Danzig

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Die Altstadt vom Fluss Motlawa aus gesehen. Ganz rechts sieht man das Krantor. Es diente im Mittelalter als Kran zum Aufladen von Waren, die man über den Fluss transportierte.
Diese Statue erinnert an den Roman „Die Blechtrommel“ von Günter Grass. Sie zeigt die Hauptfigur Oskar, die ewig drei Jahre alt ist und Glas zersingen kann.

Danzig ist eine Stadt im Norden von Polen. Sie liegt in der Region Pommern an der Ostsee, zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Kaliningrad in Russland. Auf Polnisch heißt die Stadt Gdańsk. Früher war Danzig eine der wichtigsten und reichsten Hafenstädte der Ostseeregion. Noch heute ist Danzigs Hafen der größte in ganz Polen. Von dort gibt es regelmäßig Fähren nach Skandinavien, Finnland und ins Baltikum.

In der Stadt leben etwas mehr als 460.000 Menschen. Mit den Städten Gdingen und Zoppot zusammen bildet es die sogenannte „Dreistadt“. In diesem Ballungsraum leben etwas weniger als eine Million Menschen. Weil die Mieten in der Innenstadt teuer sind, leben viele Danziger eher am Rande der Stadt. Dort hat es viele Hochhäuser mit billigen Wohnungen drin.

Danzig hat viele Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt der „Lange Markt". Das ist ein Platz, an dem viele prunkvolle Gebäude aus der glorreichen Zeit der Stadt stehen. Das sind nebst dem Rathaus und anderen Gebäuden auch ein Brunnen mit einer Statue des Meeresgottes Neptun. Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit von Danzig ist die Marienkirche, eine der größten Hallenkirchen weltweit. Daneben gibt es noch das Krantor und das Hohe Tor. Kulturliebhaber finden darüber hinaus viele Museen, Kunstgalerien, Theater und Konzertsäle.

Was passierte früher in Danzig?

Danzig wurde im frühen Mittelalter gegründet. Im Verlauf der Geschichte gehörte es mal zu Deutschland und dann wieder zu Polen. Die Einflüsse der beiden Kulturen sieht man unter anderem an der Architektur. Im 19. Jahrhundert gehörte Danzig zu Westpreußen im Deutschen Kaiserreich. Ab dem Jahr 1920 war Danzig eine freie Republik.

Als im Jahr 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde es erneut von Deutschland besetzt. Die Nationalsozialisten verbreiteten dort ihre Ideen und ließen viele Juden ermorden. Der deutsche Schriftsteller Günter Grass hat zu jener Zeit in Danzig seine Kindheit verbracht. Später schrieb er darüber mehrere Romane und erhielt sogar den Nobelpreis für Literatur.

Heute leben vor allem polnische Einwohner in der Stadt. Deutsche gibt es kaum noch. Viele Deutsche flohen am Ende des Krieges vor der Armee der Sowjetunion in den Westen, die Verbliebenen wurden nach dem Krieg vertrieben. An ihrer Stelle fanden dort Polen eine neue Heimat, die zuvor in der Ukraine und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion gelebt haben. In den Jahren um 1980 war Danzig bekannt, weil dort streikende Hafenarbeiter eine Organisation gebildet haben, die später zum Sturz des Kommunismus in Polen geführt hat.

Wie sieht es mit der Wirtschaft aus?

Danzig ist eine der reichsten Städte Polens. Schon seit der Hanse-Zeit ist der Hafen eine der wichtigsten Geldbringer für die lokale Wirtschaft. Jährlich kommen am Hafen Waren mit einem Gesamtgewicht von rund 24 Millionen Tonnen an. So viel wiegen etwa 4.000 Elefanten. Darüber hinaus wird auch viel Geld mit dem Bau von großen Schiffen verdient.

Wichtig ist auch der Tourismus. Die Stadt hat jedes Jahr mehrere Millionen Besucher aus aller Welt. Die Touristen schauen sich die Altstadt an, machen eine Stadtrundfahrt auf dem Fluss Motlawa oder besuchen die naheliegenden Seebäder an der Ostsee.

Nach der Wende um das Jahr 1990 haben viele polnische und ausländische Unternehmen Büros in der Stadt eröffnet. Dazu gehören Unternehmen, die Chemie, Lebensmittel und Elektronik herstellen. Aber auch solche, die Dienstleitungen erbringen wie Banken und Versicherungen.



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