Christentum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Grunewald - christ.jpg|mini|Am Ende des Mittelalters lebte der Maler Matthias Grünewald. So stellte er sich die Auferstehung vor: Jesus Christus war tot, wird aber wieder lebendig.]]
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Das Christentum ist eine Religion. Die Christen glauben, dass Jesus von Nazaret göttlich war. Jesus lebte vor zweitausend Jahren im Land der Juden. Er wanderte durch das Land und sprach mit Menschen, auch und gerade mit den Armen. Es heißt, er habe dabei auch Wunder vollbracht.
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Das Christentum ist eine [[Religion]]. Die Christen glauben, dass [[Jesus]] von Nazareth der Sohn [[Gott|Gottes]] war. „Jesus“ war ein [[Name|Vorname]] wie etwa Johannes oder Petrus. Aus dem [[Dorf]] Nazareth kam Josef, der [[Vater]] von Jesus.
  
Nach zwei oder drei Jahren auf Wanderschaft kam es zu seinem frühen Tod: Damals herrschte das [[Römisches Reich|Römische Reich]], und die Römer glaubten, dass Jesus die Juden gegen sie aufhetzen würde. Darum haben die Römer Jesus an einem Holzkreuz hingerichtet. Danach aber, sagen die Christen, ist Jesus von den Toten auferstanden.
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„Christus" kommt aus dem [[Griechisch]]en und bedeutet „der Gesalbte“. Das war ein ganz besonderer Mensch. David beispielsweise wurde zum [[König]] gesalbt. „Jesus Christus“ oder „der Christus Jesus" bedeutet also etwa „der gesalbte Jesus“. Daher kommt der [[Name]] „Christentum“. Der Name sagt auch, dass Jesus der [[Messias]] ist, der erwartete Retter.
  
Die Lehre der Christen besagt, dass Jesus für alle Menschen gestorben ist und ihre Sünden mit sich genommen hat. Gott liebt die Welt und die Menschen und hat sich in der Person Jesus gezeigt. Die Gemeinschaft von Christen heißt Kirche. Heute leben auf der Welt über zwei Milliarden Christen, keine Religion auf der Welt hat mehr Anhänger.
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Jesus lebte vor 2000 [[Jahr]]en im Land der [[Judentum|Juden]]. Er wanderte durch das Land und sprach mit Menschen, auch und besonders mit den [[Armut|Armen]]. Es heißt, er habe dabei auch [[Wunder]] vollbracht. Manchmal beschreibt die [[Bibel]] Heilungen oder sogar die Auferstehung eines [[Tod|Toten]]. Das sind lauter Dinge, die sich die [[Wissenschaft]]ler nicht erklären können.
  
== Woher kommt der Glaube? ==
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Nach zwei oder drei Jahren auf Wanderschaft kam es zu seinem frühen [[Tod]]: Damals herrschte das [[Römisches Reich|Römische Reich]]. Die Römer glaubten, dass Jesus die Juden gegen sie aufhetzen würde. Darum haben die Römer Jesus an einem Holzkreuz [[Hinrichtung|hingerichtet]]. Danach aber, sagen die Christen, ist Jesus von den Toten auferstanden.
[[File:Kafarnaum BW 31.jpg|mini|Dieses Foto zeigt den See Genezareth, gesehen von Kafarnaum aus. Der Ort wird im Neuen Testament erwähnt. Hier soll Jesus Menschen geheilt und seinen Anhänger Petrus getroffen haben, der Fischer war.]]
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Das Christentum geht auf einen Mann namens Jesus zurück, der aus Nazaret kam. Dieser Ort liegt im heutigen Staat Israel, im Osten des Mittelmeeres. Auch damals, vor zweitausend Jahren, lebten in der Gegen Juden. Das Judentum war bereits eine alte Religion, die an einen einzigen Gott glaubte. Jesus und seine Anhänger waren ebenfalls Juden.
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Das Land der Juden war seit mehreren Jahren vom Römischen Reich besetzt. Manche Juden, vor allem die Reichen und Religionsführer, haben sich daran angepasst. Viele andere aber mochten die Römer nicht. Einerseits mussten die Juden den Römern Steuern zahlen. Andererseits mochten sie nicht, dass die Römer andere Götter hatten und Statuen dieser Götter aufstellten.
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Die Lehre der Christen besagt, dass Jesus für alle Menschen gestorben sei und ihre Sünden mit sich genommen habe. [[Dreifaltigkeit|Gott]] liebt die Welt und die Menschen und hat sich ihnen als Mensch Jesus gezeigt, glauben die Christen. Die Gemeinschaft der Christen heißt [[Kirche]]. Heute leben auf der Welt über zwei [[Milliarde|Milliarden]] Christen, keine Religion auf der Welt hat mehr Anhänger. Ihr heiliges [[Buch]] ist die [[Bibel]].
  
Damals hatten viele Juden folgende Idee: Gott wird dafür sorgen, dass ein Jude die Römer bekämpft und ein neues Königreich gründet. Dieser Held wurde der Messias genannt. Es gab mehrere Juden, die sich für den Messias hielten. Die Römer haben rücksichtslos jeden getötet, von dem sie glaubten, dass er etwas gegen ihre Herrschaft machen würde. Jesus war nur einer dieser vielen Getöteten.
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== In welchem Land entstand der Glaube? ==
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[[Datei:Kafarnaum BW 31.jpg|miniatur|Dieses [[Foto]] zeigt den See Genezareth, gesehen vom Dorf Kafarnaum aus. Der Ort wird im [[Bibel|Neuen Testament]] erwähnt. Hier soll Jesus Menschen geheilt und seinen Anhänger Petrus getroffen haben, der Fischer war.]]
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Der Mann Jesus kam aus Nazareth. Dieser Ort liegt im heutigen [[Staat]] [[Israel]] am [[Osten|östlichen]] [[Mittelmeer]]. Auch damals, vor 2000 Jahren, lebten in der Gegend Juden. Das Judentum war bereits eine alte Religion, bei der man an einen einzigen Gott glaubte. Jesus und seine Anhänger waren ebenfalls Juden.
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Das Land der Juden war seit mehreren Jahren vom [[Römisches Reich|Römischen Reich]] besetzt. Manche Juden haben sich daran angepasst. Viele andere aber mochten die Römer nicht. Einerseits mussten die Juden den Römern [[Steuer]]n zahlen. Andererseits mochten sie nicht, dass die Römer andere[[Gott|Götter]] hatten und [[Statue]]n dieser Götter aufstellten.
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Damals hatten viele Juden folgende Idee: Gott wird dafür sorgen, dass ein Jude die Römer bekämpft und ein neues [[König]]reich gründet. Dieser [[Held]] wurde der [[Messias]] genannt. Es gab mehrere Juden, die sich selbst für den Messias hielten. Die Römer haben rücksichtslos jeden getötet, von dem sie glaubten, dass er etwas gegen ihre Herrschaft machen würde. Jesus war nur einer dieser vielen Getöteten.
  
 
== Was ist nach dem Tod von Jesus passiert? ==
 
== Was ist nach dem Tod von Jesus passiert? ==
Jesus war ein junger Mann, als er angefangen hat, herumzuwandern und mit Menschen zu sprechen. Diese Zeit dauerte vielleicht zwei oder drei Jahre lang. Schließlich haben die Römer ihn verhaftet und hingerichtet. Er wurde an ein Kreuz aus Holz festgebunden und auch festgenagelt. Das war ein besonders grausamer und unehrenhafter Tod.
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[[File:Church of the Holy Sepulchre (8118428258).jpg|miniatur|Die Grabeskirche in [[Jerusalem]] soll über dem [[Grab]] von Jesus errichtet worden sein.]]
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Jesus war ein junger Mann, als er begann, herumzuwandern und mit Menschen zu sprechen. Diese [[Zeit]] dauerte etwa zwei oder drei Jahre lang. Schließlich haben die Römer ihn verhaftet und [[Hinrichtung|hingerichtet]]. Er wurde an ein Kreuz aus [[Holz]] gebunden und auch festgenagelt. Das war ein besonders grausamer und unehrenhafter [[Tod]].
  
Jesus hatte nie besonders viele Anhänger, wahrscheinlich waren es weniger als hundert. Auch nach seinem Tod gab es für die meisten Juden keinen Grund, zu glauben, dass er der Messias gewesen sei. Er hat ja kein neues jüdisches Königreich gegründet.  
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Nach Jesu Tod gab es für die meisten Juden keinen Grund, zu glauben, dass er der Messias gewesen sei. Er hatte ja kein neues jüdisches Königreich gegründet.  
  
Langsam aber haben immer mehr Menschen die Lehre über Jesus Christus angenommen. Erst waren es andere Juden, schließlich auch Nichtjuden. Die Christen glaubten, dass Jesus die Sünden aller Menschen auf sich genommen hat, dass er den Armen Trost gespendet und von einer neuen, besseren Welt gesprochen hat.
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In der [[Apostel]]geschichte und den Evangelien steht, dass einige [[Frau]]en den Leichnam von Jesus einsalben wollten. Das war damals so üblich. Der große Stein sei aber vor der [[Grab]]höhle weggerollt gewesen und der Leichnam verschwunden. Ein [[Engel]] soll zu ihnen gesagt haben, Jesus sei wieder lebendig geworden. Das feiert man heute als [[Ostern]]. Einige seiner Anhänger berichteten später, sie hätten ihn gesehen. Dann sei er in den [[Himmel]] gegangen. Das feiert man heute an Auffahrt.
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Am Ort, wo Jesus starb oder begraben wurde, steht heute die Grabeskirche. Sie ist eine der wichtigsten christlichen Gedenkstätten. Sie wird jährlich von vielen Tausend Christen besucht, vor allem in der Zeit um [[Ostern]].
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Im Lauf der Zeit nahmen immer mehr Menschen die Lehre über Jesus Christus an. Erst waren es andere Juden, schließlich auch Nichtjuden. Die Christen glauben, dass Jesus die Sünden aller Menschen auf sich genommen hat. Viele Geschichten von Jesus erzählen davon, wie er den Armen Trost spendete und von einer neuen, besseren Welt sprach.
  
 
== Woher weiß man etwas über Jesus? ==
 
== Woher weiß man etwas über Jesus? ==
[[File:P46.jpg|mini|Eine Seite aus dem Neuen Testament, genauer: aus dem zweiten Brief an die Korinther. Diese Abschrift stammt bereits aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus, viel ältere gibt es heute nicht mehr. Geschrieben ist sie, wie das gesamte Neue Testament, auf Griechisch. Das war die wichtigste Sprache im Osten des Römischen Reiches.]]
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[[Datei:P46.jpg|miniatur|Eine Seite aus dem [[Bibel|Neuen Testament]], genauer: aus dem zweiten Brief an die Korinther. Diese Abschrift stammt bereits aus dem zweiten [[Jahrhundert]] [[Zeitrechnung|nach Christus]], viel ältere gibt es heute nicht mehr. Geschrieben ist sie, wie das gesamte Neue Testament, auf [[Griechisch]]. Das war die wichtigste [[Sprache]] im [[Osten]] des Römischen Reiches.]]
Was genau Jesus von Nazarat getan und gesagt hat, weiß man nicht. Er und seine Anhänger konnten nicht lesen und schreiben. Man hat einander und anderen von Jesus erzählt, so gut man sich daran erinnern konnte. Außerdem glaubten die Anhänger, dass Jesus zwar getötet worden war, aber dass er bald wieder auf die Erde käme. Man hielt es wohl nicht für nötig, etwas aufzuschreiben.
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Was genau Jesus von Nazareth getan und gesagt hat, weiß man nicht. Viele seiner Anhänger konnten nicht [[lesen]] und [[Schrift|schreiben]]. Man erzählte einander und anderen von Jesus, so gut man sich daran erinnern konnte. So war es damals unter dem einfachen [[Volk]] üblich.
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Die ältesten [[Text|Schriften]] über Jesus, die man heute noch kennt, sind Briefe von Paulus. Als er mit diesen Briefen angefangen hat, war Jesus wahrscheinlich schon über zwanzig Jahre tot. Das meiste, was wir heute über Jesus lesen, steht in den Evangelien. „Evangelium“ ist [[Griechisch]] und heißt „Gute Nachricht“. Das erste und damit älteste Evangelium wurde geschrieben, als Jesus dreißig Jahre tot war oder vielleicht noch deutlich später. Es stammt von Markus.
  
Die ältesten Schriften über Jesus, die man heute noch kennt, sind Briefe von Paulus. Als er mit diesen Briefen angefangen hat, war Jesus wohl schon über zwanzig Jahre tot. Über das Leben von Jesus steht etwas in den Evangelien. "Evangelium" ist Griechisch und heißt "Frohe Nachricht". Das älteste Evangelium wurde geschrieben, als Jesus schon dreißig Jahre tot war, oder vielleicht noch deutlich später.
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Christen sammelten schließlich solche Schriften wie Briefe und Evangelien. In die Sammlung wurden nur solche Schriften aufgenommen, die viele Christen für wichtig hielten. Man nennt diese Sammlung das Neue Testament. Mit „Testament“ ist ein [[Vertrag]] oder Bund gemeint: Das Alte Testament sind demnach die Schriften, in denen der Bund von Gott mit dem Volk Israel beschrieben wird. Durch Christus hat Gott einen neuen Bund geschlossen, der allen Menschen gilt.
  
Christen haben schließlich solche Schriften wie Briefe und Evangelien gesammelt. In die Sammlung wurden nur solche Schriften aufgenommen, die vielen Christen gefallen haben. Man nennt diese Sammlung das Neue Testament. Mit "Testament" ist ein Vertrag oder Bund gemeint: Das Alte Testament sind demnach die Schriften, in denen der Bund der Juden mit Gott beschrieben wird. Die Christen haben nach dieser Sicht einen neuen Bund mit Gott geschlossen.
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==Woran glauben die Christen? ==
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Jesus von Nazareth ist für die gläubigen Menschen Jesus, der Christus. „Christus“ kommt aus dem Griechischen und heißt „der Gesalbte“. Gesalbt wurde man, wenn man König wurde. Das ist ein Verweis auf die jüdische Idee des Messias.  
  
== Woran glauben die Christen? ==
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Was Jesus selbst von sich dachte, wissen wir nicht genau. Er sprach von einem Reich Gottes, das kommen werde. Nach Jesu Tod haben seine Anhänger viel über ihn nachgedacht. Ihre Vorstellung davon, wer Jesus wirklich war und was er wollte, hat sich wohl in dieser [[Zeit]] geändert. Erst danach entstanden die Schriften des Neuen Testaments.
[[Datei:Good shepherd m2.jpg|mini|Wie Jesus von Nazaret ausgesehen hat, weiß niemand. Diese Zeichnung stammt aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Jesus wird als guter Hirte gezeigt, der auf seine Schafe aufpasst. Mit den Schafen sind eigentlich die Gläubigen gemeint.]]
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Jesus von Nazaret ist für die Christen Jesus Christus. "Christus" kommt aus dem Griechischen und heißt "der Gesalbte". Gesalbt wurde man, wenn man König wurde. Das ist ein Verweis auf die jüdische Idee des Messias.
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Was Jesus selbst von sich dachte, wissen wir nicht genau. Aus dem Neuen Testament kann man herauslesen, dass er mit Gott sprach und die Römer nicht unbedingt mochte. Er sprach von einem Reich Gottes, das kommen werde. Nach Jesus' Tod haben seine Anhänger viel über ihn nachgedacht. Ihre Vorstellung davon, was Jesus war und was er wollte, hat sich wohl in dieser Zeit geändert. Erst danach entstanden die Schriften des Neuen Testaments.
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Die Christen glauben, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Außerdem sei Jesus „göttlich“: Gott wurde Mensch, indem er als Jesus [[Geburt|geboren]] wurde. Dazu kommt der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]]: Das ist Gott, wenn er auf der Erde etwas bewirkt. [[Dreifaltigkeit|Gott-Vater]] wohnt im [[Himmel]] und wurde nie sichtbar.
  
Für die Christen war Jesus Christus besonders, weil er von den Toten auferstanden sei. Außerdem war Jesus "göttlich": Gott wurde Mensch, indem er als Jesus geboren wurde. Dazu kommt der Heilige Geist: Das ist Gott, wenn er auf der Erde etwas bewirkt.  
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Gott-Vater, Gott-Sohn und der Heilige Geist sind aber für die Christen nicht drei verschiedene Dinge. Es gibt nur einen Gott, aber eben in drei verschiedenen Personen. Sie nennen dies die [[Dreifaltigkeit]]. Was das genau bedeuteten soll, wie „Drei“ das gleiche wie „Eins“ sein können, das ist sehr kompliziert. Darüber haben die Christen auch lange gestritten. Einige Menschen stellen es sich vor wie [[Eis]], [[Wasser]] und Dampf. Das ist eigentlich auch immer dasselbe Material, aber jeweils in einer anderen Form.
  
Gott-Vater, Gott-Sohn und der Heilige Geist sind aber für die Christen nicht drei verschiedene Dinge. Es gibt für die Christen nur einen Gott, aber eben in drei verschiedenen Personen. Sie nennen dies die Dreifaltigkeit. Was das genau bedeuteten soll, wie "Drei" das gleiche wie "Eins" sein kann, das ist sehr kompliziert. Darüber haben die Christen auch lange gestritten.
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==Wie kam es zu den verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen?==
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[[File:Mihailovsky sobor panorama.jpg|miniatur|[[Orthodoxe Kirche]]n sehen von außen ziemlich anders aus als [[Katholische Kirche|katholische]] oder [[Reformierte Kirche|reformierte]] Kirchen. Diese hier steht in der [[Stadt]] Kiew in der heutigen [[Ukraine]].]]
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Solange Jesus lebte, richteten sich seine Nachfolger nach dem, was er sagte. Sie schrieben es aber nicht auf, sondern erzählten es sich weiter. Nach seinem Tod waren sich die Menschen nicht immer einig über die Bedeutung seiner Worte und Taten. Einige seiner wichtigsten Nachfolger hatten ihn nicht einmal selber erlebt, so beispielsweise Paulus.
  
== Warum gibt es verschiedene Kirchen? ==
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Im Römischen Reich gab es eine [[Religion|Staatsreligion]]. Die [[Regierung]] befahl nämlich, dass die Menschen an die [[Römische Götter|römischen Götter]] glauben sollten. Die Christen bildeten freie Gemeinschaften wie heute die [[Verein]]e. Ihre Mitglieder wurden oft verfolgt und zum Teil sogar getötet, weil sie sich nicht zur Staatsreligion zugehörig erklärten. Im Jahr 312 nach Christus bekehrte sich der römische [[Kaiser]] [[Konstantin der Große]] selber zum Christentum. Er ließ die Leute selbst wählen, welche Religion sie haben wollten. Im Jahr 380 nach Christus erklärte ein Kaiser: Das Christentum soll die Religion für den ganzen Staat sein.
[[Datei:MPO kerk.jpg|mini|Ein Raum im Museumpark Orientalis, in den Niederlanden. So könnte es in einer frühen christlichen Kirche ausgesehen haben, im dritten Jahrhundert nach Christus.]]
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Das deutsche Wort Kirche kommt von einem griechischen Ausdruck: dem Herrn zugehörig. Mit dem Herr ist Gott oder Jesus gemeint. "Kirche" kann das Haus bedeuten, in dem die Christen beten, oder die Gemeinschaft der Gläubigen.  
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Christen haben sich auch gestritten, was Kirche genau heißt: Ob alle Gläubigen automatisch zu einer einzigen Gemeinschaft gehören, oder ob "Kirche" die Gemeinde in einer bestimmten Stadt ist, oder ob nur die Gläubigen gemeint sind, die genau dasselbe glauben wie man selbst.
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Jesus soll einmal gesagt haben: „Du bist Petrus, der Fels, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Der [[Bischof]] von [[Rom]] verstand sich als dieser direkte Nachfolger von Petrus. Etwa im 5. Jahrhundert bekam der Bischof von Rom mehr Macht und wurde zum [[Papst]]. Somit wurde der Bischof von Rom zum Vorsteher der ganzen Kirche.
  
Die Christen hatten unterschiedliche Meinungen darüber, was Jesus genau gesagt hat. Oder: Wie man das Wenige, dass man von ihm weiß, verstehen soll. Oder: Wie die Christen zusammenleben sollen, wer der Chef sein soll und so weiter. Es hat schon früh viele verschiedene christliche Gruppen gegeben.
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Im [[Mittelalter]] verstanden sich die Kirchen im [[Westen]] und im [[Osten]] immer weniger. Auf einem [[Kreuzzug]] plünderten die westlichen [[Ritter]] von [[Venedig]] sogar die östliche [[Stadt]] [[Konstantinopel]]. Die Kirchen trennten sich dann immer mehr voneinander: Die östliche Kirche nannte sich die [[Orthodoxe Kirche]]. Dies heißt so viel wie „Kirche der richtigen Verehrung“. Dort liest und spricht man im Gottesdienst oft [[Griechisch]] oder [[Russisch]].  
  
[[Datei:Petersdom von Engelsburg gesehen.jpg|mini|Der Petersdom in Rom ist die Kirche des Papstes. Es ist die wichtigste Kirche für die Katholiken.]]
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Die westlichen Kirchen nannten sich [[Katholische Kirche]]. Das [[Wort]] „katholisch“ kommt aus der [[Griechische Sprache|griechischen Sprache]] und heißt so viel wie „allgemein“. Die römisch-katholische Kirche sieht sich als die echte Kirche, so wie Jesus Christus sie haben wollte. Sie lasen im Gottesdienst oft [[latein]]ische [[Text]]e vor. Sie beteten und predigten auch in Latein.  
Die Christen im Ostteil des Römischen Reiches nannten sich schließlich die Orthodoxen, das bedeutet: die Rechtgläubigen. Ihre Kirchensprache war Griechisch. Die Orthodoxen leben heute außer in Griechenland vor allem in Osteuropa, zum Beispiel in Bulgarien und Russland.
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Im Westteil setzte sich der katholische Glaube durch. "Katholisch" heißt so viel wie allgemein, alles umfassend. Die Katholiken glauben, dass der Chef aller Christen der Papst sein soll. Das ist der katholische Bischof von Rom.
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In der [[Reformation]] am Ende des Mittelalters wandten sich viele Christen in [[Europa]] von der römisch-katholischen Kirche ab. Sie fanden manches nicht gut, zum Beispiel nicht, dass es einen Papst gab und dass man [[Geld]] bezahlen konnte, um nach dem Tod schneller durch das Fegefeuer und in den Himmel zu kommen. Diese Kirchen nennt man meist die [[Reformierte Kirche|reformierten]] oder [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirchen]].
  
Eine weitere große Gruppe unter den Christen sind die protestantischen Kirchen. Das Wort "protestantisch" kommt aus dem Lateinischen und heißt protestieren oder aufstehen. Die Protestanten waren mit dem Papst und der damaligen katholischen Kirche unzufrieden. Ein wichtiger Protestant war Martin Luther, der im 16. Jahrhundert lebte. Auf ihn geht die Evangelische Kirche in Deutschland zurück. Ein anderer hieß Johannes Calvin. Seine Lehren führten zu reformierten Kirchen in der [[Schweiz]].
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Die verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen nennt man Konfessionen. Das kommt vom lateinischen Wort für Bekenntnis. Auch in anderen Religionen gibt es verschiedene Konfessionen. Wenn mehrere Konfessionen etwas gemeinsames unternehmen, beispielsweise einen gemeinsamen Gottesdienst durchführen, nennt man dies Ökumene. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „der ganze Erdkreis".  
  
[[Kategorie:Artikelentwürfe|Chri]]
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{{Artikel}}
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[[Kategorie:Glaube und Denken]]
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[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]

Aktuelle Version vom 14. April 2021, 14:39 Uhr

Am Ende des Mittelalters lebte der Maler Matthias Grünewald. So stellte er sich die Auferstehung vor: Jesus Christus war tot, wird aber wieder lebendig.

Das Christentum ist eine Religion. Die Christen glauben, dass Jesus von Nazareth der Sohn Gottes war. „Jesus“ war ein Vorname wie etwa Johannes oder Petrus. Aus dem Dorf Nazareth kam Josef, der Vater von Jesus.

„Christus" kommt aus dem Griechischen und bedeutet „der Gesalbte“. Das war ein ganz besonderer Mensch. David beispielsweise wurde zum König gesalbt. „Jesus Christus“ oder „der Christus Jesus" bedeutet also etwa „der gesalbte Jesus“. Daher kommt der Name „Christentum“. Der Name sagt auch, dass Jesus der Messias ist, der erwartete Retter.

Jesus lebte vor 2000 Jahren im Land der Juden. Er wanderte durch das Land und sprach mit Menschen, auch und besonders mit den Armen. Es heißt, er habe dabei auch Wunder vollbracht. Manchmal beschreibt die Bibel Heilungen oder sogar die Auferstehung eines Toten. Das sind lauter Dinge, die sich die Wissenschaftler nicht erklären können.

Nach zwei oder drei Jahren auf Wanderschaft kam es zu seinem frühen Tod: Damals herrschte das Römische Reich. Die Römer glaubten, dass Jesus die Juden gegen sie aufhetzen würde. Darum haben die Römer Jesus an einem Holzkreuz hingerichtet. Danach aber, sagen die Christen, ist Jesus von den Toten auferstanden.

Die Lehre der Christen besagt, dass Jesus für alle Menschen gestorben sei und ihre Sünden mit sich genommen habe. Gott liebt die Welt und die Menschen und hat sich ihnen als Mensch Jesus gezeigt, glauben die Christen. Die Gemeinschaft der Christen heißt Kirche. Heute leben auf der Welt über zwei Milliarden Christen, keine Religion auf der Welt hat mehr Anhänger. Ihr heiliges Buch ist die Bibel.

Inhaltsverzeichnis

In welchem Land entstand der Glaube?

Dieses Foto zeigt den See Genezareth, gesehen vom Dorf Kafarnaum aus. Der Ort wird im Neuen Testament erwähnt. Hier soll Jesus Menschen geheilt und seinen Anhänger Petrus getroffen haben, der Fischer war.

Der Mann Jesus kam aus Nazareth. Dieser Ort liegt im heutigen Staat Israel am östlichen Mittelmeer. Auch damals, vor 2000 Jahren, lebten in der Gegend Juden. Das Judentum war bereits eine alte Religion, bei der man an einen einzigen Gott glaubte. Jesus und seine Anhänger waren ebenfalls Juden.

Das Land der Juden war seit mehreren Jahren vom Römischen Reich besetzt. Manche Juden haben sich daran angepasst. Viele andere aber mochten die Römer nicht. Einerseits mussten die Juden den Römern Steuern zahlen. Andererseits mochten sie nicht, dass die Römer andereGötter hatten und Statuen dieser Götter aufstellten.

Damals hatten viele Juden folgende Idee: Gott wird dafür sorgen, dass ein Jude die Römer bekämpft und ein neues Königreich gründet. Dieser Held wurde der Messias genannt. Es gab mehrere Juden, die sich selbst für den Messias hielten. Die Römer haben rücksichtslos jeden getötet, von dem sie glaubten, dass er etwas gegen ihre Herrschaft machen würde. Jesus war nur einer dieser vielen Getöteten.

Was ist nach dem Tod von Jesus passiert?

Die Grabeskirche in Jerusalem soll über dem Grab von Jesus errichtet worden sein.

Jesus war ein junger Mann, als er begann, herumzuwandern und mit Menschen zu sprechen. Diese Zeit dauerte etwa zwei oder drei Jahre lang. Schließlich haben die Römer ihn verhaftet und hingerichtet. Er wurde an ein Kreuz aus Holz gebunden und auch festgenagelt. Das war ein besonders grausamer und unehrenhafter Tod.

Nach Jesu Tod gab es für die meisten Juden keinen Grund, zu glauben, dass er der Messias gewesen sei. Er hatte ja kein neues jüdisches Königreich gegründet.

In der Apostelgeschichte und den Evangelien steht, dass einige Frauen den Leichnam von Jesus einsalben wollten. Das war damals so üblich. Der große Stein sei aber vor der Grabhöhle weggerollt gewesen und der Leichnam verschwunden. Ein Engel soll zu ihnen gesagt haben, Jesus sei wieder lebendig geworden. Das feiert man heute als Ostern. Einige seiner Anhänger berichteten später, sie hätten ihn gesehen. Dann sei er in den Himmel gegangen. Das feiert man heute an Auffahrt.

Am Ort, wo Jesus starb oder begraben wurde, steht heute die Grabeskirche. Sie ist eine der wichtigsten christlichen Gedenkstätten. Sie wird jährlich von vielen Tausend Christen besucht, vor allem in der Zeit um Ostern.

Im Lauf der Zeit nahmen immer mehr Menschen die Lehre über Jesus Christus an. Erst waren es andere Juden, schließlich auch Nichtjuden. Die Christen glauben, dass Jesus die Sünden aller Menschen auf sich genommen hat. Viele Geschichten von Jesus erzählen davon, wie er den Armen Trost spendete und von einer neuen, besseren Welt sprach.

Woher weiß man etwas über Jesus?

Eine Seite aus dem Neuen Testament, genauer: aus dem zweiten Brief an die Korinther. Diese Abschrift stammt bereits aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus, viel ältere gibt es heute nicht mehr. Geschrieben ist sie, wie das gesamte Neue Testament, auf Griechisch. Das war die wichtigste Sprache im Osten des Römischen Reiches.

Was genau Jesus von Nazareth getan und gesagt hat, weiß man nicht. Viele seiner Anhänger konnten nicht lesen und schreiben. Man erzählte einander und anderen von Jesus, so gut man sich daran erinnern konnte. So war es damals unter dem einfachen Volk üblich.

Die ältesten Schriften über Jesus, die man heute noch kennt, sind Briefe von Paulus. Als er mit diesen Briefen angefangen hat, war Jesus wahrscheinlich schon über zwanzig Jahre tot. Das meiste, was wir heute über Jesus lesen, steht in den Evangelien. „Evangelium“ ist Griechisch und heißt „Gute Nachricht“. Das erste und damit älteste Evangelium wurde geschrieben, als Jesus dreißig Jahre tot war oder vielleicht noch deutlich später. Es stammt von Markus.

Christen sammelten schließlich solche Schriften wie Briefe und Evangelien. In die Sammlung wurden nur solche Schriften aufgenommen, die viele Christen für wichtig hielten. Man nennt diese Sammlung das Neue Testament. Mit „Testament“ ist ein Vertrag oder Bund gemeint: Das Alte Testament sind demnach die Schriften, in denen der Bund von Gott mit dem Volk Israel beschrieben wird. Durch Christus hat Gott einen neuen Bund geschlossen, der allen Menschen gilt.

Woran glauben die Christen?

Jesus von Nazareth ist für die gläubigen Menschen Jesus, der Christus. „Christus“ kommt aus dem Griechischen und heißt „der Gesalbte“. Gesalbt wurde man, wenn man König wurde. Das ist ein Verweis auf die jüdische Idee des Messias.

Was Jesus selbst von sich dachte, wissen wir nicht genau. Er sprach von einem Reich Gottes, das kommen werde. Nach Jesu Tod haben seine Anhänger viel über ihn nachgedacht. Ihre Vorstellung davon, wer Jesus wirklich war und was er wollte, hat sich wohl in dieser Zeit geändert. Erst danach entstanden die Schriften des Neuen Testaments.

Die Christen glauben, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Außerdem sei Jesus „göttlich“: Gott wurde Mensch, indem er als Jesus geboren wurde. Dazu kommt der Heilige Geist: Das ist Gott, wenn er auf der Erde etwas bewirkt. Gott-Vater wohnt im Himmel und wurde nie sichtbar.

Gott-Vater, Gott-Sohn und der Heilige Geist sind aber für die Christen nicht drei verschiedene Dinge. Es gibt nur einen Gott, aber eben in drei verschiedenen Personen. Sie nennen dies die Dreifaltigkeit. Was das genau bedeuteten soll, wie „Drei“ das gleiche wie „Eins“ sein können, das ist sehr kompliziert. Darüber haben die Christen auch lange gestritten. Einige Menschen stellen es sich vor wie Eis, Wasser und Dampf. Das ist eigentlich auch immer dasselbe Material, aber jeweils in einer anderen Form.

Wie kam es zu den verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen?

Orthodoxe Kirchen sehen von außen ziemlich anders aus als katholische oder reformierte Kirchen. Diese hier steht in der Stadt Kiew in der heutigen Ukraine.

Solange Jesus lebte, richteten sich seine Nachfolger nach dem, was er sagte. Sie schrieben es aber nicht auf, sondern erzählten es sich weiter. Nach seinem Tod waren sich die Menschen nicht immer einig über die Bedeutung seiner Worte und Taten. Einige seiner wichtigsten Nachfolger hatten ihn nicht einmal selber erlebt, so beispielsweise Paulus.

Im Römischen Reich gab es eine Staatsreligion. Die Regierung befahl nämlich, dass die Menschen an die römischen Götter glauben sollten. Die Christen bildeten freie Gemeinschaften wie heute die Vereine. Ihre Mitglieder wurden oft verfolgt und zum Teil sogar getötet, weil sie sich nicht zur Staatsreligion zugehörig erklärten. Im Jahr 312 nach Christus bekehrte sich der römische Kaiser Konstantin der Große selber zum Christentum. Er ließ die Leute selbst wählen, welche Religion sie haben wollten. Im Jahr 380 nach Christus erklärte ein Kaiser: Das Christentum soll die Religion für den ganzen Staat sein.

Jesus soll einmal gesagt haben: „Du bist Petrus, der Fels, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Der Bischof von Rom verstand sich als dieser direkte Nachfolger von Petrus. Etwa im 5. Jahrhundert bekam der Bischof von Rom mehr Macht und wurde zum Papst. Somit wurde der Bischof von Rom zum Vorsteher der ganzen Kirche.

Im Mittelalter verstanden sich die Kirchen im Westen und im Osten immer weniger. Auf einem Kreuzzug plünderten die westlichen Ritter von Venedig sogar die östliche Stadt Konstantinopel. Die Kirchen trennten sich dann immer mehr voneinander: Die östliche Kirche nannte sich die Orthodoxe Kirche. Dies heißt so viel wie „Kirche der richtigen Verehrung“. Dort liest und spricht man im Gottesdienst oft Griechisch oder Russisch.

Die westlichen Kirchen nannten sich Katholische Kirche. Das Wort „katholisch“ kommt aus der griechischen Sprache und heißt so viel wie „allgemein“. Die römisch-katholische Kirche sieht sich als die echte Kirche, so wie Jesus Christus sie haben wollte. Sie lasen im Gottesdienst oft lateinische Texte vor. Sie beteten und predigten auch in Latein.

In der Reformation am Ende des Mittelalters wandten sich viele Christen in Europa von der römisch-katholischen Kirche ab. Sie fanden manches nicht gut, zum Beispiel nicht, dass es einen Papst gab und dass man Geld bezahlen konnte, um nach dem Tod schneller durch das Fegefeuer und in den Himmel zu kommen. Diese Kirchen nennt man meist die reformierten oder evangelischen Kirchen.

Die verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen nennt man Konfessionen. Das kommt vom lateinischen Wort für Bekenntnis. Auch in anderen Religionen gibt es verschiedene Konfessionen. Wenn mehrere Konfessionen etwas gemeinsames unternehmen, beispielsweise einen gemeinsamen Gottesdienst durchführen, nennt man dies Ökumene. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „der ganze Erdkreis".



Zu „Christentum“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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