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Version vom 23. Dezember 2017, 17:41 Uhr
Atomenergie gewinnt man, indem man den Kern bestimmter Atome spaltet. Dabei wird sehr viel Energie frei. Die Anlage dazu nennt man Atomkraftwerk oder Kernkraftwerk. Abgekürzt schreibt man AKW oder KKW. Solche Kraftwerke werden seit den 1950er Jahren im großen Stil zur Strom-Produktion genutzt. Im Gegensatz zu Kohlekraftwerken erzeugen sie im Betrieb keine schädlichen Abgase wie Kohlenstoffdioxid.
Die Atomenergiegewinnung funktioniert nach dem Prinzip der Kernspaltung. Dabei wird innerhalb eines Reaktors ein instabiler Atomkern mit einem Neutron beschossen. Dieses Neutron ist sehr schnell und spaltet den Kern in zwei Teile. Dabei werden weitere Neutronen ausgeschossen. Am besten geht das mit dem Element Uran.
Dies führt zu einer Kettenreaktion, bei der sehr viel Energie freigesetzt wird. Läuft diese Kettenreaktion kontrolliert, also von Menschen gesteuert ab, ist sie in der Regel ungefährlich. Läuft sie dagegen unkontrolliert ab, so wird extrem viel Energie innerhalb kürzester Zeit frei. Das führt zu einer gewaltigen Explosion, wie bei einer Atombombe.
Die Energie tritt zunächst als Wärmeenergie auf, also als Hitze. Deshalb braucht man eine Menge Wasser um einen Reaktor zu kühlen. Gleichzeitig treibt der heiße Wasserdampf, der durch die Kernspaltung entsteht, eine Turbine an. Diese treibt dann Generatoren an, welche aus der Wärmeenergie Strom erzeugen.
Ist Atomenergie besser oder schlechter als andere Energie?
Die Atomenergie hat Vorteile und Nachteile. Ein Vorteil ist es zum Beispiel, dass durch sie wenig neues Kohlendioxid entsteht. Das ist gut, damit das Klima auf der Erde nicht wärmer wird. Man erhält viel Energie aus wenig Brennstoff. Außerdem werden weniger fossile Brennstoffe, wie Kohle und Erdöl verbraucht.
Doch es gibt auch Nachteile. Ein Unfall in einem Atomkraftwerk kann zu schweren Folgen führen. In Fukushima in Japan und in Tschernobyl in der Ukraine ist das schon passiert: Dort sind große Gebiete verstrahlt, das heißt, dass niemand dort leben kann, weil die radioaktive Strahlung zu gefährlich ist. Die Arbeiter, die damals aufräumen mussten, sind meist bald gestorben.
Außerdem entstehen bei der Stromproduktion radioaktive Abfälle. Sie können nirgendwo sicher gelagert werden. Es dauert Millionen Jahre, bis sie nicht mehr gefährlich sind. Atomkraftwerke müssen auch immer wieder erneuert werden. Das kostet den Staat viel Geld.
Weil es so viele Nachteile gibt, wollen viele Menschen, dass man keine Atomenergie nutzt. Sie protestieren auf Demonstrationen dagegen und fordern, dass man mehr erneuerbare Energien wie Windenergie oder Sonnenenergie nutzt.
Was ist eine Atombombe?
In einer Atombombe läuft die Energiegewinnung nicht langsam ab, sondern in einem einzigen Moment. Was als Unfall in einem Atomkraftwerk passieren kann, eine Explosion, ist bei der Atombombe gewollt. Sie soll besonders viel zerstören. Außerdem werden viele radioaktive Atome frei, wodurch Menschen krank werden. So sind Atombomben noch nach der Explosion sehr gefährlich.
Im Zweiten Weltkrieg warfen die USA zwei Atombomben über zwei japanischen Städten ab und zerstörten diese vollständig. Seither haben viele Länder selber Atombomben gebaut und halten sich diese für einen Krieg bereit. Ein solches Land nennt man „Atommacht“. In Europa sind dies nur Großbritannien und Frankreich. Weltweit gehören noch die Vereinigten Staaten von Amerika dazu, ebenso die Sowjetunion, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Bei wenigen anderen Staaten weiss man es nicht so genau.
Die meisten Länder sind heute der Meinung, dass man Atombomben nicht mehr bauen sollte. Es gibt aber immer noch viele Atombomben. Viele Länder behalten sie, weil sie sich verteidigen wollen, wenn andere Länder sie bedrohen.
Zu „Atomenergie“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.