Kleidung

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Die ersten Kleidungsstücke machten sich die Menschen aus Fell und Leder. Diese hier ist nachgemacht. Es gibt viele solche Beispiele in naturhistorischen Museen.
Bergsteiger tragen besonders gut angepasste Kleidung, man nennt dies „Funktionskleidung“.
Männer auf dem Laufsteg zeigen moderne Bekleidung.

Kleidung oder Bekleidung ist etwas, das Menschen anziehen, um ihren Körper zu bedecken. Menschen tun das aus vielen verschiedenen Gründen. Der wichtigste ist, dass man sich warm halten will. Zur Bekleidung im weiteren Sinn zählen wir auch die Schuhe.

In den meisten Kulturen wollen Menschen nicht unbekleidet herumlaufen: Sie schämen sich, wenn sie nackt sind. Darum ziehen sie sich etwas an. Es ist aber von Land zu Land und von Mensch zu Mensch verschieden, wie viel man anhaben muss, damit man sich nicht nackt fühlt.

Mit der Kleidung kann man auch zeigen, wie reich man ist. Im Mittelalter konnten sich nur reiche Leute farbige Stoffe leisten. Blau war teuer, rot am teuersten. Arme Leute trugen überhaupt ungefärbte Kleider. Kleidung ist auch der Mode unterworfen. Man trägt, was wichtige Menschen toll finden. Die Schnabelschuhe im Mittelalter waren sicher nicht zum Gehen geeignet, zum Treppensteigen schon gar nicht. Aber viele reiche Bürger trugen sie, weil sie eben in Mode waren. Dasselbe galt damals für die langen Schleppen. Auch in der heutigen Mode ist nicht alles für den Alltag geeignet, was da über den Laufsteg geht.

Wie lange gibt es schon Kleidung?

Kleidung bestand früher aus Materialien wie zum Beispiel Fell oder Leder, die verrotten und von denen nichts übrigbleibt. Deshalb streiten sich Forscher darüber, wann die Menschen zum ersten Mal Kleidung hatten. Vielleicht war es vor einigen zehntausend Jahren, vielleicht schon vor hunderttausend Jahren. Es gibt zwar aus dieser Zeit keine Überreste von Kleidung, aber ein Zeichen dafür ist die Kleiderlaus: Bei alten Überresten von Menschen kommt dieses Tier nur vor, wenn sie auch Kleidung trugen. Wenn die Forscher Nadeln zum Nähen gefunden haben, ist das auch ein Zeichen für Kleidung.

Menschen haben von Natur aus wenig Haare: Unsere Vorfahren kommen aus Afrika, wo es heiß ist. Wenn man kein Fell hat, kann man besser schwitzen. Vor allem, nachdem die Menschen nach Norden gewandert sind, nach Europa und Asien, wurde das ein Nachteil. Erst durch Kleidung konnte der Mensch auch im kalten Norden überleben.

Welche Funktion hat Kleidung?

Menschen tragen eine bestimmte Kleidung, weil sie sie schön finden. Außerdem wollen sie mit der Kleidung etwas über sich aussagen, zum Beispiel zeigen sie mit teurer Kleidung, dass sie reich sind. Manche Kleidungsstücke trägt man zu einem besonderen Ereignis, wie das Hochzeitskleid oder Brautkleid. Mit der Kleidung kann man auch deutlich machen, wohin man gehört. Das gilt vor allem für ein Mannschaftstrikot oder eine Uniform.

Kleidung kann darüber hinaus praktisch sein, nützlich für das, was man tut. Schutzkleidung verhindert, dass man sich verletzt, Regenkleidung schützt vor Regen. Es gibt besondere Kleidung für verschiedene Sportarten. Mit einem Kostüm verkleidet man sich, zum Beispiel für den Karneval oder ein Theaterstück.

Die Bibel nennt Scham als Hauptgrund, um sich anzuziehen. Nachdem Adam und Eva im Paradies eine verbotene Frucht gegessen hatten, bekamen sie ein schlechtes Gewissen. Sie fertigten sich deshalb Schurze aus Blättern. Wenn wir heute beim Baden einen Badeanzug tragen, hat das auch nichts damit zu tun, dass wir ohne frieren würden. Es geht eher darum, dass wir unsere Geschlechtsorgane und unseren Po nicht allen Menschen zeigen wollen. Interessant dabei ist, dass kleine Kinder diese Scham nicht kennen.

Woraus macht man Kleidung?

In der Steinzeit machten die Menschen ihre Kleidung aus dem, was man von erlegten Tieren verwerten konnte. Haut und Fell von Rindern, Bären oder Mammuts eignete sich gut als warme Kleidung.

Vor etwa 8000 Jahren entdeckten die Menschen das Spinnen. Sie konnten Wolle von Schafen zu Fäden spinnen und daraus dann Textilien für Kleidung weben. In frühen Hochkulturen und im Mittelalter war es ein Zeichen von Reichtum, wenn man Kleidung aus Seide trug. Seide war in Europa teuer, denn man importierte sie aus Asien.

Heute besteht Kleidung aus Naturfasern zumeist aus Baumwolle. Die Stoffe dazu werden in großen Fabriken hergestellt. Die Baumwolle kommt meistens aus Afrika oder Asien. Die meisten Kleidungsstücke, die wir tragen, haben schon eine lange Reise hinter sich.

Seit dem letzten Jahrhundert tragen wir auch mehr und mehr Kleidung aus künstlichen Fasern. Diese werden in chemischen Fabriken aus Erdöl hergestellt. Am bekanntesten sind Polyester, Nylon, Dralon, Acryl und viele andere mehr. In unseren Kleidern ist immer ein kleines Stoffstück aufgenäht, auf dem das Material angegeben ist.



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