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Verschwörungstheorie: Unterschied zwischen den Versionen
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Häufig ist das Leben sehr kompliziert. Verschwörungstheorien vereinfachen alles: Angeblich gibt es nicht viele Gründe für ein Ereignis, sondern nur eines. [[Buch|Bücher]] mit solchen [[Theorie]]n lassen sich auch gut verkaufen. Verschwörungstheoretiker fühlen sich außerdem anderen Menschen gegenüber überlegen, weil sie etwas wissen, was diese nicht wissen. Deshalb verbreiten sich solche Theorien auch so rasch. | Häufig ist das Leben sehr kompliziert. Verschwörungstheorien vereinfachen alles: Angeblich gibt es nicht viele Gründe für ein Ereignis, sondern nur eines. [[Buch|Bücher]] mit solchen [[Theorie]]n lassen sich auch gut verkaufen. Verschwörungstheoretiker fühlen sich außerdem anderen Menschen gegenüber überlegen, weil sie etwas wissen, was diese nicht wissen. Deshalb verbreiten sich solche Theorien auch so rasch. |
Version vom 22. November 2018, 19:30 Uhr
Bei einer Verschwörungstheorie geht es darum, schlimme Unglücke, Morde oder seltsame Dinge mit einer Verschwörung zu erklären. Wer eine Verschwörungstheorie erfindet oder weitererzählt, ist ein Verschwörungstheoretiker. Er behauptet, er wisse, wie etwas tatsächlich passiert sei. Bei so einer Erklärung haben angeblich böse Menschen für etwas Schlimmes gesorgt. Die bösen Menschen haben das auch geheim gehalten. Davon wissen aber angeblich nur wenige, kluge, ehrliche Leute wie die Verschwörungstheoretiker selbst.
Was sind bekannte Verschwörungstheorien?
Es gibt Menschen, die behaupten, die Amerikaner seien nie auf dem Mond gelandet. Stattdessen sei das ganze in Hollywood gefilmt worden. Anderen Verschwörungstheorien zufolge sind Elvis Presley, Michael Jackson und Adolf Hitler nie gestorben. Besonders über Hitler wird gesagt, er lebe unter falschem Namen in Südamerika. Auch gibt es immer noch Menschen, die meinen die Erde sei flach. Die wahrscheinlich bekannteste Verschwörungstheorie handelt vom Terroranschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001, auch bekannt als 9/11. Demnach sei das Ganze von den Amerikanern geplant worden, damit sie einen Grund hatten, Krieg gegen den Irak zu führen. So sagen es die Verschwörungstheoretiker.
Bei vielen Verschwörungstheorien gibt es Hinweise, die dafür sprechen. Trotzdem sind die meisten Verschwörungstheorien bereits von Wissenschaftlern widerlegt. Es gibt aber auch Fälle, wo sich Verschwörungstheorien als wahr herausstellten. So wurde früher behauptet, die US-Regierung spioniere die eigene Bevölkerung aus. Als der Geheimdienst-Mitarbeiter Edward Snowden 2013 bei einer Zeitung Geheimnisse über seine Arbeit veröffentlichte, stellte sich heraus, dass die diese Verschwörungstheorie wahr war.
Ein Hinweis der Befürworter der Verschwörungstheorie vom 11. September 2001 ist die Tatsache, dass Stahl erst bei einer Temperatur von 1.500 Grad schmilzt. Demnach hätte das brennende Flugzeugbenzin nicht gereicht, um die Stahlträger des Gebäudes zum Einsturz zu bringen. Ein Schmied aus den USA widerlegte diese Theorie aber. Die Stahlträger mussten gar nicht schmelzen, damit die Hochhäuser einstürzten. Es reicht, wenn sie sich verformen. Das passiert schon bei deutlich geringeren Temperaturen als 1.500 Grad.
Gegen die Mondlandungslüge gibt es ein gutes Gegenargument. Im Jahr 1969 befanden sich die Vereinigte Staaten mit der Sowjetunion im Kalten Krieg. Sowjetische Fachleute hörten den gesamten Funkverkehr mit den Astronauten mit und hätten sofort verraten, dass die US-Astronauten gar nicht auf dem Mond waren. Außerdem arbeiteten am Mondlandungsprogramm 400.000 Menschen mit und ist es unvorstellbar, dass so viele Menschen getäuscht werden konnten.
Bei dem Attentat auf den US-Präsidenten John F. Kennedy gibt es jede Menge Fragen. Seltsam war, dass der Verdächtige zwei Tage später ermordet wurde, obwohl zahlreiche Polizisten um ihn herumstanden. Viele Menschen gehen deshalb davon aus, dass Kennedy Opfer einer Verschwörung war. Der Attentäter wurde demzufolge beseitigt, damit er niemanden verraten konnte. Die Zweifel kamen übrigens zuerst aus Europa. Auch Kennedys Witwe konnte nicht glauben, dass ein „alberner, kleiner Kommunist“ ihren Mann ermordet haben könnte. Die Zweifel wurden dadurch verstärkt, dass im Durcheinander der ersten Tage von der Polizei und der Presse viele Fehler gemacht wurden.
Warum gibt es Verschwörungstheorien?
Meist denken sich die Menschen derartige Verschwörungstheorien aus, wenn die bekannte Version einer Geschichte gewisse Ungereimtheiten aufweist. Es gibt sie auch oft dann, wenn sich große Teile einer Gesellschaft bedroht fühlen. Das war zum Beispiel im Mittelalter zur Zeit der Pest so. In Deutschland gab es die sogenannte Dolchstoßlegende nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg. Viele Menschen verstanden es nicht, dass Deutschland nach den vielen Siegesmeldungen den Krieg verloren haben sollte. Verschwörungstheorien werden manchmal auch in Umlauf gebracht, um dem Ansehen einer Person oder Personengruppe zu schaden.
Häufig ist das Leben sehr kompliziert. Verschwörungstheorien vereinfachen alles: Angeblich gibt es nicht viele Gründe für ein Ereignis, sondern nur eines. Bücher mit solchen Theorien lassen sich auch gut verkaufen. Verschwörungstheoretiker fühlen sich außerdem anderen Menschen gegenüber überlegen, weil sie etwas wissen, was diese nicht wissen. Deshalb verbreiten sich solche Theorien auch so rasch.
Verschwörungstheoretiker fragen bei der Mondlandung, warum die US-Fahne weht, wo es doch auf dem Mond keinen Wind gibt.
Dies ist eines der bekanntesten Bilder der Terroranschläge vom 11. September 2001.