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Tschetschenien
Tschetschenien ist ein Gebiet im Südwesten Russlands, das etwa so groß ist wie das Bundesland Schleswig-Holstein. Es liegt im Kaukasus-Gebirge auf einer Halbinsel zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer. Südlich grenzt es an Georgien.
Die Tschetschenen bezeichnen sich selbst als eigenständige Republik und haben sogar ein Staatsoberhaupt: Ramsan Kadyrow. Von Russland und den meisten anderen Ländern wird Tschetschenien jedoch nicht als Staat anerkannt. In dem Gebiet leben etwa eine Millionen Menschen.
Die meisten Tschetschenen sind Muslime. Christlich-Orthodoxe gibt es in Tschetschenien nur wenige. Auch sonst haben die Tschetschenen eine andere Kultur als die Russen. Ihre Sprache Tschetschenisch klingt ganz anders als Russisch. Hund heißt auf Russisch zum Beispiel sobaka und auf Tschetschenisch zhcala.
Was passierte früher in Tschetschenien?
Woher die Tschetschenen ursprünglich kamen, kann man heute nicht mehr genau sagen. Möglicherweise stammen sie von einem Volk ab, das im Altertum von Mesopotamien her in den Kaukasus eingewandert war und sich mit den dortigen Völkern vermischte. Im Mittelalter wurden die Tschetschenen Muslime.
In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde Tschetschenien von Russland erobert. Unter Stalin wurden die Tschetschenen schlecht behandelt. Angeblich sollen sie daher im Zweiten Weltkrieg den Nationalsozialisten geholfen haben. Genau weiss man das aber nicht. Zur Strafe liess Stalin sie in Viehwaggons nach Zentralasien deportieren. In ihre Häuser zogen stattdessen Russen und Ukrainer. Erst 1957 durften sie wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte sich Tschetschenien durch eine Volksabstimmung für Unabhängig. Die Russen und Ukrainer wurden weitgehend aus dem Gebiet vertrieben. Russland akzeptierte dies jedoch nicht. Die Folge waren zwei schlimme Kriege zwischen Russland und Tschetschenien. Viele Tschetschenen flüchteten vor den Kriegen ins Ausland, unter anderem auch nach Deutschland.