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Orient
Orient ist eine ungenaue Bezeichnung für „Länder im Osten“. Die Römer hatten diesen Ausdruck erfunden: Alles, was im Osten der Stadt Rom lag, bezeichneten sie als Orient, was im Westen lag, als Okzident. Weil im Osten die Sonne aufgeht, wurde dieses Gebiet auch „Morgenland“ genannt. Der Okzident ist somit das „Abendland“. Bekannt ist dieser Ausdruck unter anderem von den drei Weisen aus dem Morgenland aus der Geburtsgeschichte von Jesus.
Der Ausdruck Orient hat sich im Lauf der Zeit stets gewandelt. Es kommt ja nur schon auf den Standpunkt des Betrachters an. Im Alten Testament beispielsweise lag das Morgenland östlich von Israel. Im Mittelalter zählte man die Gebiete der Orthodoxen Kirche zum Orient. Dabei handelte es sich um Länder des heutigen Griechenland und die Staaten des ehemaligen Jugoslawien. Im 19. Jahrhundert zählte man sogar den ganzen Kontinent Asien zum Orient.
Heute benutzt man eher den Begriff Naher Osten und zählt dazu die arabisch-islamischen Gebiete mit der Türkei, dem Iran ind Ägypten. Nicht dazu gehört jedoch der „Ferne Osten“ mit Süd- und Südostasien, also Indien, China, Japan und vielen weiteren Staaten.
Vom Begriff Orient kommt auch das orientieren: Im Mittelalter richtete man Landkarten immer so aus, dass Jerusalem oben war. Da Jerusalem im Orient lag nannte man das „die Landkarte orientieren“. Heutzutage ist meistens Norden oben auf der Landkarte.