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Putsch
Einen Putsch nennt man es, wenn jemand die Regierung beseitigt und sich selbst zum Herrscher macht. Derjenige, der putscht, also der Putschist, hat dazu nicht das Recht. Ein anderes Wort ist Staatsstreich.
Die Putschisten sind oft Politiker oder Führer der Armee. Sie sind der Meinung, dass die bisherige Regierung nicht gut arbeitet. Die Fehler der alten Regierung seien schlecht für das Volk. Oder aber die Regierung ist gar nicht demokratisch gewählt worden.
Darum planen die Putschisten, die Regierung mit Gewalt zu beseitigen. Sie lassen die Mitglieder der Regierung und andere Leute verhaften. Manchmal töten die Putschisten sie auch. Dann bilden die Putschisten eine neue Regierung nach ihren eigenen Wünschen.
Manchmal putscht eine Regierung selbst. Sie darf nicht alles machen, was sie will: Gesetze beschließt das Parlament. Wenn die Regierung das Parlament bekämpft und verhindert, dass es arbeiten kann, dann ist das auch ein Putsch.
Normalerweise finden die Leute einen Putsch schlecht. Es kann aber auch sein, dass man schlecht über die alte Regierung denkt. Dann hält man den Putsch vielleicht für richtig. Auf jeden Fall ist ein Putsch verboten: Man nennt ihn Hochverrat, einen Verrat gegen die höchste Macht im Staat.
Welche Putsche gab es in Deutschland?
Im Jahr 1848 haben die Deutschen ein Parlament gewählt, die Frankfurter Nationalversammlung. Der preußische König hat im Jahr danach das Parlament bekämpft. Deutsche aus Preußen durften dem Parlament nicht mehr angehören. Das durfte der König aber gar nicht bestimmen. So gesehen war dies ein Staatsstreich.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Deutschland eine Republik. Manche Politiker und Chefs der Armee waren dagegen. Sie schickten Soldaten nach Berlin, um die Regierung zu verhaften. Weil ein Chef der Putschisten Wolfgang Kapp hieß, nennt man dies den Kapp-Putsch. Doch die Beamten wollten nicht auf die Putschisten hören, und das Volk streikte. Nach einigen Tagen war der Putsch wieder vorbei.
Im Jahr 1944 herrschten die Nationalsozialisten über Deutschland. Es gab Leute, die den Chef der Nationalsozialisten beseitigen wollten. Dieser Chef war Adolf Hitler. Solche Leute nennt man oft den „Widerstand“. Es gelang ihnen aber nicht, Hitler zu töten und die Macht zu übernehmen. Hitler überlebte ein Attentat und ließ viele Leute des Widerstands hinrichten.
Was für Putsche gab es in Österreich?
Im Jahr 1933 gab es Probleme im Parlament von Österreich. Nacheinander traten die Vorsitzenden des Parlaments zurück. So konnte das Parlament im Moment nichts tun. Die Regierung nutzte die Gelegenheit, um zu behaupten: Das Parlament hat sich selber ausgeschaltet, jetzt muss die Regierung einschreiten. Die Regierung sorgte dafür, dass das Parlament sich nicht mehr treffen konnte.
Im Juli 1934 wollten Nationalsozialisten in Österreich putschen. Damals waren die Nationalsozialisten bereits in Deutschland an der Macht. Aber der Putsch misslang, und viele Nationalsozialisten wurden eingesperrt. Weil dies im Juli passierte, nennt man ihn den Juli-Putsch.
Was für Putsche gab es in der Schweiz?
Das Wort Putsch kommt aus der Schweiz: Es bedeutet so viel wie Knall oder Stoß. Aus dem Schweizerdeutschen kam das Wort nach Deutschland und in andere Sprachen.
Der bekannteste Putsch in der Schweiz war der Züriputsch. Er fand im Jahr 1839 statt. Der Kanton Zürich hatte eine sehr liberale Regierung, die vieles verändern wollte. Konservative Menschen waren dagegen und führten einen Aufstand an. Die Putschisten waren kurz an der Macht. Sie mussten aber befürchten, dass sie Ärger mit anderen Kantonen bekamen. Darum sorgte die Putsch-Regierung für neue Wahlen.
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