Arabischer Frühling: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Demonstrators on Army Truck in Tahrir Square, Cairo.jpg|miniatur|Demonstranten in der ägyptischen Hauptstadt [[Kairo]] haben einen [[Panzer]] besetzt.]]
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[[Datei:Collage arab Spring fh.jpg|miniatur|Von oben links nach unten rechts: Massenprotest in [[Kairo]], [[Polizei|Polizisten]] bei einer Straßenschlacht in [[Algerien]], ein kleines Mädchen bei einem Protest im [[Jemen]], zerstörte [[Panzer]] im Libyschen Bürgerkrieg, [[Flüchtling|Kriegsflüchtlinge]] in Libyen.]]
[[Datei:2011 Moroccan protests 1.jpg|miniatur|Eine große Demonstration in der marokkanischen Stadt [[Casablanca]].]]
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Der Arabische Frühling war ein Ereignis, das um das Jahr 2011 stattfand. Es handelt sich um eine Welle von Protesten, die viele [[Arabien|arabische]] Länder in [[Afrika]] und dem [[Naher Osten|Nahen Osten]] erfasste. In den meisten dieser Länder gibt oder gab es Herrscher, die ihr Land seit Jahrzehnten wie ein [[Diktator]] regierten. Die protestierende Bevölkerung forderte mehr Gerechtigkeit, [[Freiheit]], [[Demokratie]], [[Wohlstand]] und weniger [[Korruption]].  
[[Datei:Fuir la mort en Libye (5509678232).jpg|miniatur|Diese Menschen flüchten vor dem [[Bürgerkrieg]] in Libyen.]]
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Der Arabische Frühling war ein Ereignis, das im Dezember des Jahres 2010 begann. Es fand in [[Arabien|arabischen]] Ländern in [[Afrika]] und dem [[Naher Osten|Nahen Osten]] statt. In vielen dieser Länder gibt oder gab es Herrscher, die ihr Land seit Jahrzehnten wie ein [[Diktator]] regieren. Dagegen protestierten viele Menschen. Sie forderten mehr Gerechtigkeit, [[Freiheit]], [[Demokratie]], [[Wohlstand]] und weniger [[Korruption]].  
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In manchen Ländern waren die Proteste friedlich, in anderen wendeten die Demonstranten Gewalt an. Die Herrscher reagierten oft durch den Einsatz von [[Polizei]] und [[Armee]]. Dabei starben viele Demonstranten. In einigen Staaten führten die Proteste zu einem [[Putsch]] oder gar zu [[Bürgerkrieg]]en. Die Bezeichnung „Arabischer Frühling“ ist eine Anspielung auf den [[Prager Frühling]]. Eine andere Bezeichnung ist „Arabellion“.  
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In manchen Ländern waren die Proteste friedlich, in anderen wendeten die Protestierenden [[Gewalt]] an. Dann spricht man nicht mehr von Protest, sondern von einem Aufstand. Die Herrscher reagierten oft durch den Einsatz von [[Polizei]] und [[Armee]]. Dabei starben viele Protestierende. In einigen Staaten gab es einen [[Putsch|Staatsstreich]]. Das heißt die Regierung wurde durch die Proteste gestürzt. In anderen Ländern wie [[Libyen]] kam es sogar zum [[Bürgerkrieg]]. Die Bezeichnung „Arabischer Frühling“ ist eine Anspielung auf den [[Prager Frühling]]. Eine andere Bezeichnung für das Ereignis ist „Arabellion“. Das setzt sich aus den Wörtern Arabien und Rebellion zusammen.  
 
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In diesen Ländern fand der Arabische Frühling statt: [[Ägypten]], [[Algerien]], [[Bahrain]], [[Irak]], [[Jemen]], [[Jordanien]], [[Kuwait]], [[Libyen]], [[Marokko]], [[Mauretanien]], [[Oman]], [[Palästina]], [[Saudi-Arabien]], [[Sudan]], [[Syrien]] und [[Tunesien]]. Auch in [[Westliche Welt|westlichen Ländern]] wie [[Spanien]] gab es Kundgebungen von arabischen Einwanderern, die gegen die Politik in ihrer Heimat protestierten.  
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== Wie verlief der Arabische Frühling in einigen dieser Länder? ==
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== Wie verlief der Arabische Frühling in einigen Ländern? ==
Die Protestwelle begann in [[Tunesien]] im Dezember 2010. Ein armer [[Gemüse]]händler hatte sich aus Protest gegen den tunesischen Diktator Zine el-Abidine Ben Ali angezündet. Daraufhin gab es überall in Tunesien starke Unruhen. Ben Ali flüchtete ins [[Exil]] nach [[Saudi-Arabien]], wo die saudische Königsfamilie ihm Schutz gewährte. Daraufhin fanden in Tunesien [[Wahl|Neuwahlen]] statt.  
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[[Datei:Hosni Mubarak facing the Tunisia domino effect.png|miniatur|Diese Karikatur aus einer Zeitung sagt aus: Die Proteste in Tunesien lösten eine Kettenreaktion aus wie beim Domino. Der Mann, der dort abgebildet ist, ist Mubarak.]]
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Die Protestwelle begann in [[Tunesien]] im Dezember 2010. Ein junger [[Gemüse]]händler hatte sich angezündet, um zu zeigen, dass er gegen die Politik des Diktators Zine el-Abidine Ben Ali ist. Viele Tunesier waren schockiert. Sie gingen auf die Straße und protestierten ebenfalls gegen Ben Ali. Die Unruhen breiteten sich schnell auf weite Teile des Landes aus. Ben Ali flüchtete ins [[Exil]] nach [[Saudi-Arabien]], wo die saudische Königsfamilie ihm Schutz gewährte. Später fanden in Tunesien [[Wahl|Neuwahlen]] statt. Durch die Ereignisse in Tunesien bekamen auch die Menschen in anderen Ländern den Mut, sich gegen ihre Herrscher zu wehren. 
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In [[Ägypten]] wurde der Präsident Husni Mubarak gestürzt und ins [[Gefängnis]] gesteckt. Es war die größte Protestbewegung in Ägypten seit Jahrzehnten. Zuvor hatten sich nur wenige getraut, etwas gegen Mubarak zu sagen. Besonders war, dass die Protestbewegung zu einem großen Teil über [[Soziale Medien]] wie [[Facebook]] organisiert wurde. Nach Mubaraks Sturz kam die Muslim-Bruderschaft mit ihrem Präsidenten Mohammed Mursi an die Macht. Doch die Muslim-Bruderschaft wollte Ägypten streng [[muslim|muslimisch]] regieren. Das gefiel den [[Liberalismus|Liberalen]] und [[Sozialdemokratie|Sozialdemokraten]] in Ägyptern nicht. Deshalb gab es erneut Proteste. Im Jahr 2013 führte das Militär schließlich einen Putsch durch, bei dem Mursi entmachtet wurde. Seitdem ist es in Ägypten friedlicher geworden, doch der neue Präsident as-Sisi steckt wieder viele Gegner seiner Herrschaft ins Gefängnis. 
  
Die Ereignisse in Tunesien führten bald auch in anderen arabischen Ländern zu ähnlichen Protestbewegungen. In [[Ägypten]] wurde der Präsident Husni Mubarak gestürzt und ins [[Gefängnis]] gesteckt. Es war die größte Protestbewegung in Ägypten seit Jahrzehnten. Zuvor hatten sich nur wenige getraut, etwas gegen Mubarak zu sagen. Besonders war, dass die Protestbewegung zu einem großen Teil über [[Soziale Medien]] wie [[Facebook]] organisiert wurde. Nach Mubaraks Sturz kam die Muslim-Bruderschaft an die Macht, eine streng [[islam]]ische [[Partei]]. Das führte 2014 zu neuen Protesten und schließlich zu einer Machtübernahme durch die Armee.
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In [[Libyen]] regierte der Diktator Muammar al-Gaddafi das Land schon so lange, dass acht von zehn Libyern während seiner Herrschaft geboren wurden. 2011 kam es zu Aufständen, aus denen im Februar schließlich ein Bürgerkrieg wurde: Die Menschen aus der Bevölkerung Libyens, die sogenannten Rebellen, kämpften gegen Gaddafis Soldaten. Später entschieden sich die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] die Rebellen zu unterstützen. [[Frankreich]], [[Großbritannien]], die [[USA]], [[Kanada]] und ein paar andere Staaten führten einen gemeinsamen Militäreinsatz durch. Dabei wurden Soldaten und wichtige Gebäude der lybischen Regierung bombardiert. So gelang es den Rebellen die Städte im Westen des Landes zu erobern, darunter die Hauptstadt Tripolis. Gaddafi konnte in seinem Geburtsort Sirte ausfindig gemacht und getötet werden.
  
In [[Libyen]] regierte der Diktator Muammar al-Gaddafi das Land seit 1969. Im Zuge des Arabischen Frühlings kam es auch hier zu Aufständen. Sie mündeten schließlich in einem Bürgerkrieg. Die Rebellen aus der Bevölkerung wurden von [[Frankreich]] und anderen Staaten der [[NATO]] unterstützt. Sie eroberten die Hauptstadt Tripolis und übernahmen die Macht. Wenig später wurde Gaddafi getötet. Auch in [[Syrien]] gab es Aufstände gegen den Herrscher Baschar al-Assad, die zum [[Bürgerkrieg in Syrien]] führten, der bis heute andauert.
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Auch in Syrien gab es viele Proteste gegen den Diktator Baschar al-Assad, der große Teile der Bevölkerung jahrelang unterdrückt hatte. Hier führten die Proteste zum [[Bürgerkrieg in Syrien]], der bis heute andauert.      
  
 
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Bashar al-Assad in 2001.jpg|Assad regiert in Syrien seit 2000, als Nachfolger seines Vaters.
 
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Aktuelle Version vom 11. April 2021, 10:29 Uhr

Von oben links nach unten rechts: Massenprotest in Kairo, Polizisten bei einer Straßenschlacht in Algerien, ein kleines Mädchen bei einem Protest im Jemen, zerstörte Panzer im Libyschen Bürgerkrieg, Kriegsflüchtlinge in Libyen.

Der Arabische Frühling war ein Ereignis, das um das Jahr 2011 stattfand. Es handelt sich um eine Welle von Protesten, die viele arabische Länder in Afrika und dem Nahen Osten erfasste. In den meisten dieser Länder gibt oder gab es Herrscher, die ihr Land seit Jahrzehnten wie ein Diktator regierten. Die protestierende Bevölkerung forderte mehr Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie, Wohlstand und weniger Korruption.

In manchen Ländern waren die Proteste friedlich, in anderen wendeten die Protestierenden Gewalt an. Dann spricht man nicht mehr von Protest, sondern von einem Aufstand. Die Herrscher reagierten oft durch den Einsatz von Polizei und Armee. Dabei starben viele Protestierende. In einigen Staaten gab es einen Staatsstreich. Das heißt die Regierung wurde durch die Proteste gestürzt. In anderen Ländern wie Libyen kam es sogar zum Bürgerkrieg. Die Bezeichnung „Arabischer Frühling“ ist eine Anspielung auf den Prager Frühling. Eine andere Bezeichnung für das Ereignis ist „Arabellion“. Das setzt sich aus den Wörtern Arabien und Rebellion zusammen.

Wie verlief der Arabische Frühling in einigen Ländern?

Diese Karikatur aus einer Zeitung sagt aus: Die Proteste in Tunesien lösten eine Kettenreaktion aus wie beim Domino. Der Mann, der dort abgebildet ist, ist Mubarak.

Die Protestwelle begann in Tunesien im Dezember 2010. Ein junger Gemüsehändler hatte sich angezündet, um zu zeigen, dass er gegen die Politik des Diktators Zine el-Abidine Ben Ali ist. Viele Tunesier waren schockiert. Sie gingen auf die Straße und protestierten ebenfalls gegen Ben Ali. Die Unruhen breiteten sich schnell auf weite Teile des Landes aus. Ben Ali flüchtete ins Exil nach Saudi-Arabien, wo die saudische Königsfamilie ihm Schutz gewährte. Später fanden in Tunesien Neuwahlen statt. Durch die Ereignisse in Tunesien bekamen auch die Menschen in anderen Ländern den Mut, sich gegen ihre Herrscher zu wehren.

In Ägypten wurde der Präsident Husni Mubarak gestürzt und ins Gefängnis gesteckt. Es war die größte Protestbewegung in Ägypten seit Jahrzehnten. Zuvor hatten sich nur wenige getraut, etwas gegen Mubarak zu sagen. Besonders war, dass die Protestbewegung zu einem großen Teil über Soziale Medien wie Facebook organisiert wurde. Nach Mubaraks Sturz kam die Muslim-Bruderschaft mit ihrem Präsidenten Mohammed Mursi an die Macht. Doch die Muslim-Bruderschaft wollte Ägypten streng muslimisch regieren. Das gefiel den Liberalen und Sozialdemokraten in Ägyptern nicht. Deshalb gab es erneut Proteste. Im Jahr 2013 führte das Militär schließlich einen Putsch durch, bei dem Mursi entmachtet wurde. Seitdem ist es in Ägypten friedlicher geworden, doch der neue Präsident as-Sisi steckt wieder viele Gegner seiner Herrschaft ins Gefängnis.

In Libyen regierte der Diktator Muammar al-Gaddafi das Land schon so lange, dass acht von zehn Libyern während seiner Herrschaft geboren wurden. 2011 kam es zu Aufständen, aus denen im Februar schließlich ein Bürgerkrieg wurde: Die Menschen aus der Bevölkerung Libyens, die sogenannten Rebellen, kämpften gegen Gaddafis Soldaten. Später entschieden sich die Vereinten Nationen die Rebellen zu unterstützen. Frankreich, Großbritannien, die USA, Kanada und ein paar andere Staaten führten einen gemeinsamen Militäreinsatz durch. Dabei wurden Soldaten und wichtige Gebäude der lybischen Regierung bombardiert. So gelang es den Rebellen die Städte im Westen des Landes zu erobern, darunter die Hauptstadt Tripolis. Gaddafi konnte in seinem Geburtsort Sirte ausfindig gemacht und getötet werden.

Auch in Syrien gab es viele Proteste gegen den Diktator Baschar al-Assad, der große Teile der Bevölkerung jahrelang unterdrückt hatte. Hier führten die Proteste zum Bürgerkrieg in Syrien, der bis heute andauert.



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