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Zweiter Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg dauerte von 1939 bis 1945. Dieser Krieg gilt als der schlimmste der Geschichte: Über 50 Millionen Menschen sind umgekommen. Viele sind als Soldaten beim Kämpfen gestorben. Besonders viele Opfer dieses Krieges aber waren keine Soldaten, sondern normale Einwohner. Sie starben durch Waffen, verhungerten oder wurden ganz bewusst ermordet. Dazu gehören sechs Millionen Juden in Europa.
Deutschland wurde damals von den Nationalsozialisten regiert. Ihr Chef, Adolf Hitler, hatte schon mehrere Länder besetzt. 1939 schloss er einen Vertrag mit der Sowjetunion. Dadurch fühlte er sich mächtig genug, Polen zu erobern. Das wollten Frankreich und Großbritannien aber nicht zulassen. Später griff Deutschland viele Länder und auch die Sowjetunion an. Schließlich war Deutschland auch mit den USA im Krieg.
Im Osten von Asien hat Japan viele Länder erobert. Besetzt war ferner ein großer Teil von China. Ab 1941 kämpfte Japan auch gegen die USA. Der Krieg in Asien endete, als die USA Atombomben auf Japan warfen.
Der Krieg endete 1945. Deutschland, Japan und ihre Verbündeten waren besiegt oder hatten sich den Gegnern angeschlossen. Sie haben neue Regierungen bekommen. Der Krieg hat vieles in Europa und Asien verändert. Am Ende waren die USA und die Sowjetunion die mächtigsten Staaten der Welt.
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Warum ist es zum Krieg gekommen?
Seit 1933 war Adolf Hitler in Deutschland an der Macht. Schon zu Beginn hat er seinen obersten Soldaten erklärt, dass er Europa erobern will. Deutschland hat viele Waffen hergestellt, ohne Geld dafür zu haben. Das Geld sollte später aus den eroberten Ländern geraubt werden. Ohne Krieg gelang es Hitler, Österreich und Teile der Tschechoslowakei zu besetzen. Daraus wurde ein Teil Deutschlands.
Ähnlich wollten Italien und einige andere Länder größer werden. Auch die Sowjetunion rüstete auf, denn sie wollte, dass die ganze Welt kommunistisch wird. Andere Länder wie Großbritannien wollten stattdessen lieber abrüsten, weil Waffen teuer waren. Damals war die Wirtschaft der Welt noch in Schwierigkeiten, viele Leute waren arm.
1939 schlossen Deutschland und die Sowjetunion einen Vertrag ab, den Hitler-Stalin-Pakt. Hitler und der sowjetische Chef Stalin teilten sich den Osten von Europa auf. Außerdem lieferte die Sowjetunion Dinge nach Deutschland, wie Öl und Eisen, das man für einen Krieg braucht.
Am 1. September 1939 griffen deutsche Soldaten Polen an. Nach einigen Wochen kamen vom Osten her auch sowjetische Soldaten. Polen musste bald aufgeben und wurde aufgeteilt. Die Sowjetunion besetzte Litauen, Estland und Lettland und Teile von Finnland und Rumänien.
Großbritannien und Frankreich waren entsetzt, dass Deutschland nun auch Polen erobert hatte. Schon vorher hatten sie Hitler davor gewarnt. Nun erklärten sie Deutschland den Krieg.
Mit welchen Waffen wurde gekämpft?
Im Zweiten Weltkrieg hat man alle Arten von Waffen verwendet, die es vorher schon gab. Sie wurden aber sehr verbessert. Der Krieg fand zunächst auf dem Land statt, wo es wichtig war, starke Panzer zu haben, eine Art Autos. Trotzdem brauchte man immer noch viele Pferde mit Wagen, um Dinge dorthin zu bringen, wo man sie brauchte.
In der Luft hatte man nun viel mehr Flugzeuge als im Ersten Weltkrieg. Flugzeuge kämpften nicht nur gegeneinander. Vor allem haben sie Bomben über dem Land des Gegners abgeworfen. Am Anfang haben deutsche Flugzeuge mit Bomben britische Städte getroffen. Später fielen ganz besonders viele Bomben der Briten und Amerikaner auf Deutschland.
Auf dem Meer hatte man nicht nur Schiffe, sondern auch Untersee-Boote. Wie im Ersten Weltkrieg wollte Deutschland viele amerikanische Schiffe versenken, die Sachen nach Großbritannien gebracht haben. Im Pazifischen Ozean haben die Amerikaner viele Inseln erobern müssen, um erst einmal in die Nähe von Japan zu gelangne.
Außerdem wurden einige neue Waffen erfunden. Mit dem Radar konnten die Briten deutsche Flugzeuge schon von weitem erkennen, als sie noch gar nicht zu sehen waren. Ähnlich funktioniert das Sonar: Damit kann ein Schiff andere Schiffe und auch Unterseeboote erkennen. Die Atombombe war eine besonders wirkungsvolle Bombe: Mit ihr konnte man so viele Häuser zerstören und Menschen töten, wie sonst nur mit vielen, vielen Bomberflugzeugen.
Wie ging der Krieg zu Ende?
Deutschland, Italien und ihre Verbündeten haben große Teile von Europa, der Sowjetunion und Nordafrika erobert. Besetzt waren zum Beispiel Frankreich, Polen, Jugoslawien, die Niederlande und Norwegen. In diesen Ländern haben einige Menschen gegen die Besatzer gekämpft, nicht als Armee, sondern in kleinen Gruppen. Man nennt dies „den Widerstand“. Meistens gelang es ihnen so aber nicht, die Besatzer loszuwerden.
Die USA hatten schon vorher Großbritannien Sachen geliefert. Ende 1941 erklärten Japan und Deutschland ihnen den Krieg. Die USA stellten nun viele Waffen her und halfen auch der Sowjetunion, die sich gegen Deutschland wehrte. Es dauerte aber bis 1944, bis die USA und Großbritannien den großen Angriff wagen konnten. Damals schickten sie viele Soldaten in den Norden von Frankreich. Die deutschen Soldaten mussten sich wegen dieser „Landung in der Normandie“ sich zurückziehen.
Auch im Osten wurden die deutschen Soldaten zurückgedrängt. Ende 1944 erreichten sowjetische Soldaten Deutschland. Aber Adolf Hitler wollte nicht aufgeben. Schließlich tötete er sich selbst. Am 8. Mai 1945 erklärten die obersten Soldaten von Deutschland, dass sie nicht mehr kämpfen werden: Sie unterzeichneten die Kapitulation.
Im Sommer 1945 erreichten die Amerikaner eine Insel in der Nähe von Japan. Damals waren immer noch riesige Gebiete von Asien japanisch. Wenn die USA Japan hätten erobern wollen, hätte das noch viel Zeit gebraucht. Mit der Atombombe haben sie Japan zum Aufgeben gebracht.
Was ist im Krieg Schlimmes passiert?
Wie in jedem Krieg sind viele Soldaten umgekommen. Manchmal lag das auch daran, weil zum Beispiel Hitler und Stalin die falschen Befehle gegeben haben. Japanische Soldaten haben giftiges Gas verwendet, um ihre Gegner durch die Luft zu töten. In Europa hat sich niemand getraut, Gas als Waffe zu nutzen.
Wer ein fremdes Land besetzt hat, musste dafür sorgen, dass es keinen Aufstand gab. Grausam wurde jeder bekämpft, der die Besatzer angegriffen hat. Die Besatzer haben sich oft dadurch gerächt, indem sie ganze Dörfer zerstört und alle Menschen dort getötet haben. 1942 zum Beispiel haben Leute aus dem tschechischen Widerstand einen wichtigen Nationalsozialisten getötet. Dafür hat Deutschland das Dorf Lidice vernichtet.
Die Nationalsozialisten haben geglaubt, Juden seien böse Menschen. Darum haben sie Juden aus ganz Europa verschleppt. Sie wurden in Lager gesteckt und mussten dort arbeiten. Absicht war es, dass sie durch harte Arbeit, wenig Essen und Krankheiten weniger wurden. Schließlich hat Deutschland Juden und auch Roma sofort ermordet. Für Hitler war das wichtiger, als den Krieg zu gewinnen.
Als die Sowjetunion Osteuropa eroberte, mussten nun die Deutschen dort leiden. 15 Millionen Deutsche wurden vertrieben oder mussten flüchten. Dabei wurden sie oft sehr grausam behandelt. Ein Fünftel seines Gebietes hat Deutschland nach 1945 verloren: Das meiste ist heute ein Teil von Polen.
Wer hat den Krieg gewonnen?
Als Deutschland und Japan geschlagen waren, wurden viele Gebiete besetzt: von den USA, von den Briten, von der Sowjetunion und von den chinesischen Kommunisten. Einige Länder wurden wieder frei, sie konnten wieder leben wie vor dem Krieg, wenn auch vieles zerstört war.
In den Ländern von Osteuropa waren nun sowjetische Soldaten. Die Sowjetunion hat dafür gesorgt, dass dort auch kommunistische Regierungen an die Macht kamen. Das machte sie mit Drohungen, Versprechen und auch Gewalt. Auf diese Weise schuf die Sowjetunion sich ihren Ostblock.
In China kamen die Kommunisten bald an die Macht. Die Sowjetunion hatte ihnen Waffen der Japaner gegeben. Im Süden von Asien verloren die Europäer viele Kolonien. Indonesien zum Beispiel wurde jetzt ein eigener, unabhängiger Staat. Zuvor hatte dieses Land zu den Niederlanden gehört.
Die USA haben sich lange Zeit nicht besonders darin eingemischt, was im Rest der Welt geschah. Sie hatten einige Kolonien und haben im Ersten Weltkrieg mitgekämpft. Jetzt aber schienen die USA das reichste und mächtigste Land der Welt. In den kommenden Jahren arbeitete es viel mit den Ländern in Westeuropa zusammen.
Denken Menschen heute immer noch an den Krieg?
Weil der Krieg viel kaputt gemacht und verändert hat, haben die Menschen noch lange an ihn gedacht. Vieles Schreckliche wollten sie aber auch vergessen. Lange hat man vor allem Denkmäler für Soldaten aufgestellt, weil man das so gewohnt war. Aber schließlich wurden auch Denkmäler für Opfer errichtet, die keine Soldaten waren.
Österreich wurde am Ende des Krieges wieder ein eigenes Land. Man wollte nicht so gern daran erinnert werden, dass auch manche Österreicher den Krieg zuerst gut fanden. Jetzt betonte man um so mehr, dass Österreich kein Teil von Deutschland ist, obwohl man auch in Österreich deutsch spricht.
Deutschland hat durch den Krieg viele Menschen und große Gebiete im Osten verloren. Jahrelang war es besetzt: von Großbritannien, den USA und Frankreich. Im Osten Deutschlands, um Berlin, gründeten die Kommunisten einen eigenen Staat: die Deutsche Demokratische Republik. So war Deutschland geteilt, bis 1990. Wenn jemand über die Teilung und das Leid gesprochen hat, konnte jemand anders immer darauf hinweisen: Das ist nur geschehen, weil Deutschland den falschen Leuten die Macht gegeben hat.
Heute gibt es auf der ganzen Welt Denkmäler und Orte, wo man sich an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Das kann ein Dorf in Österreich sein, aus dem man Juden weggeschleppt hat. In Kanada zum Beispiel stehen Denkmäler für Soldaten, die in Europa und Asien gekämpft haben. Die Europäische Union ist gegründet worden, damit die Völker in Europa in Frieden zusammenarbeiten. Ganz ausdrücklich zeigt man dabei auf den Zweiten Weltkrieg, der sich nicht wiederholen soll.