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Auch heute noch spricht man manchmal von einem Kreuzzug, wenn jemand besonders verbissen für eine Sache kämpft. Muslime denken auch heute noch sehr schlecht über die Kreuzzüge. | Auch heute noch spricht man manchmal von einem Kreuzzug, wenn jemand besonders verbissen für eine Sache kämpft. Muslime denken auch heute noch sehr schlecht über die Kreuzzüge. |
Version vom 28. Oktober 2018, 18:33 Uhr
Kreuzzüge nannte man im Mittelalter einige Kriege zwischen Christen der römisch-katholischen Kirche und Muslimen, den Anhängern des Islam. Kreuzzüge hießen sie, weil die christlichen Kämpfer große Kreuze auf ihre Schiffe und Rüstungen gemalt hatten. Man nannte diese Kämpfer daher auch Kreuzritter oder Kreuzfahrer.
Seit dem Jahr 622 hatten Muslime große Gebiete um das Mittelmeer erobert. Auch das Land um Jerusalem, wo heute Israel liegt. Weil Jesus dort gelebt hat, nennen die Christen es das „Heilige Land“. Aber auch für Muslime ist Jerusalem eine heilige Stadt. In Europa erzählte man nun, dass die Christen in Jerusalem unter den Muslimen zu leiden hätten. Christen, die nach Jerusalem reisten, sollen ausgeraubt und ermordet worden sein.
Im Jahr 1095 rief ein Papst dazu auf, die Muslime aus dem Heiligen Land zu vertreiben. Tatsächlich machten sich viele Christen aus Europa dazu auf. Manche von ihnen glaubten wirklich, dass Gott den Kreuzzug gut fand, weil man damit anderen Christen half. Viele Kreuzritter aber waren arm und wollten gern Muslime ausrauben und dadurch reich werden. Zudem glaubten sie daran, direkt in den Himmel zu kommen, wenn sie auf einem Kreuzzug sterben würden.
Im ersten Kreuzzug gelang es, Jerusalem und weitere Gebiete zu erobern. Sie bekamen christliche Könige aus Europa. Die Einwohner des Landes wurden oft sehr schlecht behandelt, auch die Christen. Muslime versuchten, das Land zurück zu gewinnen. In den übrigen Kreuzzügen ging es den Christen aus Europa vor allem darum, ihre eroberten Gebiete zu behalten. Im Jahr 1291 eroberten Muslime die Festung von Akkon. Das war das letzte Gebiet der Kreuzfahrer, und damit endete die Zeit dieser Kreuzzüge.
Bei den ganzen Kreuzzügen sollen ungefähr 5 Millionen Menschen umgekommen sein. Der wichtigste Anführer der Kreuzfahrer war der englische König Richard Löwenherz. Der wichtigste Anführer des Widerstands der Muslime gegen die Kreuzfahrer war Sultan Saladin.
Gab es auch woanders Kreuzzüge?
Es gab später noch andere Kriege, die als Kreuzzüge bezeichnet wurden. So kämpften in Spanien und Portugal Christen weiter gegen Muslime. In Frankreich wurden andersgläubige Christen in einem Kreuzzug verfolgt und umgebracht. Und im Norden von Europa kämpften deutsche Ritter gegen Völker, die noch keine Christen waren. Aus dem eroberten Gebiet an der Ostsee entstand viele Jahrhunderte später das Königreich Preußen.
Auch heute noch spricht man manchmal von einem Kreuzzug, wenn jemand besonders verbissen für eine Sache kämpft. Muslime denken auch heute noch sehr schlecht über die Kreuzzüge.
Kreuzfahrer belagern die Stadt Jerusalem, Bild aus einer Handschrift
Zu „Kreuzzug“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.