Aserbaidschan: Unterschied zwischen den Versionen

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Salyan7.jpg|Der [[Fluss]] Kura ist der größte Fluss in der Transkaukasischen Senke. Er mündet ins [[Kaspisches Meer|Kaspische Meer]].
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Salyan7.jpg|Der [[Fluss]] Kura ist der größte Fluss in der Transkaukasischen Senke. Er [[Mündung|mündet]] ins [[Kaspisches Meer|Kaspische Meer]].
 
Bubbling Mud Volcano (3860839109).jpg|Ein blubbernder Schlammvulkan
 
Bubbling Mud Volcano (3860839109).jpg|Ein blubbernder Schlammvulkan
 
Masalli08.jpg|In den alten [[Laubbaum|Laubwäldern]] im Gebirge Talysch
 
Masalli08.jpg|In den alten [[Laubbaum|Laubwäldern]] im Gebirge Talysch

Version vom 12. Juni 2020, 19:26 Uhr

Klexikon K.png Aserbaidschan  
Flag of Azerbaijan.svg
Flagge
Hauptstadt Baku
Amtssprache Aserbaidschanisch
Staatsoberhaupt Präsident İlham Əliyev
Einwohnerzahl etwa 10 Millionen
Fläche etwa 87.000 Quadratkilometer
Azerbaijan (orthographic projection).svg
Wo das Land in Asien und Europa liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde
In der Hauptstadt Baku liegen alte und neue Gebäude dicht beieinander.

Aserbaidschan ist ein Land an der Grenze von Europa zu Asien. Oft wird es nur zu Asien gezählt, manchmal aber auch zu Asien und Europa. Aserbaidschan ist ungefähr doppelt so groß wie die Schweiz und hat etwas mehr Einwohner. Die Hauptstadt Baku liegt ganz im Osten direkt am Kaspischen Meer und ist die größte Stadt. Fast jeder vierte Einwohner des Landes lebt hier.

Aserbaidschan ist eine Republik mit einem Parlament. Das Staatsoberhaupt ist ein Präsident mit besonders viel Macht. Aber die politische Lage ist problematisch: Ein Teil des Landes ist von der Armee des Nachbarlandes Armenien besetzt und ein anderer Teil will ein eigener unabhängiger Staat sein. Dieser Teil nennt sich Bergkarabach. Er ist aber von keinem anderen Staat der Erde anerkannt. Ein weiterer Teil des Landes mit dem Namen Nachitschewan liegt komplett gesondert. Man muss dorthin durch ein anderes Land fahren oder das Flugzeug nehmen.

Früher führte durch Aserbaidschan ein Teil der Seidenstraße. Das war eine besonders lange Handelsstrecke mit einer Länge von fast 6.000 Kilometern. Über diese Strecke transportierten Fernhändler Waren von Asien nach Europa und umgekehrt.

Inhaltsverzeichnis

Wie sieht es in Aserbaidschan aus?

Feuer am Berg Yanardag. Hier tritt Erdgas aus dem Boden aus. Für die Touristen gibt es eine Treppe.

Aserbaidschan liegt im Gebirge Kaukasus und am größten See der Welt, dem Kaspischen Meer. Obwohl das Land eher klein ist, sind seine Landschaften und das Klima sehr abwechslungsreich. Fast das ganze Land ist von Bergen umgeben. Im Norden gibt es hohe, steile Berge mit Gipfeln, die immer mit Schnee bedeckt sind und viele Gletscher. Man findet außerdem tiefe Schluchten, viele Bergseen mit kristallklarem Wasser und viel unberührten Wald.

Im Süden des Landes im Gebirge Talysch liegen uralte Laubwälder, richtige Urwald-Laubwälder. Zwischen den Gebirgen im Norden und Süden liegt die „Transkaukasische Senke“. Dieses Gebiet liegt teilweise tiefer als der Meeresspiegel. In Aserbaidschan gibt es außerdem Steppen, Halbwüsten, salzige Wüstenseen, Vulkane und viele Schlammvulkane. An der Küste gibt es riesige Sümpfe und breite Sandstrände.

Bei so viel unterschiedlichen Landschaften und durch die großen Höhenunterschiede ist auch das Wetter besonders unterschiedlich. Man kann innerhalb von nur zwei Stunden Autofahrt unterschiedliches Wetter erleben. Das ist bei so einem kleinen Land ungewöhnlich. Je nachdem, wo man ist, kann es eisig sein wie in den Polarregionen, feucht und warm oder auch trocken und sehr heiß.

Aserbaidschan wird oft „Land des Feuers“ genannt. An vielen Stellen kommt durch hohen natürlichen Druck Erdgas aus dem Boden. Wenn sich dies entzündet, sieht man viele kleine Feuer aus der Erde kommen. Das passiert auch häufig an den Berghängen, die man am Kaspischen Meer sehen kann. In der Nähe von Baku gibt es den Berg Yanardag. Dort brennt es schon seit mehr als 1.000 Jahren. Touristen fahren gern hin, um sich dieses Naturschauspiel anzusehen.

Was ist früher in Aserbaidschan passiert?

Die Reste des Palastes der Schahs von Schirwan in Baku

Etwa 800 Jahre lang gab es den selbständigen Staat Schirwan. In ihm regierten die Schahs von Schirwan, die fast alle aus der gleichen Familie kamen. Schah ist ein Titel für einen Herrscher, etwa so wie ein König.

Häufig fielen fremde Armeen in das Land ein und versuchten es zu erobern. Überall im Land ließen die Schahs deshalb Festungen bauen. So konnten sie die Unabhängigkeit lange erhalten. Im 12. Jahrhundert zerstörte ein Erdbeben die Hauptstadt Schirwans. Darauf machte der damalige Schah den Ort Baku zur neuen Hauptstadt. 1538 war Schirwan nur noch die Provinz eines großen Nachbarreiches.

Später eroberte das russische Zarenreich das Gebiet. Im Jahr 1917 wurde aber der russische Zar gestürzt. So wurde Aserbaidschan im Jahr 1918 gegründet. Es war aber nur für eine kurze Zeit unabhängig und gehörte dann für viele Jahre zur Sowjetunion. Seit 1991 ist es wieder unabhängig und eine Republik.

Womit verdienen die Menschen in Aserbaidschan ihr Geld?

Erdölförderung im Wasser. Diese Bohrtürme stehen vor der Küste von Baku.

Erdöl und Erdgas sind für Aserbaidschans Wirtschaft sehr wichtig. Beides wird überwiegend an andere Ländern verkauft, das nennt man Export. Zwei riesige Rohrleitungen ziehen sich durch das Land. Eine ist für den Export von Erdöl und eine für Erdgas. Viele Menschen arbeiten in der Erdölproduktion oder für Unternehmen, die dafür gebraucht werden. Die größte Industriestadt des Landes heißt Sumgait und gehört zu den giftigsten Städten der Welt. Viele Menschen dort sind oft krank. Trotzdem leben sie dort, weil man gut Geld verdienen kann.

Viel weniger Menschen als früher arbeiten heute in der Landwirtschaft. Sie bauen vor allem Gemüse, Getreide, Kartoffeln, Nüsse, Früchte und Beeren, Tee und Baumwolle an. Auf großen Weiden und in den Bergen gibt es Viehherden: Kamele, Schafe und Rinder. Viele Menschen stellen seit Jahrhunderten Teppiche und Stoffe aus Seide mit alten Mustern her.

Jedes Jahr kommen mehr Touristen in das Land. Sie wollen vor allem die schönen Landschaften, die Naturschauspiele und die alten Städte an der Seidenstraße sehen.

Was sollte man noch über die Menschen in Aserbaidschan wissen?

Händler auf der Straße gibt es in jeder Stadt. Auch viele ehemalige Bauern sind jetzt kleine Händler.

Die meisten Menschen in Aserbaidschan sprechen Aserbaidschanisch. Weil das Land aber lange Zeit zur Sowjetunion gehörte, sprechen auch viele als Zweitsprache Russisch. Es gibt auch viele Gruppen in der Bevölkerung, die andere Muttersprachen haben.

Seit einigen Jahren verändert sich das Leben rasch, vor allem in den Großstädten. Viele Menschen sind schon aus den Dörfern in eine Stadt gezogen. Die meisten haben die Hauptstadt Baku gewählt, weil sie auf eine gut bezahlte Arbeit und ein besseres Leben hoffen. Oft erfüllt sich dieser Traum aber nicht. Trotzdem bleiben die Menschen in den Städten. Die Regierung fördert die Bauern jetzt etwas mehr. Denn sie sollen das Land mit Lebensmitteln versorgen.

Die große Familie mit allen Onkeln, Tanten, Cousinen und Cousins zusammen ist in Aserbaidschan sehr wichtig. Außerdem haben Männer in Aserbaidschan mehr zu bestimmen als Frauen. Viele Menschen glauben, Jungen und Männer seien mehr wert.

Mit sechs Jahren müssen alle Kinder für neun Jahre in die Schule gehen. In den großen Städten sind die Schulen oft modern. In den Dörfern sitzen sehr viele Schüler in einer Klasse.

Staat und Religionen sind in Aserbaidschan sehr streng getrennt. Die Religionsgruppen dürfen sich in die Politik nicht einmischen. Sehr viele Bürger Aserbaidschans sind muslimisch, doch nur wenige leben ihren Glauben sehr streng.

Ungefähr eine Million Menschen sind seit vielen Jahren Flüchtlinge und leben sehr arm. Sie haben kein richtiges Zuhause. Das liegt an der schwierigen politischen Situation in den Landesteilen Aserbaidschans.



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