Fränkisches Reich

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Das Fränkische Reich ging vom Mittelmeer bis an den Atlantik und die Nordsee.

Das Fränkische Reich war ein Staat im frühen Mittelalter. Es war zunächst eines von mehreren Herrschaftsgebieten nach dem Untergang des Römischen Reiches. Allerdings wuchs das Reich der Franken zum größten Reich in Westeuropa an. Der bedeutendste Herrscher war Karl der Große, der sich im Jahr 800 nach Christus zum Kaiser krönen ließ.

Schon in der Zeit des Römischen Reiches kamen Franken und andere Germanen ins Reich. Sie durften dort siedeln und verteidigten dafür die Grenze. Man weiß heute nicht genau, wie aus verschiedenen Gruppen das Volk der Franken wurde. Das Wort heißt so viel wie „mutig“, man kennt es heute noch aus der Redewendung „frank und frei“.

Ein besonders wichtiger Anführer der Franken wurde Chlodwig. Er eroberte mehrere Nachbarreiche von Römern und von anderen Germanen. Er ließ sich taufen und bekannte sich damit zum Christentum. Das hatte große Folgen für die Zukunft Europas.

Wer herrschte später über das Frankenreich?

Pippin der Jüngere war der erste Frankenkönig der Karolinger. In Frankreich nennt man ihn Pippin den Kurzen. Diese Zeichnung entstand allerdings erst, als er schon Jahrhunderte lang tot war.

Chlodwig starb im Jahr 511 nach Christus. Seine Familie oder Dynastie, die Merowinger, herrschten noch über 200 Jahre lang. Doch in dieser Zeit wurden die Hausmeier immer mächtiger: Das waren die wichtigsten Verwalter im Frankenreich. Die Familie der Karolinger übernahm dieses Amt.

Den ersten König stellten die Karolinger aber erst später: Im Jahr 751 wurde der letzte König der Merowinger abgesetzt. Man schor seine Haare und schickte ihn in ein Kloster. Der Karolinger Pippin der Jüngere wurde neuer Frankenkönig.

Den Namen hat die Familie von Karl Martell, der noch Hausmeier war. Er eroberte neue Gebiete für das Reich, vor allem Gebiete, die heute im Süden Deutschlands liegen. Man feierte diesen Karl später in Europa vor allem, weil er in der Schlacht von Poitiers muslimische Araber besiegte.

Der bekanntere Karolinger wurde jedoch jemand anders: Karl der Große war Sohn von Pippin. Er eroberte weitere Gebiete und machte sich im Jahr 800 zum neuen römischen Kaiser. Dadurch wollte er das weströmische Reich erneuern.

Wie endete das Reich?

Im Jahr 840 starb Ludwig der Fromme, der Sohn von Karl. Schon in seiner Zeit regierten eigentlich seine drei Söhne. Jeder von ihnen herrschte über einen Teil des Reiches. Drei Jahre nach dem Tod schlossen die drei den Vertrag von Verdun. Darin teilten sie das reich endgültig unter sich auf, obwohl Ludwig eigentlich wollte, dass sein Sohn Lothar neuer Kaiser des gesamten Reiches wurde.

Durch den Vertrag von Verdun wurde Lothar, der Älteste, schließlich Kaiser und regierte ein eigenes Reich. Dieses Lotharingien lag zwischen dem Westteil und dem Ostteil. Karl der Kahle erhielt den Westteil, aus dem später Frankreich wurde.

Ludwig der Deutsche wurde Herrscher des Ostfrankenreichs. Seine Nachfahren wurden später abgelöst, weil sie ihr Reich nicht gut gegen die Wikinger verteidigten. Die Herzöge der ostfränkischen Stämme wählten im Jahr 911 Konrad den Ersten. Der war Franke, aber kein Karolinger. Die Franken waren nur noch ein Stamm neben anderen. Der nächste König, Heinrich der Erste, war Sachse, kein Franke.

Später meinte man in Deutschland, dass damit eine neue Zeit begonnen habe. Heinrich oder sein Sohn Otto der Erste sei der erste eigentliche deutsche Herrscher gewesen. Otto sei der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewesen, gekrönt im Jahr 962. Tatsächlich dauerte der Übergang wohl noch viel länger.



Zu „Fränkisches Reich“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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