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Moschusochse
Der Moschusochse ist ein großer Pflanzenfresser. Auch wenn der Name etwas anderes sagt, ist er mehr mit Ziegen verwandt als mit „wirklichen“ Rindern. Auf Inuktituk, so nennt man die Sprache der Inuit, heißen sie „Umimmaq“. Das heisst übersetzt etwa Tier mit Fell wie ein Bart - und so sehen sie auch aus. Die Männchen können bis zu 1,50 Meter gross werden. Die Weibchen sind mit 1,30 Meter etwas kleiner und zierlicher. Beide Geschlechter haben nach oben gebogene Hörner. Auch die Hörner sind bei den Weibchen kleiner. Die Männchen nennt man Bulle, die Weibchen nennt man Kühe. Die Jungen werden Kalb genannt. Sie leben heute vor allem in Grönland, Kanada und Alaska, also im hohen Norden.
In manchen anderen Gebieten wurden sie wieder angesiedelt, nachdem der Mensch sie ausgerottet hat. Heute gibt es noch ungefähr 170.000 Moschusochsen auf der Welt.
In der Eiszeit lebten die Vorfahren der heutigen Moschusochsen sogar in Europa. Nach der Eiszeit verschwanden sie aber mehr und mehr, da Moschusochsen an ein kaltes Klima angepasst sind.
Sie fressen was sie dort an Pflanzen finden. Das können Moose, Flechten und Gräser sein.
Im Winter können Moschusochsen mit ihren Hufen Pflanzen aus dem Schnee ausgraben. An die Kälte sind sie durch verschiedene Schichten Fell und eine dicke Fettschicht gut angepasst. Moschusochsen haben eine dichte Unterwolle die warm hält. Darüber besitzen sie noch eine Schicht dichter grober Schutzhaare, der die Tiere zusätzlich schützt. Das ist, wie wenn wir über einen Pullover noch eine Jacke oder einen Mantel ziehen. Da das Fell aber nicht sehr wasserabweisend ist, sterben leider viele Tiere in nassen Jahren, weil sie dann erfrieren. Es kommt auch oft vor das Moschusochsen verhungern. Durch das dicke Fell sehen die Tiere viel größer aus als sie eigentlich sind. Das Haar ist dunkelbraun gefärbt, es bleicht aber im Laufe des Jahres aus. Manche Tiere sind auch das ganze Jahr heller gefärbt. Auffällig bei Moschusochsen sind der Fettbuckel, und das etwas urtümliche Aussehen. Wie viele Huftiere sind Moschusochsen in Herden unterwegs. Diese sind im Sommer – während der Paarungszeit – kleiner. Im Winter aber können aber auch schon mal 100 Tiere zusammen unterwegs sein. Große Wanderungen unternehmen sie aber nicht. Der dominante Bulle einer Herde hat das Vorrecht bei der Nahrung und hält seine Weibchen zusammen. Er jagt seine Rivalen durch Getrampel, Getöse und durch Anstürmen mit gesenktem Kopf in die Flucht. Wenn das nicht reicht, dann kommt es zum Kampf zwischen den Bullen. Sie galoppieren mit gesenktem Kopf aufeinander zu und prallen mit ihren dicken Schädeln zusammen. Damit den Bullen nicht viel passiert, haben sie eine Art Luftlücke zwischen ihrem Schädel und dem Gehirn. Das dämpft den Aufprall wie ein Airbag. Ganz selten passiert es aber auch das ein Bulle bei so einem Kampf stirbt. Diese Kämpfe finden im August bis Oktober statt. Dann ist auch die Paarungszeit. Nach sieben bis neun Monaten Tragzeit kommt dann im Normalfall ein kleines Kalb zur Welt, das schon nach ein paar Stunden mit der restlichen Herde umherstreift. Bei der Geburt wiegt es zehn bis vierzehn Kilogramm. Bis es ausgewachsen ist dauert es etwa 5 Jahre: Dann wiegt es ungefähr 300 bis 400 Kilogramm, wenn es einen Bulle ist. Kühe werden 200 bis 300 kg schwer. Kälber werden 15 Monate gesäugt, aber etwas Gras fressen sie schon nach einer Woche.
Moschusochsen sind immer mit ihren Herdenmitgliedern zusammen. Sie halten relativ dichten Kontakt und machen viele Dinge zur gleichen Zeit. Auch auf der Flucht stürmen sie gerne Schulter an Schulter, was es für ihre Feinde schwieriger macht, einen Moschusochsen zu erlegen. Wird die Herde eingekreist, so stellen sich die älteren Tiere im Kreis oder Halbkreis mit den gefährlichen Hörnern nach außen auf und nehmen die Jungen in die Mitte. Manchmal stürmt ein Tier aus dem Verteidigungsring heraus und versucht, die Feinde in die Flucht zu schlagen. Die Feinde können Bären oder Wölfe sein. Die Taktik der Moschusochsen schützt aber leider nicht vor dem Menschen mit Schusswaffen. So wurden viele Moschusochsen getötet und an einigen Orten ausgerottet. Durch den Schutz der Tiere und Wiederansiedlungen gibt es aber wieder relativ viele Tiere.