen und den ganz Armen helfen. Man ist sich einig, dass reiche Leute mehr zahlen sollen als Arme. Viele Populisten sagen: Die Steuern für Reiche müssen einfach viel tiefer sein, dann kommen mehr Reiche ins Land. So gibt es insgesamt mehr Steuern. Zudem bleibt den Menschen mehr Geld, das sie ausgeben können. So bringen sie die Wirtschaft in Schwung und schaffen Arbeitsplätze. Das hilft auch den Armen.
Die Populisten gehen aber darüber hinweg, dass die Reichen dann sehr viel Steuern sparen und die Armen sowieso oft fast keine bezahlen, also auch sehr wenig sparen. Wenn dann die Staatskasse leer ist, verlottern Gebäude und die Schulen werden schlechter. Dies betrifft wiederum die Armen, denn die Reichen können sich für ihre Kinder eine Privatschule leisten. Gerade in den USA ist dies unter Donald Trump geschehen. Der Unterschied zwischen den Armen und den Reichen hat sich dadurch vergrößert. Man sagt: „Die Einkommensschere hat sich geöffnet.“
Andere Politiker schimpfen etwa über Ausländer oder Einwohner, deren Eltern aus fremden Ländern stammen. Sie sagen, dass Ausländer besonders oft das Gesetz brechen würden. Es gäbe deshalb immer mehr Verbrechen. Darum müsse der Staat strenger gegen Ausländer sein und ihre Verbrechen härter bestrafen. Der Populismus zeigt sich gerade darin, dass sie alle Ausländer in denselben Topf werfen. Die Populisten verschweigen, dass auch viele Fachkräfte aus dem Ausland einreisen. Ohne diese gäbe es in vielen Ländern zu wenige Informatiker, Ärtze und andere Fachkräfte in Krankenhäusern, Altenheimen und in vielen anderen Bereichen.
Welches sind bei uns die bekanntesten Populisten?
In der Schweiz war Christoph Blocher während Jahrzehnten der wichtigste Populist. Er wehrte sich als erstes gegen den Beitritt der Schweiz zur Europäischen Union. Heute noch will er die Schweiz gegen außen abschotten, obwohl die Schweiz durch den Handel sehr stark mit der EU verbunden ist. Er will am liebsten auch gar keine Ausländer mehr in die Schweiz hereinlassen. Unter ihm ist seine Partei, die Schweizerische Volkspartei, zur größten Partei der Schweiz aufgestiegen. Selber gibt sich Blocher gerne als Mann aus dem Volk und wettert gegen „die da oben“. Dabei besitzt er mehrere Milliarden, die ihm sein großes Unternehmen eingebracht hat.
Beispiel aus Deutschland…
Seit dem Jahr 1955 gibt es in Österreich die FPÖ, die Freiheitliche Partei Österreichs. Aus den Medien kennt man vor allem Heinz-Christian Strache. Der war bis vor kurzem noch Vizekanzler unter Sebastian Kurz. Doch dann tauchte ein Video auf, in dem er sich zur Korruption bereit erklärte. Für Strache stellt die Flüchtlingswelle eine große Bedrohung dar. Bald gäbe es nur noch Muslime in Österreich. Die österreichische Kultur würde dadurch zerstört. Außerdem seien die meisten Muslime sowieso kriminell oder Terroristen. Dabei machen die Muslime nur einen kleinen Teil der Bevölkerung aus und sind auch nicht so schlimm, wie Strache das sagt. Um den Klimawandel kümmert sich Strache kaum, da dieser eh nicht vom Menschen gemacht sei.