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Normalerweise würde sich die Seuche schnell ausbreiten, so dass es plötzlich viele Kranke gleichzeitig gäbe. Darum bemüht man sich, dass dies viel langsamer passiert. Dann werden nur nach und nach Leute krank. Das kann das Gesundheitssystem besser verkraften. Dort, wo sich viele Menschen an die notwendigen Maßnahmen hielten, steckten sich nach und nach weniger Menschen an. Es gab genügend Krankenhausplätze. Es gab auch viel weniger Tote als ursprünglich befürchtet. | Normalerweise würde sich die Seuche schnell ausbreiten, so dass es plötzlich viele Kranke gleichzeitig gäbe. Darum bemüht man sich, dass dies viel langsamer passiert. Dann werden nur nach und nach Leute krank. Das kann das Gesundheitssystem besser verkraften. Dort, wo sich viele Menschen an die notwendigen Maßnahmen hielten, steckten sich nach und nach weniger Menschen an. Es gab genügend Krankenhausplätze. Es gab auch viel weniger Tote als ursprünglich befürchtet. | ||
Version vom 10. Februar 2021, 06:58 Uhr
Das Coronavirus ist ein Virus, das erst vor kurzer Zeit entstanden ist. Man entdeckte es im Dezember 2019 zum ersten Mal in der chinesischen Stadt Wuhan. Viele Menschen, die daran erkrankt waren, hatten schwere Lungenentzündungen. Viele von ihnen arbeiteten auf demselben Markt. Man nimmt an, dass das Virus ursprünglich von einem Säugetier oder von Geflügel herkommt, also von Hühnern und ähnlichen Vögeln. Die Wissenschafter nennen das Virus SARS-CoV-2.
Ein ähnliches Virus hat im Jahr 2012 die SARS-Pandemie ausgelöst. Die Krankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, heißt COVID-19. Das bedeutet nichts anderes als „Coronavirus-Krankheit“. Die Zahl 19 kommt vom Jahr 2019. Sie verbreitet sich so schnell über die ganze Welt, dass die Weltgesundheitsorganisation die Krankheit zur Pandemie erklärt hat.
Die Krankheit erkennt man an Husten und Fieber. Auch geht der Geschmackssinn zurück oder verschwindet gänzlich. Das Virus kann zu Lungenentzündungen und zum Tod führen. Inzwischen weiß man, dass es auch andere Organe schädigt. Schwere Erkrankungen treten vor allem bei älteren Menschen auf oder bei solchen, die bereits geschwächte Atemwege haben. Aber auch Menschen mit Diabetes und einigen anderen Krankheiten sind besonders gefährdet.
Kinder bekommen das Virus weniger leicht als Erwachsene. Jüngere Erwachsene werden oft nicht besonders krank. Viele Erkrankte spüren nur eine leichte Erkältung oder sogar gar nichts. Sie können das Virus aber trotzdem weitergeben, vor allem durch Husten und Niesen. Die Viren leben in den winzigen Tröpfchen, die dabei aus dem Mund oder aus der Nase kommen. So können sich andere Menschen anstecken. Das Virus kann auch vom Mund auf die Hand, von dort auf die Hand eines anderen Menschen und von dort in dessen Mund, Nase oder Augen gelangen.
Inzwischen weiß man, dass auch Aerosole gefährlich sein können. Das sind winzige Teilchen, die in der Luft schweben, in diesem Fall eben die Viren. Sie verbreiten sich vor allem in Räumen, die schlecht durchlüftet sind und in denen sich viele Menschen aufhalten. Wenn die dann auch noch viel sprechen oder gar in einem Chor singen, ist die Gefahr einer Ansteckung besonders groß.
Warum ist COVID-19 schlimmer als die normale Grippe?
Man steckt sich sehr leicht an bei dieser Krankheit, auch wenn andere Krankheiten wie die Masern noch viel ansteckender sind. Wenn die Krankheit schlimm wird, muss man den Patienten ins Krankenhaus bringen. Viele muss man dann mit einer Maschine beatmen. Eine solche Maschine gibt es nur auf einer Intensiv-Pflegestation.
Leider hat man nicht so viele Plätze auf solchen Stationen. Bei dieser Krankheit sind die Betten schnell belegt. Die Menschen können dann nicht mehr versorgt werden und müssen sterben. Schlimm daran ist auch, dass dann andere Patienten auch kein solches Bett mehr zur Verfügung haben. Das braucht es aber auch bei bestimmten Krebs-Arten, die auch Kinder betreffen können. Auch bei Unfällen, die jungen Menschen passieren, stünde dann keine solche Pflege mehr zur Verfügung.
Ein weiteres Problem liegt beim Personal, also bei den Ärzten und Krankenpflegern. Die können auch nicht rund um die Uhr arbeiten und stehen dann auch anderen Patienten nicht mehr zur Verfügung.
Krankenhäuser, Ärzte und Pfleger zusammen nennt man das Gesundheitssystem. Gibt es zu viele Kranke, dann bricht das System zusammen. Das bedeutet: Man kann nicht mehr allen Patienten helfen. Diejenigen Patienten, denen man nicht hilft, sterben im schlimmsten Fall. So einen Zusammenbruch wollen die Politiker unbedingt verhindern.
Was kann man gegen das Virus tun?
Vor allem müssen die Menschen untereinander Abstand halten. Das nennt man „Social Distancing“. Der Abstand, also die Distanz zwischen zwei Menschen, sollte ein-einhalb Meter betragen. So kann man sich nicht anhusten oder anniesen. Falls dies nicht möglich ist, sollte man eine Mund-Nasen-Maske tragen.
Ebenso gilt, dass man sich die Hand nicht mehr reichen sollte. Da können Viren direkt übertragen werden. In der Familie hält man sich natürlich nicht daran, das wäre kaum möglich.
Ganz einfach und sehr wichtig ist auch das regelmäßige Hände-Waschen. Das sollte man zum Beispiel immer dann tun, wenn man nach Hause kommt. Wenn man sich während mindestens zwanzig Sekunden gut mit Seife die Hände wäscht, reicht das aus. Desinfektionsmittel sind gut, aber es braucht sie nicht unbedingt. Im Krankenhaus sind sie aber tatsächlich wichtig.
Angesteckte Menschen sollte man von anderen fernhalten. Sie müssen also in ihrer Wohnung bleiben, notfalls auch als ganze Familie. Das nennt man Quarantäne, Isolation oder Isolierung. Die kann der Staat verordnen. Beim Coronavirus dauert die Quarantäne etwa eine bis zwei Wochen. Das hängt davon ab, wie die Wissenschafter in diesem Land darüber denken.
Eine Impfung gegen das Coronavirus wurde in vielen Ländern im Dezember 2020 zugelassen. Sehr viele Wissenschaftler haben hart daran gearbeitet, so dass die Impfstoffe im Jahr 2021 gespritzt werden können. Durch die Impfung verläuft die Krankheit viel weniger schlimm. Es ist aber noch unklar, ob ein geimpfter Mensch immer noch andere anstecken kann. Ein Medikament gibt es noch nicht. Bisher gibt es nur die üblichen Medikamente, zum Beispiel gegen Fieber. Die machen die Krankheit immerhin etwas erträglicher.
Wie verläuft die Pandemie?
Normalerweise würde sich die Seuche schnell ausbreiten, so dass es plötzlich viele Kranke gleichzeitig gäbe. Darum bemüht man sich, dass dies viel langsamer passiert. Dann werden nur nach und nach Leute krank. Das kann das Gesundheitssystem besser verkraften. Dort, wo sich viele Menschen an die notwendigen Maßnahmen hielten, steckten sich nach und nach weniger Menschen an. Es gab genügend Krankenhausplätze. Es gab auch viel weniger Tote als ursprünglich befürchtet.
Die Regierungen vieler Länder unterstützten im Frühjahr den Kampf gegen das Virus: In vielen Ländern mussten Restaurants und sogar Schulen geschlossen bleiben. Nur noch Läden mit Lebensmitteln oder Apotheken durften öffnen. Alles, was der Freizeit diente, war geschlossen, so zum Beispiel auch die Bibliotheken. An manchen Orten durften die Menschen einige Wochen lang die Wohnung nur noch zum Arbeiten und Einkaufen verlassen. Das nennt man Shutdown, sprich: Schattaun und bedeutet „Stilllegung“ oder „Abschaltung“. Man sagt auch Lockdown. Das bedeutet „Abriegelung“ oder „Ausgangssperre“.
Zudem wurden wegen der Pandemie auf der ganzen Welt Veranstaltungen abgesagt, zum Beispiel die Olympischen Spiele oder das Oktoberfest. Fußballspiele wie jene der Bundesliga durften nur in leeren Stadien stattfinden. Besonders betroffen waren die Kultur oder der Tourismus. In diesen Wirtschaftszweigen wurde viel weniger Geld verdient und viele Menschen verloren ihren Job.
Schon früh wurden Tests entwickelt, mit denen man das Virus im Körper eines Menschen nachweisen kann. Zur Mitte des Jahres 2020 zeigten die Tests, dass sich bereits 10 Millionen Menschen angesteckt hatten. Dazu muss man aber noch all die Menschen zählen, die zwar erkrankt waren, aber nicht getestet wurden. Das nennt man die Dunkelziffer, weil man diese Zahl nicht kennt. Eine halbe Million Menschen war bereits am Coronavirus gestorben, Ende September waren bereits eine Million Tote gemeldet. Auch diese Zahlen dürften viel höher liegen. Etliche Staaten wollen nämlich diese Zahlen niedrig halten, weil ihre Staats-Chefs denken, sie würden sonst schlecht dastehen.
In Europa sank die Anzahl erkrankter Menschen dadurch deutlich. Nur noch eher wenige steckten sich im Sommer neu an. Im September begann sich das Blatt allerdings wieder zu wenden: Sehr viel mehr Menschen steckten sich wieder an. Man erkannte darin den Beginn einer „zweiten Welle“. Allerdings schützten sich die Alten besser, so dass es nicht mehr zu so vielen schweren Fällen kam. Trotzdem mussten viele Regierungen wieder härtere Maßnahmen ergreifen. Israel führte als erstes Land einen zweiten Lockdown durch.
Die Pandemie verlief in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. An einigen Orten sprach man bereits von einer dritten Welle. Dann geschah etwas, was es bei Viren oft gibt: Sie veränderten sich. Es entstanden also Mutationen. Zuerst wurde eine Mutation in Großbritannien bekannt, dann eine in Südafrika, eine weitere in Brasilien. Ob diese Viren zu schlimmeren Krankheiten führen, weiß man noch nicht. Aber klar ist: Sie verbreiten sich viel schneller von Mensch zu Mensch.
Am Anfang des Jahres 2021 begannen die Impfungen. Es stand jedoch zu wenig Impfstoff zur Verfügung, denn dieser musste ja erst mal hergestellt werden. Die Länder begannen deshalb ihre Impfungen bei den ältesten Menschen. Dadurch sollte es weniger schwere Krankheits-Verläufe und weniger Todesfälle geben. Zudem kann man so das Gesundheitssystem entlasten.
Zu „Coronavirus“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.