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Neuenburg
Neuenburg heißt ein Kanton in der Schweiz mit etwa 180.000 Einwohnern. Der Hauptort heißt ebenfalls Neuenburg und hat etwa 18.000 Einwohner. Die Amtssprache ist Französisch. In dieser Sprache heißen der Kanton und die Stadt Neuchâtel, sprich: Nöschatel. Man betont dabei das kurze ö. Die größte Stadt ist jedoch La Chaux-de-Fonds, sprich: La Schodfon. Dort leben knapp 40.000 Menschen.
Der Kanton liegt an der nordwestlichen Grenze der Schweiz, fast vollständig im Jura-Gebirge. Im südöstlichen Teil liegt der Neuenburgersee. Er gehört zum Teil zum Kanton Neuenburg. Dieses Gebiet ist natürlich flach und gehört zum Mittelland.
Die wichtigsten Straßen und Eisenbahnlinien folgen den Falten des Juras. Quer zu diesen Falten haben sich einzelne Flüsse tiefe Schluchten gegraben. Auch dort gibt es Straßen und Eisenbahnen. Oft braucht es aber auch Tunnels.
Was ist früher in Neuenburg passiert?
Im Gebiet am Neuenburgersee gab es schon in der Steinzeit Pfahlbau-Siedlungen. Zwei der Siedlungen, Latène und Cortaillod sind besonders berühmt: Wissenschaftler haben sogar eine Epoche nach ihnen benannt.
Im Mittelalter entstanden die ersten Städtchen. Die hatten verschiedene Fürsten als Besitzer, die immer wieder wechselten. Einige von ihnen verbündeten sich mit Bern. Ab dem Jahr 1427 galten sie als „Zugewandte Orte“ der Eidgenossenschaft, der späteren Schweiz.
In der Reformation wurden die meisten Menschen reformiert. Das blieb bis heute in den meisten Gegenden so. Nur im Tal La Brévine gibt es etwa gleich viele Reformierte wie Katholiken. Fast die Hälfte der Menschen dort gibt aber gar keine Religion an.
Der Kanton Neuenburg ist einzigartig in der Schweiz: Er blieb als einziger von Fürsten abhängig. Erst nach Napoleon änderte sich dies und der heutige Kanton wurde gegründet. Im Jahr 1815 trat Neuenburg als letzter Kanton der Eidgenossenschaft bei, zusammen mit dem Wallis und Genf. Der Wiener Kongress wollte aber, dass Neuenburg gleichzeitig weiterhin zu Preußen gehörte. Erst im Jahr 1848 wurde Neuenburg eine Republik. Es gab dann einen Streit, bis im Jahr 1857 auch der preußische König auf sein Fürstentum in der Schweiz verzichtete.
Wovon leben die Menschen?
Ursprünglich lebten die Menschen von der Landwirtschaft und vom Wald. Heute noch gibt es ausgedehnte Weiden und Wälder. Im 19. Jahrhundert kam die Uhrenindustrie dazu. Auch Musikdosen wurden gebaut, also kleinere oder größere Kästchen, an deren Kurbel man drehen konnte. So ertönte eine Art Glockenspiel. Die Uhrenindustrie ist auch heute noch sehr wichtig.
Auch besondere Drucktechniken gaben den Menschen Arbeit. Der Druck auf Tapeten oder auf Stoffen gelang hier einigen Unternehmen. Auch Schokoladefabriken entstanden.
Viele Touristen, die eher die Ruhe und das Wandern lieben, kommen in den Jura. Ein besonderer Anziehungspunkt ist der Creux du Van, ein großer halbrunder Talkessel. Weitere beliebte Orte sind kleine Städtchen oder die Sehenswürdigkeiten in der Stadt Neuenburg, beispielsweise das Schloss.
Das Schloss in der Stadt Neuenburg
Das historische Städtchen Valangin zieht viele Touristen an.
In La Chaux-de-Fonds werden viele Uhren hergestellt.
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