Lesen

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Lesen ist eine Kulturtechnik. Wer es kann, kann damit lernen, zum Beispiel neue Wörter in einer anderen Sprache. Durch Lesen kann man aber auch Kontakte pflegen oder sich unterhalten, zum Beispiel mit Briefen oder in einem Chat. Wer lesen kann, wird weniger übers Ohr gehauen. Er kann zum Beispiel einen Arbeitsvertrag lesen oder Preise vergleichen.
Hier wurde ein Satz in ein Bild gepackt. Das kann man auch lesen.

Mit Lesen meinen wir meistens, etwas Geschriebenes zu verstehen, also ein Wort oder einen Text. Auch Zahlen kann man lesen, zum Beispiel den Preis auf einer Ware oder den Wert auf einem Geldschein. Manchmal ersetzt man einen Satz auch durch ein kleines Bildchen. Anstatt zu schreiben: „Hier ist der Notausgang“, hängt man ein grünes Schild mit einer einfachen Zeichnung auf. Solche Zeichnungen nennt man Piktogramme, die kann man auch „lesen“.

Mehrere Bilder können eine Handlung erzählen, die man lesen kann wie in einem Text. Beispiele dafür sind Comics oder Bilderbücher. Manchmal spricht man auch davon, dass ein Mensch „leicht zu lesen” ist. Damit meint man, dass man aus seinen Gesichtsausdrücken und Bewegungen verstehen kann, was er denkt oder fühlt. Allgemein bedeutet Lesen also, dass wir etwas mit dem Auge wahrnehmen und uns daraus etwas erschließen.

Können alle Menschen lesen?

In den meisten Ländern und Kulturen der Welt gibt es Schriften und die Menschen lesen Texte und Bücher. Kinder lernen das Lesen meistens in der Schule. In vielen Ländern der Welt können aber nicht alle Kinder zur Schule gehen, weil sie arbeiten müssen. Dann lernen sie nicht zu lesen. In solchen Ländern können dann nur wenige Menschen lesen. Menschen, die nicht lesen können, nennt man Analphabeten, weil sie das Alphabet nicht kennen, also das ABC.

Das war früher auch in Europa so. Ein Bauer brauchte für seine Arbeit nicht lesen zu können. Erst später erkannte man, wie wichtig Lesen für jeden ist. Jemanden, der nicht lesen kann, kann man viel besser übers Ohr hauen, weil er zum Beispiel keinen Vertrag verstehen kann. Man sagt, je entwickelter ein Land ist, desto weniger Analphabeten gibt es. Es gibt aber auch bis heute Kulturen, in denen nicht geschrieben und gelesen wird. Die geben ihr Wissen und ihre Geschichten nur mündlich weiter.

Manchen Menschen bereitet das Lesen allerdings große Schwierigkeiten. Sie haben Mühe, Zeichen in die gesprochene Sprache umzusetzen. Auch das richtige Schreiben fällt ihnen schwer. Diese Schwäche nennt man Legasthenie. Wenn sie früh erkannt wird, kann man betroffenen Kindern in der Schule gut helfen.



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