Luftschiff: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Oktober 2017, 03:05 Uhr

Dieser Zeppelin ist ein Beispiel für ein Luftschiff. In der Gondel unten haben zwei Piloten und 12 bis 14 Reisende Platz.
Bei den Piloten in einem Zeppelin von heute: Es sieht fast so aus wie in einem Flugzeug.

Ein Luftschiff ist ein Luftfahrzeug, das man steuern kann, damit man in eine bestimmte Richtung fährt. Luftschiffe haben wie Flugzeuge Propeller und Leitwerke, mit denen die Fahrt gesteuert wird. Ballons hingegen gehen immer mit dem Wind mit.

Luftschiffe fliegen, weil ihre riesige Hülle ein Gas enthält, das leichter als Luft ist. Das ist so ähnlich wie bei einem Gasluftballon, der schnell in den Himmel steigt, wenn man ihn loslässt. Bei den Luftschiffen wird allerdings genau ausgerechnet, wieviel Gas man nehmen muss, damit man gut damit fahren kann. Da Luftschiffe hauptsächlich so ähnlich wie Heißluftballons schweben, sagt man meistens, dass sie fahren und nicht fliegen.

Es gibt verschiedene Arten von Luftschiffen. Starrluftschiffe zum Beispiel haben ein Metallgerüst in der Hülle, damit die starr bleibt und sich nicht verformt. Ein berühmter Erbauer von Starrluftschiffen war Graf Zeppelin. Deswegen sagen viele Menschen „Zeppelin“ statt Luftschiff.

Seit wann gibt es Luftschiffe?

Ein Luftschiff aus dem Jahr 1883. Gebaut hatten es Albert und Gaston Tissandler in Paris. Angetrieben wurde es mit einem Elektromotor.

Schon lange wusste man, dass man mit heißer Luft einen Ballon aufsteigen lassen kann. Das haben die Brüder Montgolfier im Jahr 1783 gezeigt. Wenn man ein leichtes Gas wie Wasserstoff statt Luft nimmt, fliegt man höher und kann mehr Gewicht mitnehmen.

Das Problem war es aber, das Gefährt anzutreiben. Die ersten Motoren waren dafür ziemlich schwer. Außerdem war ein Luftballon mit Motor-Antrieb sehr wackelig. Es reichte nicht aus, die Hülle etwas länglich zu schneidern: Man musste auch eine Art Gestell bauen. Das machte das Ganze aber wiederum schwerer.

Nach mehreren Ideen fuhr dann im Jahr 1852 das erste Luftschiff: Henri Giffard aus Frankreich hatte eine kleine Dampfmaschine eingebaut. Das Luftschiff fuhr mit neun Stundenkilometern und kam 1800 Meter hoch. Das Fahren mit so einem Luftschiff blieb aber gefährlich, wegen des Windes, und es konnte nur ein einziger Mensch mitfahren.

Es dauerte noch etwa dreißig bis vierzig Jahre, bis die großen Starrluftschiffe gebaut wurden, die als Zeppelin bekannt wurden. Einer der Erbauer war Ferdinand von Zeppelin aus Württemberg. Aber auch in anderen Ländern gab es Luftschiffe.

Welche Probleme hatten Luftschiffe?

Die Luftschiff-Halle von Lakehurst, einer Stadt nicht so weit von New York. Man sieht links ein amerikanisches und rechts ein deutsches Luftschiff. Für eher wenige Reisende brauchte man einen großen Aufwand.

Luftschiffe sollten Reisende von einem Ort zum anderen bringen. Es dauerte noch viele Jahre, bis ein richtiges Netz von Flughäfen entstand. Es blieben aber zwei Probleme. Erstens war die Fahrt immer noch gefährlich. Kräftiger Wind konnte das Luftschiff beschädigen. Wegen des Windes brauchte man außerdem viele kräftige Männer bei Start und Landung, um das Luftschiff an Tauen festzuhalten. Das Traggas war Wasserstoff: Dieses Gas brennt leicht.

Zweitens konnte man mit den riesigen Luftschiffen nur ziemlich wenig Gewicht mitführen. Es fuhren nur wenige Dutzend Reisende mit. Ferner brauchte man recht viele Mitarbeiter, um das Luftschiff zu steuern und andere Dinge zu erledigen. Eine Fahrkarte über den Atlantik, von Deutschland nach Amerika, war sehr teuer: Heute müsste man dafür etwa 5000 Euro bezahlen.

Warum fliegt man heute lieber mit Flugzeugen?

Die „Hindenburg“ brennt in Lakehurst, sprich Läjkhörst. Es ist eines der bekanntesten Unglücke der Geschichte.

Einige reiche Leute leisteten sich gern die Fahrt mit dem Luftschiff. Im Vergleich zu einem Schiff auf dem Wasser war es fast lautlos, und es ruckelte kaum. Außerdem war es deutlich schneller. Das Schiff brauchte für die Fahrt über den Atlantik etwa acht Tage, das Luftschiff nur drei.

Im Jahr 1903 flog das erste Flugzeug der Brüder Wright. Im Ersten Weltkrieg verwendete man sowohl Flugzeuge als auch Luftschiffe. Die Flugzeuge waren zwar schneller, doch die Luftschiffe fuhren höher und konnten mehr Gewicht mitnehmen, zum Beispiel Bomben.

Um das Jahr 1930 hatten die Luftschiffe ihre große Zeit. Doch im Jahr 1937 gab es einen besonders schweren Unfall: Das deutsche Luftschiff „Hindenburg“ wollte gerade beim amerikanischen Flughafen Lakehurst landen, da entzündete sich der Wasserstoff. Das Luftschiff brannte lichterloh, und 36 Menschen starben.

Viele Leuten befürchteten seitdem, dass Luftschiffe nicht sicher genug waren. Aber der eigentliche Grund für das Ende der Luftschiffe war das Flugzeug. Die Flugzeuge wurden immer schneller und konnten mehr Reisende mitnehmen.

Heute gibt es daher nur wenige, kleine Luftschiffe. Man nutzt sie für kurze Rundfahrten. Außerdem verdient man Geld mit Werbung auf der Hülle.



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