Zehn Gebote: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bible Commandments Hand Mnemonic.png|mini|Die [[Zahl]] Zehn hängt vermutlich damit zusammen, dass man sich die Gebote durch Abzählen mit den [[Finger|Fingern]] leichter merken konnte. Hier steht auf [[Englische Sprache|englisch]] links „Liebe zu Gott“ (Höchster, Götzen, respektlos, Sabbat, Eltern) und rechts „Liebe zum Nächsten“ (Mord, Ehebruch, stehlen, lügen, begehren).]]
 
[[Datei:Bible Commandments Hand Mnemonic.png|mini|Die [[Zahl]] Zehn hängt vermutlich damit zusammen, dass man sich die Gebote durch Abzählen mit den [[Finger|Fingern]] leichter merken konnte. Hier steht auf [[Englische Sprache|englisch]] links „Liebe zu Gott“ (Höchster, Götzen, respektlos, Sabbat, Eltern) und rechts „Liebe zum Nächsten“ (Mord, Ehebruch, stehlen, lügen, begehren).]]
 
Für [[Juden]] und [[Christentum|Christen]] sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres [[Glaube|Glaubens]]. Die ersten drei Gebote regeln das Verhältnis der Menschen zu [[Gott]]. Die sieben restlichen Gebote ordnen die Beziehungen der [[Menschen]] untereinander.
 
Für [[Juden]] und [[Christentum|Christen]] sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres [[Glaube|Glaubens]]. Die ersten drei Gebote regeln das Verhältnis der Menschen zu [[Gott]]. Die sieben restlichen Gebote ordnen die Beziehungen der [[Menschen]] untereinander.
 
;Erstes Gebot - „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
 
Die Juden waren das erste [[Volk]], das an nur einen Gott glaubte. Alle Völker um sie herum hatten zahlreiche Götter.
 
;Zweites Gebot - „Du sollst den Namen Gottes, nicht missbrauchen.“
 
Den Namen Gottes missbrauchen heißt zum Beispiel, einen Meineid zu schwören oder den [[Name|Namen]] Gottes für Zaubersprüche zu gebrauchen.
 
;Drittes Gebot - „Du sollst den Feiertag heiligen.“
 
Für die Juden ist der siebte Tag der Woche, der Sabbat, ein Ruhetag. Er ist Gott geweiht, weil er nach der Erschaffung der Welt am siebten Tag ausruhte. Die Christen verschoben den Ruhetag auf den Sonntag, weil [[Jesus]] an einem Sonntag auferstanden ist.
 
;Viertes Gebot - „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“
 
Dieses Gebot richtet sich an Erwachsene. Sie werden damit aufgefordert, für ihre [[Eltern]] bis zum [[Tod]] zu sorgen.
 
;Fünftes Gebot - „Du sollst nicht töten.“
 
Eigentlich heißt es: „Du sollst nicht [[Mord|morden]].“ Töten im [[Krieg]] war erlaubt.
 
;Sechstes Gebot - „Du sollst nicht ehebrechen.“
 
Niemand soll fremdgehen, denn dann wissen die Ehemänner nicht, ob die [[Kind|Kinder]] ihrer Frau auch ihre eigenen sind.
 
;Siebtes Gebot - „Du sollst nicht stehlen.“
 
Diebstahl wird bestraft. Eigentum war sehr wichtig, denn wer alles verlor, wurde zum Sklaven.
 
;Achtes Gebot - „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“
 
Dieses Gebot soll verhindern, dass jemand durch eine [[Lüge]] seinen Besitz oder seinen guten Ruf verliert.
 
;Neuntes Gebot - „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.“
 
Auch in diesem Gebot geht es um Besitz.
 
;Zehntes Gebot - „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.“
 
Dieses Gebot bezieht sich auf den sonstigen Besitz, Frau, Diener, Vieh. Es fällt auf, dass auch die Ehefrau zum Besitz gezählt wird.
 
  
== Warum gibt es unterschiedliche Zählweisen? ==
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Die Zehn Gebote stehen in der [[Bibel]], im Alten Testament. Sie bilden den Kern von vielen [[Gesetz]]en, den die [[Judentum|Juden]] einhalten sollten. Die Bibel erzählt, dass Moses zwei Steintafeln von Gott erhalten hat. Darauf soll Gott selber die Zehn Gebote eingemeißelt haben.
Juden und verschiedene christliche Richtungen zählen die Gebote unterschiedlich. Deshalb ist zum Beispiel das Gebot „Du sollst nicht töten!“ einmal das fünfte, das andere Mal das sechste Gebot. In diesem Fall wird das neunte und das zehnte Gebot als ein Gebot betrachtet.
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In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot – „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.
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==Wie lauten die Zehn Gebote?==
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Das Alte Testament ist auf [[Hebräische Sprache|Hebräisch]] geschrieben. Man muss also erst mal alles übersetzen. Die Zehn Gebote sind auch nicht in einer Aufzählung aufgeschrieben, sondern in Sätzen, die ohne Nummern aneinandergereiht sind und eine Art kurze Geschichte bilden.
  
Das Wichtigste steht gleich am Anfang: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“
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Viele Theologen haben sich mit dem Thema befasst und haben die Zehn Gebote herausgearbeitet. Hier stehen sie so, wie sie die [[Evangelische Kirche]] in [[Deutschland]] aufgeschrieben hat. In der [[Katholische Kirche|Katholischen Kirche]] klingen sie fast gleich:
  
Diese Stelle in der Bibel zeigt, dass nichts nummeriert ist. Der Bibeltext zählt die Gebote nicht durch. So kann also jeder die Zehn Gebote einteilen, wie es ihm für richtig erscheint. [[Katholische Kirche|Katholiken]], die ihre [[Kirche|Kirchen]] mit vielen Heiligenfiguren schmückten, hatten da kein Interesse, das Bilderverbot als eigenes Gebot zu aufzuführen. Die Juden und die meisten Freikirchen sehen hier zwei Gebote: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ und „Du sollst dir kein Bildnis machen!“ Je nachdem, wofür man sich entscheidet, verschieben sich die folgenden Gebote in der Zählung.
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:1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
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:2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
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:3. Du sollst den Feiertag heiligen.
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:4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
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:5. Du sollst nicht töten.
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:6. Du sollst nicht ehebrechen.
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:7. Du sollst nicht stehlen.
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:8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
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:9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
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:10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
  
Die Zehn Gebote kommen außerdem in der Bibel zwei Mal vor. Und die beiden Texte unterscheiden sich ebenfalls.  
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== Wann empfing Moses die Zehn Gebote? ==
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Im Alten Testament gelten die Juden als das Lieblingsvolk Gottes. Die Juden mussten nach [[Ägypten]] fliehen und [[Moses]] führte sie von dort wieder weg. Diese Geschichte steht im zweiten Buch der Bibel mit dem [[Name]]n „Exodus“. Das bedeutet „Auszug“.
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Unterwegs ging Moses auf den [[Berg]] Sinai, den heute noch so heißt. Dort oben erschien ihm Gott im Gebet und gab ihm zwei Tafeln aus [[Gestein|steinerne]] Tafeln. Darauf waren die Zehn Gebote eingemeißelt, wie wir es heute von [[Grab]]steinen her kennen.
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Moses brachte dann die beiden Tafeln hinunter zu seinem Volk, um die Gebote vorzulesen. Das Volk hatte aber inzwischen ein [[Rind|Kalb]] aus [[Gold]] hergestellt und tanzte darum herum. Die Leute riefen: „Dies ist der Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!“. Da wurde Moses wütend und zerschmetterte die beiden steinernen Gesetzestafeln.
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Im Gebet hörte dann Moses wieder Gottes Stimme die sagte, er solle selber zwei neue Steintafeln auf den Berg mitbringen. Gott sprach Moses die Zehn Gebote nochmals vor, und Moses meißelte sie diesmal selber auf die Steinplatten. Diese brachte er nochmals seinem Volk. Die Spur dieser Steinplatten verliert sich dann allerdings.
  
== Wann wurden die Zehn Gebote verkündet? ==
 
 
In der [[Bibel]] steht, dass Gott dem Propheten [[Mose]] auf dem [[Berg]] Sinai die Gesetzestafeln übergab. Das war also nach der Flucht aus [[Ägypten]] und vor der Eroberung des [[Land]]es [[Israel]]. Die Zehn Gebote richten sich an freie, erwachsene Männer. Das heißt an die Familienoberhäupter. Frauen, Sklaven, Kinder und Nichtisraeliten waren nicht angesprochen.
 
In der [[Bibel]] steht, dass Gott dem Propheten [[Mose]] auf dem [[Berg]] Sinai die Gesetzestafeln übergab. Das war also nach der Flucht aus [[Ägypten]] und vor der Eroberung des [[Land]]es [[Israel]]. Die Zehn Gebote richten sich an freie, erwachsene Männer. Das heißt an die Familienoberhäupter. Frauen, Sklaven, Kinder und Nichtisraeliten waren nicht angesprochen.
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==Wer braucht heute noch die Zehn Gebote?==
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Für die Juden gelten die Zehn Gebote heute noch. Sie sind der Kern von vielen [[Gesetz]]en, denn Gott hat sie als einzige selber aufgeschrieben. Die meisten Gesetze sind im fünften Buch der Bibel nochmals aufgeschrieben, auch die Zehn Gebote. Dabei gibt es kleine Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Aufzählung. Weil die Juden den hebräischen Text anders in Sätze aufgeteilt haben als die Christen, haben sie auch die Zehn Gebote etwas anders nummeriert.
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Für die [[Christentum|Christen]] gelten die Zehn Gebote ebenfalls noch. Jesus hat nie alle am Stück erwähnt, aber immer wieder einzelne davon. Manchmal hat er sie sogar verschärft und zum Beispiel gesagt, dass man nicht nur eine Ehe nicht brechen soll, sondern man soll nicht einmal daran denken. Anders als im alten Judentum kommt jedoch nicht der in den Himmel, der alle Zehn Gebote einhält, sondern der, der an Gottes Vergebung glaubt.
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In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot: „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.
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Im [[Islam]] gibt es die Aufzählung der Zehn Gebote nicht. Der [[Koran]] erwähnt aber immer wieder einzelne der Zehn Gebote. Sie klingen ganz ähnlich wie im Alten Testament.
  
 
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Version vom 26. Juni 2018, 21:13 Uhr

Gott gibt dem Propheten Mose die Zehn Gebote.
Der Maler Lucas Cranach malte alle zehn Gebote auf einer Tafel.
Die Zahl Zehn hängt vermutlich damit zusammen, dass man sich die Gebote durch Abzählen mit den Fingern leichter merken konnte. Hier steht auf englisch links „Liebe zu Gott“ (Höchster, Götzen, respektlos, Sabbat, Eltern) und rechts „Liebe zum Nächsten“ (Mord, Ehebruch, stehlen, lügen, begehren).

Für Juden und Christen sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres Glaubens. Die ersten drei Gebote regeln das Verhältnis der Menschen zu Gott. Die sieben restlichen Gebote ordnen die Beziehungen der Menschen untereinander.

Die Zehn Gebote stehen in der Bibel, im Alten Testament. Sie bilden den Kern von vielen Gesetzen, den die Juden einhalten sollten. Die Bibel erzählt, dass Moses zwei Steintafeln von Gott erhalten hat. Darauf soll Gott selber die Zehn Gebote eingemeißelt haben.

Wie lauten die Zehn Gebote?

Das Alte Testament ist auf Hebräisch geschrieben. Man muss also erst mal alles übersetzen. Die Zehn Gebote sind auch nicht in einer Aufzählung aufgeschrieben, sondern in Sätzen, die ohne Nummern aneinandergereiht sind und eine Art kurze Geschichte bilden.

Viele Theologen haben sich mit dem Thema befasst und haben die Zehn Gebote herausgearbeitet. Hier stehen sie so, wie sie die Evangelische Kirche in Deutschland aufgeschrieben hat. In der Katholischen Kirche klingen sie fast gleich:

1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
3. Du sollst den Feiertag heiligen.
4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Wann empfing Moses die Zehn Gebote?

Im Alten Testament gelten die Juden als das Lieblingsvolk Gottes. Die Juden mussten nach Ägypten fliehen und Moses führte sie von dort wieder weg. Diese Geschichte steht im zweiten Buch der Bibel mit dem Namen „Exodus“. Das bedeutet „Auszug“.

Unterwegs ging Moses auf den Berg Sinai, den heute noch so heißt. Dort oben erschien ihm Gott im Gebet und gab ihm zwei Tafeln aus steinerne Tafeln. Darauf waren die Zehn Gebote eingemeißelt, wie wir es heute von Grabsteinen her kennen.

Moses brachte dann die beiden Tafeln hinunter zu seinem Volk, um die Gebote vorzulesen. Das Volk hatte aber inzwischen ein Kalb aus Gold hergestellt und tanzte darum herum. Die Leute riefen: „Dies ist der Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!“. Da wurde Moses wütend und zerschmetterte die beiden steinernen Gesetzestafeln.

Im Gebet hörte dann Moses wieder Gottes Stimme die sagte, er solle selber zwei neue Steintafeln auf den Berg mitbringen. Gott sprach Moses die Zehn Gebote nochmals vor, und Moses meißelte sie diesmal selber auf die Steinplatten. Diese brachte er nochmals seinem Volk. Die Spur dieser Steinplatten verliert sich dann allerdings.

In der Bibel steht, dass Gott dem Propheten Mose auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln übergab. Das war also nach der Flucht aus Ägypten und vor der Eroberung des Landes Israel. Die Zehn Gebote richten sich an freie, erwachsene Männer. Das heißt an die Familienoberhäupter. Frauen, Sklaven, Kinder und Nichtisraeliten waren nicht angesprochen.

Wer braucht heute noch die Zehn Gebote?

Für die Juden gelten die Zehn Gebote heute noch. Sie sind der Kern von vielen Gesetzen, denn Gott hat sie als einzige selber aufgeschrieben. Die meisten Gesetze sind im fünften Buch der Bibel nochmals aufgeschrieben, auch die Zehn Gebote. Dabei gibt es kleine Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Aufzählung. Weil die Juden den hebräischen Text anders in Sätze aufgeteilt haben als die Christen, haben sie auch die Zehn Gebote etwas anders nummeriert.

Für die Christen gelten die Zehn Gebote ebenfalls noch. Jesus hat nie alle am Stück erwähnt, aber immer wieder einzelne davon. Manchmal hat er sie sogar verschärft und zum Beispiel gesagt, dass man nicht nur eine Ehe nicht brechen soll, sondern man soll nicht einmal daran denken. Anders als im alten Judentum kommt jedoch nicht der in den Himmel, der alle Zehn Gebote einhält, sondern der, der an Gottes Vergebung glaubt.

In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot: „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.

Im Islam gibt es die Aufzählung der Zehn Gebote nicht. Der Koran erwähnt aber immer wieder einzelne der Zehn Gebote. Sie klingen ganz ähnlich wie im Alten Testament.