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Vorlesen
Vorlesen bedeutet, dass jemand etwas laut liest für andere Menschen. Das Gegenteil ist das stille Lesen. Vorlesen nützt, wenn die anderen Menschen selbst nicht lesen können. Oft finden es Menschen auch schön, wenn man ihnen vorliest, obwohl sie es selber lesen könnten.
Lange Zeit war es normal, dass man laut las. Nur wenige Leute konnten lesen und schreiben. So konnten andere Menschen mithören. Zum Beispiel schickte ein Herrscher Boten in das Land. In den einzelnen Dörfern und Städten lasen sie dann eine Botschaft des Herrschers vor.
Das Vorlesen kennen wir heute meistens vom Radio oder vom Fernsehen. Viele Teile werden dort zwar frei gesprochen, zum Beispiel in Interviews oder als Kommentar zu Musik. Die Nachrichten werden jedoch immer vorher geschrieben und dann vorgelesen.
Soll man Kindern vorlesen?
Heute denkt man vor allem an Kinder, denen man etwas vorliest. Eltern oder andere Menschen lesen schon Kindern vor, die erst ein Jahr alt sind. Sie sehen sich dann gemeinsam Bilder an. Später sind es schon lange Texte. Häufig liest man abends vor, vor dem Zubettgehen.
Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass Kinder besser lernen können, wenn sie vorgelesen bekommen haben. Am besten liest man Kindern jeden Tag vor. Viele Eltern machen das aber nicht: In jeder dritten Familie wird nur einmal pro Woche vorgelesen, oder seltener.
Wann wird noch vorgelesen?
Erwachsene gehen manchmal zu einem Vortrag oder einer Vorlesung. Die Leute, die vortragen, lesen oft ab, was sie sagen. Andere sprechen frei, also ohne Text.
Es gibt auch das Wort Rezitation. Damit ist meist gemeint, dass ein Gedicht vorgetragen wird. Wer das macht, ist ein Rezitator. Diese Leute haben besonders gut gelernt, wie man spricht. Oft sind es Schauspieler.