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Ritter: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. März 2015, 00:07 Uhr
Das Wort Ritter heißt eigentlich so viel wie Reiter, jemand, der reitet. Gemeint ist ein Kämpfer auf einem Pferd im Mittelalter. Der Kämpfer und oft auch das Pferd war in einer Rüstung aus Eisen, die ihn schützte. Auch die Waffen des Ritters waren normalerweise aus Eisen. Begleitet wurde ein Ritter von Helfern, die mal Knecht, mal Knappe genannt wurden.
Nicht jeder durfte sich Ritter nennen. Wer zur Gruppe der Ritter gehören wollte, dem Ritterstand, musste reich sein. Pferde, Ausrüstung, Waffen und Helfer waren sehr teuer. Dann konnte der Herrscher jemanden zum Ritter schlagen. Viele Kämpfer haben darauf verzichtet, obwohl sie letztlich mehr oder weniger genauso wie Ritter gekämpft haben.
Ritter haben nicht ständig gekämpft. Normalerweise hatten sie ein größeres Stück Land, wo sie der Herrscher waren. Dort haben sie sich um die Verwaltung gekümmert, dass alles mit rechten Dingen lief. Manchmal gab es Turniere, Wettkämpfe, bei denen Ritter ausprobiert haben, wer der Stärkste oder Geschickteste war. Einige Ritter sind bekannt geworden als Dichter. Am Ende des Mittelalters brauchte man gepanzerte Kämpfer zu Pferd nicht mehr: Sie wurden zu oft durch Pfeile erschossen.
Was ist Ritterlichkeit?
Schon im hohen Mittelalter, etwa um das Jahr 1200, lobte man die Ritterlichkeit. Wer sich ritterlich verhalten wollte, musste vor allem „staete“ zeigen: Er musste beständig, verlässlich sein. Wichtig war auch „mâze“, was wir heute noch in Ausdrücken wie „Augenmaß“ oder „maßvoll“. Ein Ritter musste auch „hövisch“ sein, was wir aus dem Wort „höflich“ kennen. Er hatte also zu wissen, wie man sich am Hof des Herrschers richtig benimmt.
Rittersein hatte aber letztlich eben mit dem Krieg zu tun, der Ritter war der Soldat seines Herrschers. Der Ritter sollte treu sein und nicht den Herrscher nicht im Stich lassen. Er musste tapfer sein, also nicht vor dem Feind davonlaufen.
Allerdings waren Ritter oft gar nicht ritterlich. Sie konnten nicht nur gut kämpfen, sondern auch rauben. Weil sie sich sonst das Rittersein nicht mehr leisten konnten, haben sie zum Beispiel Wanderer auf dem Weg überfallen. Oder ganze Ritterfamilien hatten Streit miteinander, eine „Fehde“. Dann wurde das ganze Land des Gegners ausgeraubt.
Warum gab es Ritter, und bis wann?
Am Anfang des Mittelalters gab es viele Krieger, die Land in Europa erobern wollten oder ausrauben. Beispiele waren die Araber in Spanien oder die Ungarn in der Mitte Europas. Deren Kämpfer zu Pferde waren stärker und schneller als die Krieger aus Europa, die oft nur zu Fuß unterwegs waren.
Ein Herrscher wie Karl Martell, aus dem Reich der Franken, bildete eine eigene Gruppe von kämpfenden Reitern. Daraus wurden später die Ritter. Eigentlich war das keine ganz neue Idee: Schon bei den Römern gab es Ritter, die „equites“. Auch die römischen Ritter hatten einen besonderen Ritterstand, wodurch sie im Staat mehr entscheiden durften als viele andere.
Ritter waren aber immer nur wenige Kämpfer - die meisten Krieger waren immer noch Infanterie, also Fußsoldaten. Wichtig waren die Ritter für den Angriff. Allerdings: Noch im Mittelalter wurden der Langbogen und die Armbrust erfunden. Damit konnte man Pfeile viel kräftiger und weiter abschießen als vorher. Sogar durch Ritterrüstungen gingen die Pfeile. Die Rüstungen mussten daher immer dicker werden. In den schweren Rüstungen konnten die Ritter sich kaum noch richtig bewegen.
Auch wenn man in der Neuzeit keine eigentlichen Ritter brauchte, gab es immer noch Kämpfer auf Pferden, die Kavallerie. Der Herrscher schlug immer noch Männer zum Ritter, um sie für etwas zu belohnen. Schon längst war Rittersein erblich, auch die Söhne durften sich Ritter nennen. Noch heute gibt es Menschen mit dem Titel Ritter.