Tabak

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Tabak heißt eine Gattung von Pflanzen. Auch das Produkt daraus, zum Beispiel die braunen Schnipsel in den Zigaretten nennt man einfach Tabak.
Tabak wächst in riesigen Monokulturen. Auf diesen Feldern gibt es keine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.

Tabak ist eine Pflanze. Man kennt sie am besten von den kleinen braunen Schnipseln in den Zigaretten. Die Pflanze wächst etwa so hoch wie ein Mensch. Unten trägt sie Blätter, ganz oben rosarote Blüten. Wenn man die Blätter erntet, trocknet und noch weiter verarbeitet, entsteht daraus ein braunes Material. Man nennt es Tabak, so wie die ganze Pflanze auch.

Tabak nutzten schon die Indianer, lange bevor die Entdecker zu ihnen kamen. Sie rauchten Tabak nicht nur in Pfeifen. Sie kauten oder aßen ihn auch. Sie pressten sogar seinen Saft aus, strichen ihn auf die Haut oder gebrauchten ihn als Augentropfen. Tabak enthält den Stoff Nicotin oder Nikotin. Er kann einen anregen, beruhigen und sogar Schmerzen vertreiben und bestimmte Krankheiten lindern.

In Europa wurde Tabak aus Amerika vorerst als Medizin verwendet. Im 17. Jahrhundert wurde Tabak auch in Europa angebaut. Der Tabak wurde als Kautabak verkauft oder zu einem feinen Pulver zerrieben, den man sich in die Nase zog. Solchen Schnupftabak verwenden einige Menschen heute noch. Den absolut größten Teil des Tabaks verwendet man heute aber für die Zigaretten.

Die Tabakpflanze mag es eher warm. Am meisten Tabak wird deshalb in den südlichen Ländern angebaut. Der zweite Grund ist: Vor allem die Ernte und die Verarbeitung des Tabaks bedingen viel Handarbeit. Die ist im Süden billiger zu haben. Zudem wächst bei uns wegen des Klimas nur schlechterer Tabak. Früher wurde der Tabakanbau in Europa von den Staaten mit Geld unterstützt, also subventioniert. In der Europäischen Union gibt es diese Zuschüsse seit dem Jahr 2010 nicht mehr. In der Schweiz gibt es sie heute noch.

Es ist noch nicht erforscht, wie viele verschiedene Stoffe Tabak enthält. Es sind sicher mehrere tausend. Am wichtigsten ist das Nikotin. Wissenschaftler weisen schon seit langem darauf hin, dass Nikotin für den Menschen schädlich ist. Er kann Krebs verursachen, das Leben verkürzen und zum Tod führen. Diese Warnung muss heute auf jeder Verpackung, die Tabak enthält, groß angeschrieben sein.

Wie wird aus der Pflanze fertiger Tabak?

Dieser Arbeiter trägt die geernteten Tabakblätter zusammen.
Die geernteten Tabakblätter werden auf Schnüre aufgezogen und zum Trocknen aufgehängt. Dahinter steckt viel Handarbeit, oft auch Kinderarbeit.

Tabakpflanzen muss man aus Samen ziehen. Die kleinen Setzlinge pflanzt man dann in Reihen auf einen Acker. Mit ausreichend Wasser und Wärme wachsen sie dann von allein. Wenn die Pflanzen etwa so groß sind wie ein Kind, kriechen Menschen auf den Knien durch die Reihen.

Die untersten Blätter sind wertlos. Die Arbeiter gebrauchen sie meistens als Polster auf dem Boden. Etwa das unterste Drittel brechen sie ab und legen die Blätter zu Stapeln zusammen. Eine gute Woche später, folgt das mittlere Drittel, dann das obere. Ganz zum Schluss kann man oben aus den Blüten die Samen für das nächste Jahr sammeln.

Die Blätterstapel werden dann in eine Scheune gebracht. Jedes Blatt muss einzeln in eine Maschine gelegt werden. Dann wird eine Schnur durch die Blattstiele gezogen und die ganze Reihe wird zum Trocknen aufgehängt.

Die getrockneten Blätter werden von den Schnüren geholt und zu großen Stapeln aufgeschichtet. Verschiedene winzige Lebewesen sorgen dann dafür, dass der Tabak vergärt. Schließlich wird er verkauft und in eine Fabrik gebracht zur weiteren Verarbeitung.

Was ist am Tabak schädlich?

Das bleibt in einem Taschentuch zurück, wenn man einen einzigen Zug an einer Zigarette hindurch bläst.

Vor allem die Tabakernte und die Trocknung geben sehr viel Arbeit. Oft erledigen sie auch Kinder. Diese Kinderarbeit verhindert den Schulbesuch. Zudem verlieren Tabakpflanzen sehr viel klebrigen Saft. Der bleibt auch an den Menschen hängen. Das Nikotin dringt dann durch die Haut in den Körper ein. Pro Tag gibt das so viel, wie wenn man fünfzig Zigaretten rauchen würde. Kaum ein Kind in einem Entwicklungsland trägt dabei einen Schutzanzug mit Handschuhen.

Der Anbau von Tabak braucht viel fruchtbares Land, auf dem keine Nahrung angebaut werden kann. Das verursacht Hungersnöte. Zudem wird Tabak in großen Monokulturen angebaut. Das sind riesige Felder, auf denen nichts anderes wächst. Eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten gibt es dort deshalb nicht. Auch entziehen die Pflanzen dem Erdboden sehr viele Nährstoffe. Nach einigen Jahren sind die Böden ausgelaugt und wertlos. Wenn nichts mehr darauf wächst, schwemmt der Regen die Erde weg.

Tabak ist sehr anfällig für Schimmel. Deshalb werden die Tabakfelder heute mit Gift bespritzt, schon bevor der Schimmel sichtbar wird. Auch andere mögliche Krankheiten werden mit Chemie behandelt. Das Gift ist auch für die Menschen und die Böden schädlich.

Plantagenarbeiter sind vollkommen von den Plantagenbesitzern abhängig. Kleine Tabakbauern sind abhängig von den Unternehmen, die ihnen den Tabak abkaufen. Diese Unternehmen können die Preise dafür weitgehend bestimmen. Das große Geld verdienen die Unternehmen und der Handel.

Wer schließlich Tabak konsumiert, schädigt seinen eigenen Körper. Die Weltgesundheitsorganisation hat errechnet, dass jedes Jahr über sechs Millionen Menschen durch Tabak sterben. Das sind mehr als zum Beispiel in Finnland leben.



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