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Gezeiten
Ebbe und Flut kommen an den Küsten vieler Meere vor. Gemeint ist, dass Hochwasser und Niedrigwasser täglich wechseln. Die Zeit, in der der Wasserstand fällt, also zwischen Hoch- und Niedrigwasser, nennt man Ebbe. Die Zeit des ansteigenden Wassers, vom niedrigsten Wasserstand bis zum höchsten, nennt man Flut. Beides zusammen bezeichnet man auch als Gezeiten oder niederdeutsch „Tiden“. Jede Tide dauert etwas mehr als sechs Stunden, jeden Tag gibt es daher zwei Fluten und zwei Ebben. Sie verschieben sich pro Tag um etwa eine Stunde nach hinten. Sie geschehen also jeweils eine Stunde später als am Vortag.
Ausgelöst wird das durch die Anziehungskraft des Mondes. Außerdem dreht sich die Erde selbst. Beides zusammen lässt das Wasser in den Weltmeeren wie in einem großen Eimer hin- und herschwappen.
Auch die Sonne hat Auswirkung auf die Gezeiten. Das merkt man vor allem dann, wenn Mond und Sonne das Wasser in dieselbe Richtung „ziehen“: Dann gibt es eine besonders hohe Flut, die man Springflut nennt. Wenn die Anziehungskräfte von Mond und Sonne sich dagegen ausgleichen, entstehen eher niedrige Nippfluten.
Wie hoch der Tidenhub ausfällt, also der mittlere Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser, das hängt von der Größe des jeweiligen Meeres und von der Beschaffenheit der Küste ab. An steilen Küsten ist der Unterschied geringer, an flachen Küsten dagegen größer.
An besonders flachen Küsten wie der Nordsee gibt es das Wattenmeer: Das sind riesige Flächen, die bei Ebbe komplett „trockenfallen“ und erst bei Flut wieder von Wasser überspült werden. An manchen Nebenmeeren, die nur wenig Verbindung zum Ozean haben, merkt man die Gezeiten dagegen kaum, zum Beispiel an der Ostsee oder am Mittelmeer.
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