China

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Die chinesische Stadt Shanghai hat so viele Einwohner wie Österreich und die Schweiz zusammen.

China ist ein Land im Osten Asiens. In keinem anderen Land der Welt leben mehr Menschen: über 1300 Millionen, das sind 1,3 Milliarden Menschen. Der größte Teil Chinas nennt sich Volksrepublik. Ihre Hauptstadt ist Peking. Eine Insel aber vor der Küste Chinas hat eine eigene Regierung und nennt sich Republik China oder auch Taiwan. Ihre Hauptstadt ist Taipeh.

Die Chinesen schauen auf eine lange Geschichte und alte Kultur zurück. Dazu gehören zum Beispiel die chinesischen Schriftzeichen. Heutzutage ist die Volksrepublik China ein Land, in dem besonders viel angebaut und hergestellt wird.

Inhaltsverzeichnis

Wie sieht das Land aus?

Ein großer Panda

China ist das viertgrößte Land der Erde. Weil das Land sehr groß ist, gibt es viele verschiedene Regionen im Land. Im Nordwesten gibt viele Steppen und Wüsten, wie die Taklamakan, die zweitgrößte Sandwüste der Welt. Im Südwesten liegt das Hochland von Tibet, an dessen Süden das Himalayagebirge liegt. Ein Teil vom Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, liegt in China. Auch die Mitte Chinas ist sehr gebirgig.

Im Süden findet man Dschungel und im Westen große Ebenen mit großen Flüssen. Die größten sind der Jangtsekiang oder Langer Fluss, der Huanghe oder Gelber Fluss und der Xi Jiang oder Westfluss. In den Ebenen und an den Flüssen liegen die größten Städte Chinas, wie Peking, Shanghai, Kanton und Hongkong.

Das berühmteste Tier aus China ist der Große Panda, der nur hier lebt. Es gibt nur noch sehr wenige Pandas, aber weil der schwarz-weiße Bär sehr beliebt ist, versucht man ihn zu züchten. Aus Tibet kommt der Yak, ein großes Rind mit einem zottligen Fell. Im Osten halten sich die Menschen Trampeltiere, wie das zweihöckrige Kamel auch genannt wird. Im Norden lebt der sibirische Tiger, der größte Tiger der Welt.

Welche Geschichte hat China?

Die Terrakotta-Armee von Kaiser Qin.
Mit der Großen Mauer wollten sich die Chinesen vor Angriffen aus dem Norden schützen. Trotzdem wurde China zweimal von anderen Völkern erobert.

China ist eines der ältesten Länder der Welt. Schon vor 12.000 Jahren wurde am Gelben Fluss und am Jangtsekiang Reis angebaut, vor 5.000 Jahren entstanden die ersten Hochkulturen. Im Jahr 221 v. Chr. vereinigte der Herrscher von Qin, sprich „Tschin“. die verschiedenen chinesischen Königreiche und machte sich zum ersten Kaiser des Landes. Von ihm hat es seinen Namen im Deutschen: China. Er führte eine einzige Schrift für sein gesamtes Reich ein, aus der die heutige chinesische Schrift entstand. Als Kaiser Qin 207 v. Chr. starb, wurde er in einem riesigen, unterirdischen Grabmal beerdigt. Bewacht wird er von Tausenden lebensgroßen Soldaten aus Ton, die Terrakottaarmee.

China hatte im Laufe der folgenden Jahrtausende viele verschiedene Kaiser, manchmal zerfiel das Land in kleinere Reiche, einmal eroberten die Mongolen China und regierten es fast hundert Jahre lang, bevor sie wieder vertrieben wurden. In dieser Zeit gab es schon einen regen Handel mit Europa. Über die Seidenstraße brachten Karawanen Seide, Porzellan, Gewürze und andere wertvolle Güter von einem Ende der Welt zum anderen. Der Italienier Marco Polo berichtete, er sei bis an den Hof des Kaisers Kublai Khans gereist.

Vor 400 Jahren eroberten die Mandschu China und stellten nun den Kaiser. Den Han gefiel das nicht und es kam immer wieder zu Aufständen. Besonders wütend waren sie, weil China unter den Mandschukaisern sehr schwach wurde und von europäischen Ländern in Kriegen mehrmals besiegt wurde. Mehrere Hafenstädte musste China an diese Länder abgeben. 1912 wurde der Kaiser abgesetzt und China wurde eine Republik. Aber unter den Politikern kam es zu Streit und schließlich zum Bürgerkrieg.

Kurz darauf eroberte Japan weite Teile Chinas. Viele Menschen starben, bis die Japaner nach dem verlorenen Krieg wieder abziehen mussten. Auch der Bürgerkrieg forderte viele Opfer. Schließlich flohen die Nationalisten auf die Insel Taiwan, wo sie die Republik China weiterführten. Währenddessen riefen die Kommunisten auf dem Festland die Volksrepublik China aus.

Die Stadt Macau war lange Zeit eine Kolonie von Portugal und Hongkong von Großbritannien. Mittlerweile gehören beide Städte zur Volksrepublik China. Das Land hat sich sehr verändert und ist heutzutage für die Wirtschaft der gesamten Welt von Bedeutung.

Was muss man über die Menschen in China wissen?

In China leben viele Volksgruppen. Hier sieht man Menschen der Hui beim Nudeln machen. Die Hui erkennt man an ihren weißen Mützen. Sie sprechen zwar auch Chinesisch, wie die meisten anderen Chinesen auch, sind aber Muslime und haben eine eigene Kultur.

Die meisten Menschen in China sprechen Chinesisch. Aber von dieser Sprache gibt es mehrere Dialekte, die sehr unterschiedlich sind. Gemeinsam haben sie die chinesische Schrift, die viele Tausend Schriftzeichen haben. Ohne sie könnten die Menschen aus den verschiedenen Teilen Chinas einander nicht verstehen.

Jene Menschen, die Chinesisch sprechen, nennen sich meistens Han. Jeder zehnte Chinese gehört aber einer von über 50 anderen Volksgruppen an. Es gibt Tibeter, Uiguren, Zhuang, Mongolen, Mandschu und viele andere. Sie haben meiste eine andere Sprache, Religion oder Lebensweise als die Han.

Am weitesten sind in China Religionen, wie der Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus verbreitet. Chinesen haben kein Problem, mehrere Religionen nebeneinander zu haben. Daneben verehren viele ihre Vorfahren und es gibt auch viele Muslime und Christen.

Wer hat in China das Sagen?

China teilt sich in zwei Länder, die jede eine eigene Regierung haben. Die eine regiert nur auf der Insel Taiwan und nennt sich Republik China, die andere regiert das große Festland und nennt sich Volksrepublik China.

In der Volksrepublik China herrscht die Kommunistische Partei Chinas. Es gibt zwar ein gewähltes Parlament, aber die Entscheidungen werden weitgehend von der Führung der Partei getroffen. Oberster Chef ist der Staatspräsident, der gleichzeitig auch Chef der Kommunistischen Partei ist. Er wird vom Parlament, der Nationalversammlung gewählt.

In der Republik China auf Taiwan gibt es eine Demokratie. Das Volk kann zwischen mehreren Parteien wählen. Daher wechseln sich hier die Parteien in der Regierung auch ab und zu mal ab. Auch hier gibt es einen Staatspräsidenten. Er wird ebenfalls vom Volk gewählt.

Wofür ist China bekannt?

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Mit chinesischen Schriftzeichen werden auch gerne Bilder verziert.

China hat eine sehr alte Kultur. Die einzelnen Schriftzeichen können entweder Silben, aber auch ganze Wörter bedeuten. Es gibt etwa 87.000 Schriftzeichen, für den Alltag reicht es aber wenn man etwa 5.000 kennt.

In China wurden viele Dinge das erste Mal erfunden. Papier, Porzellan, Seide und Schießpulver zum Beispiel. Auch die Nudeln wurden hier erfunden und angeblich von Marco Polo nach Italien gebracht. Lange Zeit brachten Händler von hier Porzellan und Seide in die ganze Welt.

Womit verdienen die Menschen in China ihr Geld?

Der Drei-Schluchten-Damm in der Mitte Chinas macht aus fließendem Wasser elektrischen Strom.

Seit 1949 regieren in der Volksrepublik China die Kommunisten. Sie wollten ganz genau bestimmen, was wie hergestellt wird. Seit etwa 1980 haben die Chinesen mehr Freiheit in der Wirtschaft: Wer eine Firma gründen will, darf das tun. Dadurch sind manche Chinesen sehr reich geworden, die sich mit dem Staat gut verstehen. Viele andere sind arm geblieben, vor allem auf dem Land.

Heutzutage stellt China sehr viele Produkte her und liefert sie ins Ausland, zum Beispiel Kleidung. Während China lange Zeit Maschinen und Elektronik aus dem Ausland kaufen musste, verkauft es jetzt mehr und mehr davon. Kein anderes Land baut so viel Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln und Äpfel an. Weltmeister ist China auch bei wichtigen Metallen wie Zink und Blei und beim Erzeugen von Strom.