Sechseläuten

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Version vom 13. Februar 2021, 18:48 Uhr von Beat Rüst (Diskussion | Beiträge)

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Diesem Böögg wird schon bald der Kopf explodieren. Wenn es schnell geht, soll es einen schönen Sommer geben.

Das Sechseläuten ist eines der größten Volksfeste der Schweiz. Es findet jeden Frühling immer am dritten Montag im April in Zürich statt. Der Brauch kommt aus dem Mittelalter und es geht dabei darum, den Winter zu vertreiben.

Im Zentrum steht der „Böögg“. Das ist eine Art Schneemann aus Holzwolle und Papier. Zusätzlich ist er mit Knallkörpern gefüllt. Er steht auf einem großen Platz in Zürich auf einem hohen Haufen aus aufgeschichteten Ästen.

Wenn die Glocke der Grossmünsterkirche abends 6 Uhr schlägt, wird der Haufen angezündet. Die Flammen züngeln dann hinauf bis zum Böögg. Wenn sie diesen erreichen, fressen sie ihn an und die Knallkörper beginnen zu explodieren. Wenn der Kopf explodiert, wird die Uhr abgelesen. Je schneller der Böögg explodiert, desto schöner soll der Sommer werden. Falls dies stimmt, ist es jedoch eher Zufall.

Das Fest beginnt schon am Sonntag mit dem Kinderumzug. Viele Kindergruppen tragen Kostüme aus alten Zeiten. Andere treten als Clowns, Indianer oder sonstige Gruppen auf. Viele Zuschauer stehen an den Straßen und das Fernsehen überträgt live.

Am Montag gehen die Zünfte auf den Umzug. Das sind Vereinigungen von Handwerkern und ihren Meistern, wie es sie im Mittelalter gab. Die Mitglieder verkleiden sich dann so, wie die Handwerker in alten Zeiten aussahen. Manchmal verteilen sie auch etwas, was zu ihren Berufen passt: Bei den Bäckern sind dies Brötchen und so weiter. Dafür erhalten sie von vielen Zuschauern Blumen. Zum Schluss reiten sie auf ihren Pferden um den brennenden Böögg.

Wie ist das Fest entstanden?

Das Sechseläuten auf einer Postkarte, etwa aus dem Jahr 1900. Der Platz trägt den Namen „Sechseläutenplatz“.

Das Sechseläuten hat sich aus verschiedenen Traditionen zusammengemischt. Schon vor 600 Jahren gab es „Bööggen“. Das waren vermummte Schreckgestalten, die eine Maske trugen. Sie zogen durch die Straßen und bettelten die Leute um kleine Dinge an oder trieben allerlei Unfug.

Im Sechseläuten stecken Gedanken von Fasnacht oder eben der Vertreibung des Winters. Da im Sommer die Tage länger werden, konnten oder mussten die Leute abends länger arbeiten. Im Winter endete die Arbeit um 5 Uhr, im Sommer um 6 Uhr. Der erste längere Arbeitstag wurde im Frühling immer auf einen Montag gelegt.

Weil die Menschen keine Uhren hatten, richteten sie ihre Arbeitszeit nach dem Glockenschlag der Grossmünsterkirche. Wenn die Glocke erstmals um 6 Uhr zum Ende der Arbeit läutete, bedeutete dies das Ende des Winters. Deshalb wird der Böögg immer an einem Montag um 6 Uhr angezündet. Daher kommt der Name Sechseläuten.



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