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Hinduismus
Der Hinduismus ist eine Religion aus Asien. Genauer gesagt sind es eigentlich mehrere Religionen der Hindus. Das Wort Hindu kommt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie Fluss. So nannten sich die Menschen aus den Tälern von Indus und Ganges, zwei großen Flüssen in Indien.
Der Hinduismus ist mit etwa 900 Millionen Anhängern die drittgrößte Weltreligion nach dem Christentum und dem Islam. Die meisten Hindus leben in Indien und Pakistan.
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Woran glauben die Hindus?
Im Hinduismus geht es um das absolut Göttliche, um das Sein an sich und um die Frage, woher es kommt. Dieses absolut Göttliche nennen Hindus „Brahman“. Brahman selbst ist unvorstellbar, ähnlich wie der christliche Gott. Brahman kann aber auf viele verschiedene Weisen erscheinen. Eine solche Erscheinung des Brahman nennt man Manifestation.
Von diesen Manifestationen gibt es sehr, sehr viele. Sie sind das, was wir als hinduistische „Götter“ kennen. Die wichtigsten Manifestationen sind heute:
- Brahma, der Schöpfer: Er hat die Welt erschaffen.
- Vishnu, der Erhalter: Er sorgt dafür, dass die Ordnung von Himmel und Erde erhalten bleibt.
- Shiva, der Zerstörer: Er zerstört das Schlechte, ist aber auch dafür da, dass etwas neu anfängt und die Dinge weitergehen.
Wie ist der Hinduismus entstanden?
Die Religionen, die man hinduistisch nennt, stammen vermutlich von den Völkern der Dravidas und Harappa. Sie lebten im 3. Jahrtausend vor Christus im Tal des Flusses Indus. Um das Jahr 1.500 vor Christus wanderten Stämme aus Zentralasien dort ein, die sich Arier nannten. Sie unterdrückten die Dravidas.
In der Folge vermischten sich die Religionen der Dravidas und der Arier, so entstand der Hinduismus. Zu jener Zeit wurden auch die bis heute wichtigsten Schriften des Hinduismus verfasst: die Veden. Darum wird die Epoche von 1.500 bis 800 vor Christus auch als „Vedische Zeit“ bezeichnet. Die bekanntesten Götter der vedischen Zeit sind:
- Indra, Gott des Krieges, von Sturm und Regen und der Fruchtbarkeit
- Agni, Gott des Feuers
- Kala, Gott der Zeit
- Ganesha, Gott der Weisheit und der Wissenschaft
Um das Jahr 800 vor Christus gewannen im Industal die Brahmanen die Vormacht. Diese hinduistischen Gelehrte verbreiteten erste philosophische Texte im damaligen Indien. Die darauf anschließende Zeit ist die „klassische Zeit“, die von 500 vor Christus bis 800 nach Christus andauerte. In der klassischen Zeit wurden viele Tempel und Götterbilder erschaffen. Die Götter Brahma, Vishnu und Shiva wurden wichtiger, bis sie schließlich zu den hinduistischen Hauptgöttern wurden.
Die Lehre vom Kreislauf des Lebens und der Wiedergeburt
Eine weitere wichtige Lehre des Hinduismus ist das Samsara, der Kreislauf des Lebens, wonach die menschliche Seele (Atman) aus dem Göttlichen, dem Unendlichen kommt. Irgendwann tritt sie in Samsara ein und wird zur ersten menschlichen Existenz. Der Mensch versucht in seinem Leben, sich möglichst an Dharma, das Gesetz, zu halten und nach Kama, den emotionalen, und Artha, den materiellen Dingen zu streben.
Durch gute Taten, liebender Hingabe zu Brahman und seinen Manifestationen oder Askese, das heißt ein bescheidenes Leben zu führen um Erkenntnis zu erlangen versucht der Mensch sein Karma zu verbessern. Das Karma ist eine Art imaginäres Konto, auf dem dem Menschen seine guten und schlechten Lebensweisen angerechnet werden.
Nach dem Tod geschieht die Wiedergeburt von der Seele Atman in einem neuen menschlichen Körper. Das Verbessern des Karmas geschieht auf ein Ziel hin, nämlich auf Moksha, die Erlösung. Moksha bedeutet die Befreiung aus Samsara, dem Kreislauf des Lebens und den Wiedereintritt ins Göttliche, unendliche, also die Wiedervereinigung von Atman, der Seele, mit dem Unendlichen. War das Karma einer Existenz gut, so kommt Atman Moksha näher und erhält außerdem in der nächsten Existenz eine höhere Stelle in der hinduistischen Hierarchie, dem unten erklärten Kastenwesen.
Was sind Kasten?
Wichtig im Hinduismus ist außerdem die gesellschaftliche Ordnung, das sogenannte Kastenwesen. Fast alle Hindus sind Teil dieser Ordnung, die man nicht verlassen kann. Sie bestimmt, als was man arbeiten darf. Heiraten darf man nur jemanden, der zur selben Kaste gehört.
Die oberste Kaste sind die Brahmanen, der Lehrstand, dem z. B. Priester und Gelehrte angehören. Die zweite Kaste sind die Kshatriyas, der Wehrstand, dem z. B. Soldaten und höhere Beamte angehören. Die dritte Kaste sind die Vaishyas, der Nährstand, dem z. B Händler und Kaufleute angehören. Die vierte Kaste sind die Shudras, die Dienenden, das sind z. B. Bäcker, Weber oder Tagelöhner.
Nicht im Kastenwesen sind die sogenannten Harijans, die Unberührbaren, die quasi noch unter den Shudras stehen, das sind alle Arbeiten, die als verunreinigend gelten, wie z. B. Straßenkehrer, Bestatter oder Lederarbeiter. Das Kastenwesen ist heute in Indien offiziell abgeschafft, hat aber häufig noch große Bedeutung im Alltag eines Hindus.