Artus

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Vor etwa 150 Jahren hat man sich König Arthur so vorgestellt. Das Foto hat Julie Margaret Cameron für ein Arthur-Buch gemacht.

Artus oder Arthur heißt eine Figur aus den Sagen aus Großbritannien. Angeblich war Artus ein Kriegsherr oder König der Kelten. Sie haben vor etwa 1500 Jahren gegen die Germanen gekämpft, welche die Insel weiter erobern wollten.

Über Artus weiß man nicht viel. Man ist sich heute nicht einmal sicher, ob es ihn überhaupt gegeben hat. Die Sagen und Geschichten über ihn stammen aus einer viel späteren Zeit.

Viele Schriftsteller haben die Geschichten über Artus oder Arthur neu erzählt. Ein nicht ganz so altes Beispiel sind die Avalon-Romane von Marion Bradley. Es gibt auch Filme über den sagenhaften König.

Heute kennt man vor allem die Geschichte, dass der junge Arthur vom Zauberer Merlin erzogen worden ist. Arthur kämpfte gegen viele Feinde und wurde ein mächtiger König, der zwölf Ritter um einen runden Tisch versammelte.

Über welche Zeit erzählen die Sagen?

So etwa sah ein Krieger in der Zeit aus, in der die Sage von Artus spielt. Dieser Mann hat sich so angezogen wie ein germanischer Kriegerfürst, dessen Grab man in England gefunden hat, bei Sutton Hoo.

Artus, wenn es ihn gegeben hat, lebte in einer dunklen Zeit, über die man heute wenig weiß. Die Römer hatten das heutige England und Wales erobert. Um das Jahr 410 zogen die Römer sich zurück. Die Einwohner hatten eine keltisch-römische Kultur. Das Land war in mehrere Königreiche aufgeteilt.

Im Osten Englands siedelten damals schon Germanen, die aus Sachsen stammten. Damit meinte man ungefähr das Gebiet, das man heute Niedersachsen in Deutschland nennt. Die keltisch-römischen Briten nannten aber auch einfach alle Germanen Sachsen.

Nach der Römerzeit kamen weitere Germanen nach England. Dabei kämpften manche gegen die Briten, um Land zu erobern. Das sind die Kämpfe, um die es in der Sage um Artus geht. Die verschiedenen germanischen Stämme wurden später Angelsachsen genannt.

Was sagten die Geschichten im Mittelalter?

Dieses Bild stammt aus einer französischen Handschrift. Die Ritter der Tafelrunde feiern gemeinsam das Pfingstfest. Da erscheint ihnen der Heilige Gral. Der Gral war angeblich das Gefäß, mit dem man das Blut von Jesus aufgefangen hat, als er am Kreuz hing.

Die ersten Geschichten über Artus stammen aus der Zeit, die wir heute das frühe Mittelalter nennen. Ein Beispiel ist ein Gedicht aus den Jahren nach 600. Man ist sich aber nicht sicher, wer genau mit dem Arthur in diesen Geschichten gemeint ist. Es könnte auch sein, dass jemand erst später den Namen eingefügt hat.

Diese Geschichten wurden in Wales geschrieben. Diese Gegend ist heute noch ein Landesteil von Großbritannien. Hier haben die Menschen noch lange eine keltische Sprache gesprochen.

Im Jahr 1138 schrieb Geoffrey von Monmouth in Wales über den Zauberer Merlin und Artus. Er machte aus Artus einen keltischen Helden, der gegen die Sachsen und andere Völker kämpfte. König Artus soll sogar andere Länder und Inseln wie Island erobert haben.

Die Geschichte wurde in Europa so beliebt, dass man weitere Geschichten über Artus oder seine Ritter geschrieben hat. Ein wichtiger Artusroman in Frankreich stammte von Chrétien de Troyes. In Deutschland schrieb Wolfram von Eschenbach einen Artusroman über Parzival und andere Ritter von Artus. In dieser Geschichte sucht Parzival den Heiligen Gral, ein Gefäß, das angeblich aus der Zeit von Jesus Christus stammt.

Welche Geschichte ist heute am bekanntesten?

Der Frühling der Legenden ist ein Fest in Frankreich. Diese Menschen haben sich wie die Dame Guinevere und Arthur angezogen.

Thomas Malory schrieb seinen Roman um das Jahr 1470, also vor etwa 450 Jahren. Er lebte damals im Gefängnis und starb bald darauf. Über ihn ist nicht viel bekannt. Sein Roman machte abermals aus verschiedenen Erzählungen eine gute Geschichte.

Laut dieser Geschichte war Artus der Sohn eines der vielen Könige in Britannien. Nach dem Tod des Königs zog der Zauberer Merlin den jungen Artus groß. Merlin stellte einen Amboss mit einem Schwert darin auf. Wer das Schwert herausziehen könne, der habe das Recht, König von Britannien zu sein. Das gelang schließlich dem jungen Artus. Er musste jedoch noch viele Kämpfe bestehen, bis man ihn als König anerkannte.

Artus erhielt später ein neues Schwert mit dem Namen Excalibur. Er heiratete die Tochter eines anderen Königs, Guinevere. Zur Hochzeit erhielt er als Geschenk einen großen runden Tisch. Er stellte den Tisch in seinem Schloss Camelot auf, wo er zwölf besonders tüchtige Ritter versammelte.

Bei einem runden Tisch kann niemand am Tischende sitzen und damit zeigen, dass er der Chef ist. Gemeinsam kämpften die Ritter der Tafelrunde gegen die Sachsen. Noch wichtiger war aber die Suche nach dem Heiligen Gral.



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