Florence Nightingale

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Auf diesem Foto war Florence Nightingale etwa 40 Jahre alt.
Hier sieht man sie nachts mit einer Lampe am Bett eines Patienten.

Florence Nightingale, sprich: Florenss Neitingäil, war eine britische Krankenpfleger. Sie gilt als Begründerin der modernen Krankenpflege im 19. Jahrhundert.

Sie wurde im Jahr 1820 in Florenz geboren und nach der englischen Bezeichnung für diese Stadt in Italien benannt. Ihre Eltern, die durch Erbschaft reich geworden waren, reisten nach der Hochzeit zwei Jahre durch Europa. Zurück in England lebten sie in einem Haus auf dem Land. Aus religiösen Gründen gaben sie Geld für die medizinische Versorgung der Bewohner der umliegenden Dörfer aus.

Mit 17 Jahren erlebte Florence Nightingale, dass viele Menschen an der Grippe gestorben waren. Danach wollte sie Gott dienen, indem sie für die Kranken sorgte. Gleichzeitig interessierte sie sich wie Ada Lovelace, eine Bekannte von ihr, für Mathematik. Das war für Frauen in dieser Zeit völlig unüblich.

Wäre sie Katholikin gewesen, hätte sie als Nonne in ein Kloster eintreten und dort in der Krankenpflege arbeiten können. Doch solche Ordensschwestern gab es in England seit der Reformation nicht mehr. So gab es dort auch nur wenige Pflegerinnen, welche in den frühen Krankenhäusern für die Patienten sorgten. Gleichzeitig machte aber die Medizin Fortschritte und die Ärzte konnten immer mehr Krankheiten und Verletzungen behandeln.

Was tat Nightingale für die Pflege?

Nightingale trat dafür ein, dass Frauen die Krankenpflege als Beruf erlernen und ausüben konnten. Sie wollte selbst keine Ehe eingehen und sich lieber in Deutschland und Frankreich zur Pflegerin ausbilden lassen. Im Jahr 1853 durfte sie in London ein Pflegeheim für Frauen aus der Oberschicht leiten, das erst kurz zuvor gegründet wurde. Dafür erhielt sie kein Gehalt, ihr Vater unterstützte sie aber mit einer Rente.

Ebenfalls im Jahr 1853 beteiligte sich Großbritannien an einem Krieg gegen Russland. Die Kämpfe fanden vor allem auf der Krim, einer Halbinsel am Schwarzen Meer, statt. Daher heißt er Krimkrieg. Unter den Soldaten gab es viele Verwundete, andere drohten an Seuchen zu erkranken. Florence Nightingale erfuhr davon aus der Zeitung. Sie bat die Regierung darum, mit anderen Frauen zusammen in die Gegend von Istanbul zu reisen. Dort gab es ein wichtiges Militärkrankenhaus.

Nightingale kümmerte sich um den Betrieb dieses Krankenhauses und blieb dort bis zum Ende des Krieges im Jahr 1856. Auch wenn sie nicht die einzige Fachfrau für Pflege war, die im Krimkrieg im Einsatz war, wurde sie danach sehr berühmt. Viele dankbare Briten spendeten ihr Geld für eine Stiftung. Damit konnte sie in einem Londoner Krankenhaus eine Schule für angehende Pflegerinnen einrichten. Diese lernten etwa, auf Sauberkeit zu achten und welche Nahrungsmittel und Medikamente bei bestimmten Krankheiten helfen. Dank ihrer Mathematik-Kenntnisse konnte Nightingale auch medizinische Statistiken erstellen.

Was hat sie sonst noch geleistet?

Später reiste sie nach Indien, das damals eine britische Kolonie war. Dort gab es oft Hungersnöte und viele schwere Krankheiten. In Indien setzte sie sich dafür ein, dass die Landwirtschaft dank besserer Bewässerung ertragreicher wurde. Trotzdem mussten viele Inder weiter hungern, da die Regierung dort mehr Geld für die Eisenbahn als für Wasserkanäle ausgeben wollte.

Seit dem Krimkrieg hatte Nightingale selbst immer wieder gesundheitliche Probleme. Trotzdem wurde sie 90 Jahre alt und starb im Jahr 1910. Im gleichen Jahr starb auch der Schweizer Henri Dunant. Er hatte sich nach dem Vorbild Nightingales ebenfalls für Verwundete im Krieg eingesetzt und gründete dafür das Rote Kreuz. Seit dem Jahr 1912 verleiht das Rote Kreuz eine Auszeichnung an Pflegekräfte, die Florence-Nightingale-Medaille. Außerdem ist ihr Geburtstag, der 12. Mai, heute auf der ganzen Welt der Tag der Pflege.



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