Kennt ihr auch das Klexikon für Lese-Anfänger? Auf MiniKlexikon.de findet ihr mehr als 900 Artikel von A wie Aal bis Z wie Zoo.
Auto
Ein Auto ist ein Fahrzeug mit einem Motor. Es hat meist vier Räder. Andere Namen sind Automobil oder Kraftwagen. Wenn das Auto vor allem dazu da ist, große Dinge zu bewegen, spricht man von einem Lastwagen oder Laster. Autos, die Menschen von Ort zu Ort bringen, nennt man Personenkraftwagen , abgekürzt Pkw.
Das Wort Automobil kommt aus dem Griechischen und Lateinischen. „Autos“ heißt „selbst“, das lateinische Wort „mobilis“ heißt „beweglich“. Es ist also etwas, dass sich anscheinend „von selbst bewegt“. Es wird zum Beispiel nicht von Pferden gezogen. Im 19. Jahrhundert meinte man damit zuerst eine Straßenbahn.
So wie viele Erfindungen hatte das Auto viele Erfinder. Zunächst versuchte man es mit Dampfmaschinen und elektrischen Motoren, um einen Wagen anzutreiben. Das eigentliche Auto, so wie wir es kennen, hat einen Verbrennungsmotor. Darin wird Benzin oder Diesel zu einer kleinen Explosion gebracht, die den Wagen antreibt.
Es dauerte allerdings noch lange, bis wirklich viele Leute ein Auto hatten. Anfangs war es mehr ein Sport für reiche Leute. Nach und nach konnten sich Menschen ein Auto leisten, die damit für ihren Beruf schwere Dinge bewegen mussten. In den Industrieländern hat man noch in den Jahren nach 1950 vor allem Wagen mit Pferden gesehen.
Heute dürfen allein in Deutschland etwa 40 Millionen Personenkraftwagen fahren. Hinzu kommen etwa zehn Millionen Laster. Fast jede Familie hat mindestens ein Auto. Das kann auch ein Problem sein: In vielen großen Städten auf der Welt gibt es so viele Autos, dass der Platz für sie zu wenig ist. Außerdem kommen aus Autos schädliche Gase, das ist schlecht für die Umwelt.
Mittlerweile nutzt man Autos auch in Wettkämpfen: Solche Wettrennen gehören zum Motorsport. Dafür braucht man Fahrzeuge, die genau dafür gebaut worden sind, die besonders schnell, sehr belastbar oder besonders wendig sind.
Wann gab es die erste Autofahrt?
Carl Benz fuhr schon 1885 mit seinem neuen Gefährt, das er ständig verbesserte. Die erste lange Autofahrt fand allerdings erst drei Jahre später statt, und zwar ohne ihn. Seine Frau Bertha schnappte sich den Wagen und ihre beiden Söhne und fuhr von Mannheim nach Pforzheim. Nach drei Tagen reisten sie zurück zu Carl Benz, dem Bertha Benz von der Fahrt gar nichts erzählt hatte.
Die Strecke war 106 Kilometer lang. Heute würde man das in etwa einer Stunde schaffen. Die Straßen waren aber noch nicht so gut, und das Auto fuhr nicht sehr schnell. Bertha Benz brauchte fast 13 Stunden. Tankstellen gab es noch nicht – Kraftstoff für den Motor kaufte sie in einer Apotheke auf dem Weg.
Die Leute lachten über die pferdelose Kutsche. Bertha Benz bewies aber, dass das Auto schon zuverlässig genug für lange Fahrten war. Später wurde behauptet, dass die Söhne das Auto gefahren hätten. Man wollte nämlich nicht glauben, dass eine Frau so etwas kann.
Wie werden Autos heute angetrieben?
Die meisten Autos fahren heute mit einem Benzin- oder Dieselmotor. Benzin und Diesel werden aus Erdöl hergestellt. Man kommt mit einer Tankfüllung viele hundert Kilometer weit, das ist ein großer Vorteil. Allerdings verschmutzen solche Verbrennungsmotoren die Umwelt. Deshalb gibt es bereits in vielen Städten oder zumindest in einzelnen Straßen Fahrverbote.
Heute sieht man noch ein weiteres Problem: Durch die Verbrennung entsteht sehr viel Kohlendioxid. Das riecht man zwar nicht, aber es ist wesentlich für den Klimawandel verantwortlich. Die Ingenieure suchen deshalb fieberhaft nach neuen Antriebstechniken und haben auch bereits welche gefunden:
An vorderster Stelle steht der Elektromotor. Solche Autos geben keine Abgase von sich und sind auch sehr leise. Wie umweltfreundlich sie sind hängt allerdings auch mit der Herstellung der Elektrizität zusammen. Ihr Nachteil liegt in den schweren und teuren Batterien, die überdies viele wertvolle Rohstoffe wie Lithium verbrauchen. Zudem kommt man mit einem Elektrofahrzeug nicht so weit wie mit einem Verbrennungsmotor.
Man kombiniert deshalb auch Benzin- und Elektrofahrzeuge. Das nennt man „Hybrid“, sprich: Hübrid. Damit kann man zum Beispiel in der Stadt elektrisch fahren und abends zu Hause die Batterien wieder aufladen. Für weite Strecken fährt man dann mit Benzin oder Diesel weiter. Man hat somit die Vorteile beider Antriebsarten. Als Nachteil sind solche Fahrzeuge im Ankaufspreis teurer. Zudem verbirgt sich in diesen Autos sehr viel Elektronik, die wiederum anfällig auf Störungen ist.
Was muss man machen, um Auto fahren zu dürfen?
Im Jahr 1888 erhielt Carl Benz eine „Berechtigung“ mit Autos zu fahren. Das war eine Art Führerschein. Mit der Zeit gab es immer mehr Autofahrer, denen auch Unfälle passierten. Seit 1909 gilt in ganz Deutschland, dass man nur mit Führerschein ein Auto fahren durfte. Die Prüfung war anfangs noch sehr kurz, der neue Autofahrer sollte vor allem etwas zur Technik lernen.
Nach und nach gab es mehr Regeln, an die sich Autofahrer halten müssen. In einer Fahrschule lernt man die Regeln und wie ein Auto funktioniert. Das kann recht lange dauern und kostet auch Geld. Am Ende gibt es eine Prüfung, die man bestehen muss. Der Staat will, dass nur Menschen ein Auto fahren, die auch sicher am Steuer sind.
Wer sich ein Auto kauft, darf damit noch nicht fahren. Er muss dafür Steuern zahlen. Außerdem braucht er eine Versicherung: Wenn er einen Unfall hat und anderen einen Schaden zufügt, dann zahlt die Versicherung. Außerdem muss das Auto von Zeit zu Zeit untersucht werden, ob noch alles in Ordnung ist. Manchmal muss etwas repariert werden. Versicherung, Untersuchungen und Reparaturen kosten ebenfalls.
Um das Jahr 1770: Der Motorwagen von Nicholas Cugnot fuhr dank einer Dampfmaschine.
Nach 1950: Autos der Firma Toyota in der Fabrik.
Der Lotus Esprit, ein britischer Sportwagen, erschien in einem James-Bond-Film.
Stau auf einer Straße in Peking
Zu „Auto“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.