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Robert Koch
Robert Koch war ein deutscher Arzt und Wissenschaftler. Er forschte über Bakterien und darüber, wie sie Menschen und Tiere krank machen. Er entdeckte die Erreger der Cholera und der Tuberkulose, zwei Krankheiten, an denen damals viele Menschen starben. 1905 bekam er den Nobelpreis für Medizin. Nach ihm ist das Robert-Koch-Institut benannt, von dem man heute oft in den Nachrichten hört.
Robert Koch wurde 1843 in der Stadt Clausthal im Harz geboren. Sein Vater leitete dort mehrere Bergwerke. Robert besuchte das Gymnasium und studierte dann Medizin in Göttingen. Nach dem Studium arbeitete er als Arzt in verschiedenen Städten und kümmerte sich im Krieg gegen Frankreich 1870 um verwundete Soldaten. 1880 wurde er ans Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin geholt. 1885 wurde er Professor für Hygiene an der Berliner Universität.
Schon zuvor hatte er eine Expedition nach Ägypten und Indien geleitet, die die Ursachen und Ausbreitung der Cholera erforschen sollte. Dabei konnte er das Cholera-Bakterium nachweisen und wie es übertragen wird. Das Bakterium hatten zwar auch schon andere Wissenschaftler vor ihm entdeckt, ihre Erkenntnisse wurden aber lange nicht anerkannt. Wegen seines Wissens wurde Robert Koch 1892 auch nach Hamburg geschickt, als dort die Krankheit von neuem ausbrach und 8000 Tote forderte. In Hamburg setzte Koch verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche durch, wie wir sie auch von heute kennen: Schulen wurden geschlossen, Züge durften nicht fahren, Schiffe den Hafen nicht verlassen. Weil viele Menschen damals kein sauberes Trinkwasser hatten, sollten sie es vor dem Benutzen abkochen. Außerdem wurde auf den Straßen sauberes Wasser verteilt.
Im Jahr 1882 hatte Koch auch den Erreger der Tuberkulose entdeckt, an der damals jeder siebte Mensch in Deutschland starb, darunter viele Kinder. Nach der Entdeckung entwickelte er auch einen Impfstoff gegen die Krankheit, der sich aber später als wirkungslos herausstellte. Viele Menschen, die ihn für seine Entdeckungen zuerst gefeiert hatten, waren nun enttäuscht von ihm, die Zeitungen schrieben schlecht über ihn. Robert Koch fand die Kritik ungerecht und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Er unternahm noch mehrere Reisen in tropische Länder, um dort die Malaria und andere Krankheiten zu erforschen. Auf einer dieser Reisen steckte er sich mit der Malaria an und starb 1910 in einer Kur-Klinik in Baden-Baden.