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Tschetschenien: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. September 2020, 23:28 Uhr
Tschetschenien ist ein Gebiet im Südwesten Russlands, das etwa so groß ist wie das Bundesland Schleswig-Holstein. Es liegt im Kaukasus-Gebirge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer. Südlich grenzt es an Georgien.
Unter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist Tschetschenien eine Republik mit eigener Regierung und zugleich ein Teil des russischen Staates.
In dem Gebiet leben etwa eine Millionen Menschen. Seit dem Mittelalter sind die meisten Tschetschenen Muslime. Orthodoxe Christen gibt es in Tschetschenien nur wenige. Auch sonst haben die Tschetschenen eine andere Kultur als die Russen. Ihre Sprache Tschetschenisch klingt ganz anders als Russisch. Hund heißt auf Russisch zum Beispiel „sobaka“ und auf Tschetschenisch „zhcala“.
Was passierte früher in Tschetschenien?
Woher die Tschetschenen ursprünglich kamen, kann man heute nicht mehr genau sagen. Möglicherweise stammen sie von einem Volk ab, das im Altertum von Mesopotamien her in den Kaukasus eingewandert war und sich mit den dortigen Völkern vermischte.
In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde Tschetschenien von Russland erobert. Unter Stalin wurden die Tschetschenen schlecht behandelt. Angeblich sollen sie daher im Zweiten Weltkrieg den deutschen Nationalsozialisten geholfen haben. Genau weiss man das aber nicht. Zur Strafe ließ Stalin sie in Viehwaggons nach Zentralasien deportieren. In ihre Häuser zogen stattdessen Russen und Ukrainer. Erst im Jahr 1957 durften sie wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte sich Tschetschenien durch eine Volksabstimmung für unabhängig. Viele der Russen und Ukrainer wurden aus dem Gebiet vertrieben. Russland akzeptierte die Unabhängigkeit jedoch nicht und erklärte Tschetschenien den Krieg. Der erste Tschetschenienkrieg dauerte von 1993 bis 1996. Im Jahr 1999 brach dann der Zweite Tschetschenienkrieg aus, der erst 2009 mit dem Sieg Russlands endete.