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Die meisten Menschen denken aber bei dem Wort Wörterbuch an ein Sprachwörterbuch. Das ist ein Nachschlagewerk, um etwas über ein Wort zu lernen. Es geht also um ein Wort als Teil der [[Sprache]] und nicht so sehr um die Sache, für die das Wort steht. Man erfährt zum Beispiel, was das Wort [[Elefant]] bedeutet und wie man es richtig buchstabiert, aber nicht, wie groß Elefanten werden oder was sie fressen. | Die meisten Menschen denken aber bei dem Wort Wörterbuch an ein Sprachwörterbuch. Das ist ein Nachschlagewerk, um etwas über ein Wort zu lernen. Es geht also um ein Wort als Teil der [[Sprache]] und nicht so sehr um die Sache, für die das Wort steht. Man erfährt zum Beispiel, was das Wort [[Elefant]] bedeutet und wie man es richtig buchstabiert, aber nicht, wie groß Elefanten werden oder was sie fressen. | ||
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File:Bundesarchiv Bild 183-13492-0006, Akademie der Wissenschaften, Bibliothek.jpg|Ein Foto aus dem Jahr 1952: Hier wird in einer [[Bibliothek]] am Deutschen Wörterbuch von [[Brüder Grimm|Grimm]] gearbeitet. | File:Bundesarchiv Bild 183-13492-0006, Akademie der Wissenschaften, Bibliothek.jpg|Ein Foto aus dem Jahr 1952: Hier wird in einer [[Bibliothek]] am Deutschen Wörterbuch von [[Brüder Grimm|Grimm]] gearbeitet. | ||
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Version vom 29. Januar 2021, 01:09 Uhr
Ein Wörterbuch ist ein Nachschlagewerk, aus dem man mehr über Wörter erfährt. Das Wörterbuch erklärt über ein Wort zum Beispiel, wie es richtig geschrieben und ausgesprochen wird, was es bedeutet und woher es kommt. Es gibt aber sehr unterschiedliche Wörterbücher, und der Begriff Wörterbuch wurde früher auch für andere Werke verwendet.
In der deutschen Sprache kennt man das Wort Wörterbuch seit etwa 350 Jahren. Ein altes Wort ist auch Diktionär, manchmal auch Vokabular und Wortschaft. Diese Wörter bedeuten zum Teil aber auch etwas anderes.
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Warum genau sagt man Wörterbuch, wenn doch in allen Büchern Wörter stehen?
Seit mindestens 2000 Jahren gibt es Nachschlagewerke. Dort kann man ziemlich schnell etwas finden, über das man etwas erfahren möchte. Die Dinge wurden der Sache oder dem Thema nach eingeteilt und angeordnet. Zum Beispiel hat man zuerst die älteren Dinge und dann die jüngeren Dinge beschrieben. Oder man hat zuerst die Länder in Europa beschrieben, dann die in Asien und dann die auf anderen Kontinenten.
Um das Jahr 1700 wurde es normaler, dass man das Wissen anders eingeteilt hat, und zwar mit Hilfe des Alphabets. Wegen der alphabetischen Anordnung hat man Wörterbuch gesagt. Zum Beispiel hat man biografische Wörterbücher gedruckt. So ein Wörterbuch umfasst viele kleine Texte, von denen jeder das Leben einer berühmten Person beschreibt. Die Texte sind Einträge in alphabetischer Reihenfolge. Man hat dann zum Beispiel eine Frau mit Namen Andersen eher vorne im Buch gefunden und einen Herren mit dem Namen Zacharias ziemlich am Ende.
Dann hat man immer mehr unterschiedliche Themen in so ein Wörterbuch gepackt. Andere Bezeichnungen wurden enzyklopädisches Wörterbuch, Enzyklopädie oder Lexikon. Man sagt heute auch Sachwörterbuch oder Realwörterbuch. Man schlägt darin etwas nach, um etwas über die Sache zu erfahren.
Was meint man heute mit einem Wörterbuch?
Die meisten Menschen denken aber bei dem Wort Wörterbuch an ein Sprachwörterbuch. Das ist ein Nachschlagewerk, um etwas über ein Wort zu lernen. Es geht also um ein Wort als Teil der Sprache und nicht so sehr um die Sache, für die das Wort steht. Man erfährt zum Beispiel, was das Wort Elefant bedeutet und wie man es richtig buchstabiert, aber nicht, wie groß Elefanten werden oder was sie fressen.
Auch solche Wörterbücher mussten erst erfunden werden. Lange Zeit hatten die Menschen meist nur bloße Wortlisten. Ein Beispiel ist der Abrogans aus St. Gallen. Dieses Manuskript stammt aus dem frühen Mittelalter. Jemand in Deutschland hat auf ein Blatt lauter lateinische Wörter mit A aufgeschrieben, die er nicht gut kannte. Daneben schrieb er jeweils das deutsche Wort, das für das lateinische Wort stand. Die Wörter, die mit B anfingen, kamen auf ein weiteres Blatt, und so weiter. Noch jahrhundertelang machte man solche Wörterlisten. Man machte sich nicht einmal die Mühe, die Wörter streng nach Alphabet zu ordnen. Oft betrachtete man dafür nur die ersten zwei oder drei Buchstaben.
Im Laufe der Neuzeit wurden die Wörterbücher besser und beschrieben die Wörter viel genauer und ausführlicher. Wörterbücher halfen dabei, dass aus dem Deutschen eine einheitliche Standardsprache wurde. Dank eines Wörterbuches konnte man nachschlagen, wie ein Wort richtig buchstabiert wurde oder was es ganz genau bedeuten sollte.
Woraus besteht ein Wörterbuch?
Die Fachleute, die Wörterbücher schreiben, heißen Lexikografen. Sie sind Sprachwissenschaftler, die sich gut überlegen, welche Wörter im Wörterbuch stehen sollen und wie sie beschrieben werden. Ein Wort wird in einem Text beschrieben, den man Artikel oder Eintrag nennt. Alle Einträge zusammen sind das Wörterbuch.
Ein Eintrag hat einen Titel: Er heißt nach der Grundform des Wortes. Die Grundform zum Beispiel bei Hauptwörtern ist das Wort in der Einzahl und im ersten Fall. Der Eintrag über das Wort Haus heißt daher einfach Haus und nicht Häuser oder des Hauses.
Was für Wörterbücher gibt es?
Es gibt sehr unterschiedliche Wörterbücher. Manche haben nur wenige Artikel, und die sind auch noch sehr kurz. Darin steht zum Beispiel, wie das Wort geschrieben und getrennt wird. Manchmal erfährt man auch, wie die Mehrzahl des Wortes aussieht, vor allem, wenn die Mehrzahl ungewöhnlich gebildet wird.
Andere Wörterbücher haben viel mehr Informationen über die Wörter. Vor allem in Wörterbüchern für Wissenschaftler steht sehr viel, und die Artikel können viele Seiten lang sein. Was kann man alles über die Grammatik des Wortes erfahren? Woher kommt es? Was heißt es genau? Hat sich die Bedeutung im Laufe der Zeit geändert? Wird es eher häufig oder nicht so häufig verwendet? Welche anderen Wörter bedeuten etwas Ähnliches?
Manche Wörterbücher gibt es aus ganz bestimmten Gründen. Wer zum Beispiel sehr gut sprechen können müss, weil er zum Beispiel als Sprecher beim Radio arbeitet, dann besitzt er vielleicht ein Aussprachewörterbuch. Darin stehen sehr, sehr viele Wörter mit einer einzigen kurzen Erklärung: Wie es genau ausgesprochen wird.
Viele Menschen haben ein Fremdwörterbuch. Darin stehen die Wörter einer Sprache übersetzt in eine andere Sprache. Wer wissen will, was das deutsche Wort Erdnuss auf Englisch bedeutet, der sucht nach dem deutschen Wort und findet dort die englische Übersetzung peanut. In einem anderen Teil des Wörterbuches oder einem anderen Band steht dann die andere Richtung: So kommt man dann von einem englischen Wort zum deutschen Wort.
Wie sehen Wörterbücher heute aus?
Lange Zeit wurden Wörterbücher gedruckt, weil es noch keine Computer gab. Die Wörterbuchmacher hatten große Karteikästen. Auf eine Karteikarte stand der Artikel für ein Wort. Von Zeit zu Zeit haben sie das Wörterbuch drucken lassen. Dazwischen wurde aber weitergearbeitet. An manchen großen Wörterbüchern arbeiten die Wissenschaftler viele Jahre.
Heute ist das Drucken von Wörterbüchern aber kaum noch nötig. Die meisten Menschen schlagen ein Wort wohl einfach im Computer nach. Sie haben ein Wörterbuch installiert oder schlagen direkt im Internet nach. Viele Menschen nutzen dennoch gedruckte Wörterbücher, weil sie es so gewohnt sind.
Wörterbücher an einer Universität in China: Dort wird Deutsch gelernt.
Das Wiktionary ist ein Wörterbuch im Internet, ähnlich wie die Wikipedia. Hier sieht man eine Bildschirmseite auf Französisch.
Ein Foto aus dem Jahr 1952: Hier wird in einer Bibliothek am Deutschen Wörterbuch von Grimm gearbeitet.