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Heinrich Schliemann
Heinrich Schliemann war ein deutscher Archäologe. Das ist ein Forscher, der Dinge aus vergangenen Zeiten ausgräbt. Schliemann wurde berühmt, weil er einen Hügel ausgraben ließ, der vielleicht die Stadt Troja war.
Schliemann fand auch noch mehrere andere wichtige Dinge. In der griechischen Stadt Mykene grub er eine Goldmaske aus, die angeblich von König Agamemnon stammte. Agamemnon war der oberste Kriegsherr der Griechen vor Troja.
Wie wurde Schliemann Archäologe?
Heinrich Schliemann bekam als Kind zu Weihnachten das Buch „Die Weltgeschichte für Kinder“ geschenkt, aus dem ihm sein Vater vorlas. Als sein Vater ihm erzählte, dass nicht bekannt war, wo die Stadt Troja lag, beschloss der Junge als Erwachsener Troja zu finden.
Da seine Eltern das Schulgeld nicht mehr bezahlen konnten musste Schliemann die Schule abbrechen. Er wollte auswandern. Doch sein Schiff strandete vor der niederländischen Küste. Er bekam Arbeit in Amsterdam und lernte nebenbei Sprachen. Dabei war er sehr begabt. Innerhalb eines Jahres lernte er Niederländisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch. Er las nachts laut Texte und bekam deswegen Ärger mit den Nachbarn. Um die englische Aussprache zu lernen, besuchte er englische Gottesdienste und murmelte bei der Predigt mit. Dann lernte er Russisch, ging nach Russland und wurde russischer Staatsbürger. Gleichzeitig wurde er als Kaufmann reich.
Da sein Bruder in Kalifornien Goldsucher war, zog Schliemann in die Vereinigten Staaten. Er gründete eine Bank für Goldhandel und wurde noch reicher. Dann ging er zurück nach Europa und heiratete eine russische Kaufmannstochter.
Dann gab Schliemann seinen Beruf auf. Er lernte Latein und Griechisch. Dann ging er auf Studienreisen. Er reiste in die USA, wo er US-amerikanischer Staatsbürger wurde und sich von seiner russischen Frau scheiden ließ. Gleichzeitig ließ er sich von seinem Freund, dem Erzbischof von Athen Fotos von griechischen Frauen senden und heiratete eine 17-jährige Griechin.
Wie kam er zu Troja?
Schliemann fuhr in die Türkei und traf dort zufällig einen britischen Diplomaten, der überzeugt war, dass der Hügel Hisarlık der Ort des alten Troja war. Dieser Diplomat hatte auch schon Land rund um den Hügel aufgekauft. Er fand aber nichts und verbrauchte sein ganzes Geld. So überzeugte er Schliemann, weiterzugraben. Schliemann erzählte später, dass es seine eigene Idee war. Nach langem Suchen entdeckte er ein Tor, das er für das Stadttor von Troja hielt. Er schmuggelte seine Funde aus dem Land und schenkte sie später dem deutschen Volk.
In der griechischen Stadt Mykene fand Schliemann eine goldene Totenmaske, die er für die Goldmaske des Königs Agamemnon hielt. Aus Begeisterung nannte er seinen Sohn Agamemnon. Im Grab fand er auch Bernstein aus dem Ostseeraum. Daraus folgerte er, dass es eine so genannte Bernsteinstraße gab, auf der Bernstein von der Ostsee bis ins alte Griechenland gehandelt wurde.
Dieses alte Foto zeigt Schliemann mit seinen Helfern bei den Ausgrabungen in Troja.