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Vinland-Karte: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Vinland-Karte ist eine [[Landkarte]], oder eigentlich Seekarte oder Weltkarte. Angeblich ist sie über 500 Jahre alt. Man sieht auf ihr die Alte Welt mit [[Europa]], [[Asien]] und [[Afrika]], aber auch [[Insel]]n im [[Himmelsrichtung|Westen]]. Eine davon heißt laut Karte Vinland. Das ist ein alter Name für [[Amerika]]. Die meisten Forscher glauben allerdings, dass die Karte gar nicht echt ist, sondern eine Fälschung. | + | Die Vinland-Karte ist eine [[Landkarte]], oder eigentlich Seekarte oder Weltkarte. Angeblich ist sie über 500 Jahre alt. Man sieht auf ihr die Alte Welt mit [[Europa]], [[Asien]] und [[Afrika]], aber auch [[Insel]]n im [[Himmelsrichtung|Westen]]. Eine davon heißt laut der Karte Vinland. Das ist ein alter Name für [[Amerika]]. Die meisten Forscher glauben allerdings, dass die Karte gar nicht echt ist, sondern eine Fälschung. |
Vinland oder Winland bedeutet wahrscheinlich [[Wein]]land. Gemeint war vielleicht eigentlich die Johannes[[beere]] oder die Blaubeere. Vinland nannte ein [[Wikinger]] das Land in [[Nordamerika]], das er vor 1.000 Jahren betreten hatte. Dies behaupten jedenfalls alte [[Sage|Sagen]] der Wikinger. Dass die Wikinger tatsächlich in Amerika waren, weiß man heute sicher: In [[Kanada]] hat man die Reste eines Wikinger-Dorfes gefunden. | Vinland oder Winland bedeutet wahrscheinlich [[Wein]]land. Gemeint war vielleicht eigentlich die Johannes[[beere]] oder die Blaubeere. Vinland nannte ein [[Wikinger]] das Land in [[Nordamerika]], das er vor 1.000 Jahren betreten hatte. Dies behaupten jedenfalls alte [[Sage|Sagen]] der Wikinger. Dass die Wikinger tatsächlich in Amerika waren, weiß man heute sicher: In [[Kanada]] hat man die Reste eines Wikinger-Dorfes gefunden. | ||
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Manche Leute fälschen alte Dinge, um sie teuer zu verkaufen. Wenn man also zweifelt, ob eine Seite oder ein [[Buch]] echt ist, dann prüft man [[Pergament]] und [[Tinte]]. Für Fälscher ist es nämlich schwierig, an altes [[Papier]] oder Pergament und an Tinte zu kommen. | Manche Leute fälschen alte Dinge, um sie teuer zu verkaufen. Wenn man also zweifelt, ob eine Seite oder ein [[Buch]] echt ist, dann prüft man [[Pergament]] und [[Tinte]]. Für Fälscher ist es nämlich schwierig, an altes [[Papier]] oder Pergament und an Tinte zu kommen. | ||
− | In der Karte sieht man Wurmlöcher. Das Pergament befand sich anscheinend in einem bestimmten alten Buch, in dem man ähnliche Löcher gefunden hat, die dazu passen. Das Pergament, also Tierhaut, ist tatsächlich alt: Man fand heraus, dass irgendwann zwischen den Jahren 1423 und 1445 entstanden ist. | + | In der Karte sieht man Wurmlöcher. Das Pergament befand sich anscheinend in einem bestimmten alten Buch, in dem man ähnliche Löcher gefunden hat, die dazu passen. Das Pergament, also Tierhaut, ist tatsächlich alt: Man fand heraus, dass es irgendwann zwischen den Jahren 1423 und 1445 entstanden ist. |
Großen Streit gab es jedoch um die Tinte. Man erkannte rasch, dass darin ein bestimmter Farbstoff enthalten war: Anatas. Den verwendete man erst in den Jahren etwa nach 1920. Allerdings gibt es Anatas auch in der [[Natur]]. Der Farbstoff könnte irgendwie in die Tinte gelangt sein, meinen die Freunde der Vinland-Karte. | Großen Streit gab es jedoch um die Tinte. Man erkannte rasch, dass darin ein bestimmter Farbstoff enthalten war: Anatas. Den verwendete man erst in den Jahren etwa nach 1920. Allerdings gibt es Anatas auch in der [[Natur]]. Der Farbstoff könnte irgendwie in die Tinte gelangt sein, meinen die Freunde der Vinland-Karte. | ||
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Die Wikinger selbst hatten keine Karten. Man hat jedenfalls nie eine gefunden. Was sie über die Seefahrt wussten, haben sie sich gegenseitig erzählt - oder geheimgehalten. Darum ist es sehr merkwürdig, dass jemand um das Jahr 1440 eine solche Karte gezeichnet haben soll. Das Wissen über Vinland müsste irgendwie vierhundert Jahre lang bewahrt worden sein. | Die Wikinger selbst hatten keine Karten. Man hat jedenfalls nie eine gefunden. Was sie über die Seefahrt wussten, haben sie sich gegenseitig erzählt - oder geheimgehalten. Darum ist es sehr merkwürdig, dass jemand um das Jahr 1440 eine solche Karte gezeichnet haben soll. Das Wissen über Vinland müsste irgendwie vierhundert Jahre lang bewahrt worden sein. | ||
− | Die drei Fachleute, die damals für Yale die Karte geprüft haben, glaubten: Die Karte wurde für das Konzil von [[Basel]] gemacht. Das war ein wichtiges Treffen der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]] seit dem Jahr 1431. Man wollte angeblich zeigen, wo die Kirche neue Gläubige gefunden hatte. | + | Die drei Fachleute, die damals für die Universität Yale die Karte geprüft haben, glaubten: Die Karte wurde für das Konzil von [[Basel]] gemacht. Das war ein wichtiges Treffen der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]] seit dem Jahr 1431. Man wollte angeblich zeigen, wo die Kirche neue Gläubige gefunden hatte. |
Später vermutete eine Forscherin, dass ein Kartenkenner aus [[Österreich]] die Karte gefälscht hat. Dieser habe geglaubt, dass die Wikinger Amerika entdeckt hätten. Damals kannte man aber noch nicht die Beweise dafür im Boden von Kanada. Darum hat er die Karte gezeichnet. | Später vermutete eine Forscherin, dass ein Kartenkenner aus [[Österreich]] die Karte gefälscht hat. Dieser habe geglaubt, dass die Wikinger Amerika entdeckt hätten. Damals kannte man aber noch nicht die Beweise dafür im Boden von Kanada. Darum hat er die Karte gezeichnet. | ||
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− | File:Christian Krohg - Leiv Eirikson discovering America - Google Art Project.jpg|Der Wikinger Leif | + | File:Christian Krohg - Leiv Eirikson discovering America - Google Art Project.jpg|Der [[Wikinger]] Leif Eriksson entdeckt [[Amerika]]. So hat es sich viel später ein Künstler vorgestellt. |
− | File:Cantino planisphere (1502).jpg|Eine echte Karte aus dem Jahr 1502. Man kannte Grönland schon und außerdem einige Gebiete dank der Seefahrer von damals. | + | File:Cantino planisphere (1502).jpg|Eine echte Karte aus dem Jahr 1502. Man kannte [[Grönland]] schon und außerdem einige Gebiete dank der Seefahrer von damals. |
File:Vinland Map on display at Mystic Seaport, May 2018.jpg|Die Vinland-Karte in einer Ausstellung an der [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]-Küste der USA. Dort trafen sich im Jahr 2018 [[Wissenschaft|Forscher]] aus aller Welt, um über die Karte zu sprechen. | File:Vinland Map on display at Mystic Seaport, May 2018.jpg|Die Vinland-Karte in einer Ausstellung an der [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]-Küste der USA. Dort trafen sich im Jahr 2018 [[Wissenschaft|Forscher]] aus aller Welt, um über die Karte zu sprechen. | ||
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Version vom 3. Februar 2020, 21:17 Uhr
Die Vinland-Karte ist eine Landkarte, oder eigentlich Seekarte oder Weltkarte. Angeblich ist sie über 500 Jahre alt. Man sieht auf ihr die Alte Welt mit Europa, Asien und Afrika, aber auch Inseln im Westen. Eine davon heißt laut der Karte Vinland. Das ist ein alter Name für Amerika. Die meisten Forscher glauben allerdings, dass die Karte gar nicht echt ist, sondern eine Fälschung.
Vinland oder Winland bedeutet wahrscheinlich Weinland. Gemeint war vielleicht eigentlich die Johannesbeere oder die Blaubeere. Vinland nannte ein Wikinger das Land in Nordamerika, das er vor 1.000 Jahren betreten hatte. Dies behaupten jedenfalls alte Sagen der Wikinger. Dass die Wikinger tatsächlich in Amerika waren, weiß man heute sicher: In Kanada hat man die Reste eines Wikinger-Dorfes gefunden.
Die Vinland-Karte wurde im Jahr 1965 bekannt. Die Universität Yale in den USA hatte sie ein paar Jahre vorher gekauft. Drei Fachleute haben sie geprüft. Sie erregte großes Aufsehen: Wenn sie echt wäre, wäre sie die erste Karte, die Amerika zeigt - einige Jahrzehnte, bevor Kolumbus nach Westen gefahren ist.
Was weiß man über Pergament und Tinte?
Manche Leute fälschen alte Dinge, um sie teuer zu verkaufen. Wenn man also zweifelt, ob eine Seite oder ein Buch echt ist, dann prüft man Pergament und Tinte. Für Fälscher ist es nämlich schwierig, an altes Papier oder Pergament und an Tinte zu kommen.
In der Karte sieht man Wurmlöcher. Das Pergament befand sich anscheinend in einem bestimmten alten Buch, in dem man ähnliche Löcher gefunden hat, die dazu passen. Das Pergament, also Tierhaut, ist tatsächlich alt: Man fand heraus, dass es irgendwann zwischen den Jahren 1423 und 1445 entstanden ist.
Großen Streit gab es jedoch um die Tinte. Man erkannte rasch, dass darin ein bestimmter Farbstoff enthalten war: Anatas. Den verwendete man erst in den Jahren etwa nach 1920. Allerdings gibt es Anatas auch in der Natur. Der Farbstoff könnte irgendwie in die Tinte gelangt sein, meinen die Freunde der Vinland-Karte.
Was sieht man auf der Karte selbst?
Auf der Karte links, also im Westen, sieht man viele Inseln. Bei einer davon steht „Vindlanda insula“ geschrieben, die Vinland-Insel. Östlich davon befindet sich eine Insel, die sehr stark wie Grönland aussieht und auch an der richtigen Stelle liegt.
Die Zweifler, die also an eine Fälschung glauben, finden das verdächtig: Die Wikinger konnten Grönland gar nicht so gut kennen. Erst seit etwa hundert Jahren weiß man überhaupt, dass Grönland eine Insel ist. Im Vergleich zu Grönland ist die Heimat der Wikinger, Skandinavien, viel ungenauer und schlechter eingezeichnet.
Wer könnte die Karte gezeichnet haben?
Die Wikinger selbst hatten keine Karten. Man hat jedenfalls nie eine gefunden. Was sie über die Seefahrt wussten, haben sie sich gegenseitig erzählt - oder geheimgehalten. Darum ist es sehr merkwürdig, dass jemand um das Jahr 1440 eine solche Karte gezeichnet haben soll. Das Wissen über Vinland müsste irgendwie vierhundert Jahre lang bewahrt worden sein.
Die drei Fachleute, die damals für die Universität Yale die Karte geprüft haben, glaubten: Die Karte wurde für das Konzil von Basel gemacht. Das war ein wichtiges Treffen der katholischen Kirche seit dem Jahr 1431. Man wollte angeblich zeigen, wo die Kirche neue Gläubige gefunden hatte.
Später vermutete eine Forscherin, dass ein Kartenkenner aus Österreich die Karte gefälscht hat. Dieser habe geglaubt, dass die Wikinger Amerika entdeckt hätten. Damals kannte man aber noch nicht die Beweise dafür im Boden von Kanada. Darum hat er die Karte gezeichnet.
Heute glaubt man, dass die Karte erst nach dem Jahr 1950 gefälscht wurde. Damals war der Österreicher schon tot. Der Fälscher hat sich altes Pergament besorgt, die alte Tinte entfernt und das Pergament verändert. Dann hat er die Karte gezeichnet und bald darauf verkauft. Erst drei Jahre später wurden übrigens die Ruinen im Boden Kanadas entdeckt.
Eine echte Karte aus dem Jahr 1502. Man kannte Grönland schon und außerdem einige Gebiete dank der Seefahrer von damals.