Marshallinseln: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:JJ7V2379 (40325504).jpg|mini|Die über tausend [[Insel]]n der Marshallinseln ragen nur zwei [[Meter]] über den [[Meeresspiegel]] hinaus. Deshalb sind sie durch den [[Klimawandel]] gefährdet. Wenn der [[Meeresspiegel]] weiter ansteigt, werden sie überflutet.]]
[[Datei:Republic of the Marshall Islands Capitol Building.gif|mini|Auf der [[Himmelsrichtung|südlichen]] Insel Delap steht das Capitol, in dem sich das [[Parlament]] und die [[Regierung]] befinden.]]
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Die Marshallinseln sind ein [[Insel]]-[[Staat]] in [[Ozeanien]]. Benannt wurden die Inseln nach dem [[England|englischen]] Kapitän John Marshall, der sie im Jahr 1788 besuchte. Der Staat ist sehr klein und hat weniger [[Einwohner]] als eine [[Großstadt]]. Auch von der [[Fläche]] her gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der [[Erde]]. Die 181 Quadratkilometer sind nur ein Drittel der [[Fläche]] des [[Bodensee]]s. Die [[Hauptstadt]] heißt Majuro. Dort lebt fast die Hälfte der Bevölkerung.  
Die Marshallinseln sind ein [[Insel]]-[[Staat]] in [[Ozeanien]]. Im ganzen Staat leben nur 53.000 [[Menschen]]. Das sind weniger als in einer [[Großstadt]]. Auch von der Fläche her gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der [[Erde]]. Die 181 Quadratkilometer sind nur ein Drittel der Fläche des [[Bodensee]]s.
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Die [[Hauptstadt]] heißt Majuro. Dort lebt fast die Hälfte der Bevölkerung.  
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Eine Besonderheit der Marshallinseln sind die Stabkarten. Das sind zusammengebundene Stäbe, die vor der Fahrt als Orientierungshilfe dienten. Sie deuteten die Wellenformationen, Wind- und Wasserströmungen zwischen den Atollen an. Während der Fahrt wurden sie aber nicht verwendet. Kleinere und gebogene Stäbe zeigten an, wie die Wellen von den Inseln abgelenkt wurden. Schon [[James Cook]] war von den nautischen Fähigkeiten der [[Ozeanien|Ozeanier]] beeindruckt. Aber die Einheimischen hielten ihr Wissen geheim. So gelang es erst spät, herauszufinden, wie die Stabkarten funktionieren. Heute ist dieses Wissen allerdings schon fast vollständig verloren.
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Eine Besonderheit der Marshallinseln sind die Stabkarten. Das sind zusammengebundene Stäbe, die vor der Fahrt als Orientierungshilfe dienten. Sie deuteten die Wellenformationen, Wind- und Wasserströmungen zwischen den [[Atoll]]en an. Während der Fahrt wurden sie aber nicht verwendet. Kleinere und gebogene Stäbe zeigten an, wie die Wellen von den Inseln abgelenkt wurden. Schon der [[Entdecker]] [[James Cook]] war davon beeindruckt, welche guten Seefahrer die [[Ozeanien|Ozeanier]] waren, und wie gut sie sich auf dem Meer orientieren konnten. Aber die Einheimischen hielten ihr Wissen geheim. So gelang es erst spät, herauszufinden, wie die Stabkarten funktionieren. Heute ist dieses Wissen allerdings schon fast vollständig verloren.
  
Die Marshallinseln sind eng mit den [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]] verbunden. Bis zur [[Unabhängigkeit]] im [[Jahr]] 1986 wurden sie im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] von den USA kontrolliert. Deshalb ist [[Englische Sprache|Englisch]] neben Marshallesisch [[Amtssprache]] des Staates.
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Wie andere Inseln im [[Pazifischer Ozean|Pazifik]] waren die Marshallinseln um das Jahr 1900 eine [[Kolonie]] des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]]. Heute sind sie eng mit den [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]] verbunden. Bis zur [[Unabhängigkeit]] im [[Jahr]] 1986 ,wurden sie im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] von den USA kontrolliert. Deshalb ist [[Englische Sprache|Englisch]] neben Marshallesisch [[Amtssprache]] des Staates.
  
Zu den Marshallinseln gehören auch das Eniwetok-Atoll und das Bikini-Atoll. Das sind zwei Inselgruppen, die die Vereinigten Staaten für [[Atombombe|Kernwaffentests]] nutzten. Die Bewohner wurden vorher evakuiert.  Während der Tests lebten etwa 11.000 [[Technik]]er, [[Wissenschaft]]ler und Militärs auf Eniwetok. Das Atoll wurde stark verstrahlt. Die Bewohner der südlichen und westlichen Inseln durften wieder zurückkehren. Doch [[Landwirtschaft]] ist nicht mehr möglich. Deshalb sind die Einwohner auf Entschädigungen angewiesen. Doch Beträge werden immer geringer.
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Zu den Marshallinseln gehören auch das Eniwetok-Atoll und das Bikini-Atoll. Das sind zwei Inselgruppen, die die USA in den Jahren von 1946 bis 1958 für [[Atombombe|Kernwaffentests]] nutzten. Die Bewohner wurden vorher evakuiert.  Während der Tests lebten etwa 11.000 [[Technik]]er, [[Wissenschaft]]ler und Militärs auf Eniwetok. Das Atoll wurde stark verstrahlt. Die Bewohner der südlichen und westlichen Inseln durften wieder zurückkehren. Doch [[Landwirtschaft]] ist nicht mehr möglich. Deshalb sind die [[Einwohner]] auf Entschädigungen angewiesen. Doch das [[Geld]], das sie als Entschädigung erhalten, wird immer weniger.
  
Auf dem Bikini-Atoll wurde eine Wasserstoffbombe gezündet, die tausendmal stärker war als die Bombe, die über Hiroshima gezündet wurde. Für die Bewohner war die Umsiedlung eine Katastrophe. Die neuen Inseln boten nur wenig [[Nahrung]] und [[Trinkwasser]]. Schon nach zwei Monaten baten die neuen Bewohner darum, wieder in ihre [[Heimat]] gebracht zu werden. Nach wenigen Jahren mussten sie aber das Bikini-Atoll wieder verlassen. Wie schlimm die Lage der Einheimischen war, bekam die Außenwelt kaum mit. Deshalb benannte auch ein [[Frankreich|französischer]] Modedesigner den Bikini-Badeanzug nach dem Bikini-Atoll. Er spielte dabei mit den [[Wort]]en „[[atom]]isch“ und „an-atomisch“. Ersteres hat mit der Bombe zu tun, das zweite mit dem Körper.
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Auf dem Bikini-Atoll wurde eine Wasserstoffbombe gezündet, die tausendmal stärker war als die Bombe, die über Hiroshima gezündet wurde. Für die Bewohner war die Umsiedlung eine [[Katastrophe]]. Die neuen Inseln boten nur wenig [[Nahrung]] und [[Trinkwasser]]. Schon nach zwei [[Monat]]en baten die neuen Bewohner darum, wieder in ihre [[Heimat]] gebracht zu werden. Nach wenigen Jahren mussten sie aber das Bikini-Atoll wieder verlassen.  
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Wie schlimm die Lage der Einheimischen war, bekam die Außenwelt kaum mit. Deshalb benannte auch ein [[Frankreich|französischer]] Modedesigner den [[Bikini]]-Badeanzug nach dem Bikini-Atoll. Er spielte dabei mit den [[Wort]]en „[[atom]]isch“ und „an-atomisch“. Ersteres hat mit der Bombe zu tun, das zweite mit dem [[Körper]].
  
 
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Marshall Islands on the globe (small islands magnified) (Polynesia centered).svg|Die Marshallinseln liegen im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] verstreut.
 
 
Polynesian navigation device showing directions of winds, waves and islands.jpg|Eine Stabkarte ist eine alte Seekarte, mit denen sich die Einheimischen früher orientierten.
 
Polynesian navigation device showing directions of winds, waves and islands.jpg|Eine Stabkarte ist eine alte Seekarte, mit denen sich die Einheimischen früher orientierten.
Ivy Mike (Eniwetok-Atoll - 31. Oktober 1952).jpg|Auf dem Eniwetok-Atoll zündeten die [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]] diese [[Wasserstoff]]-Bombe.
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Ivy Mike (Eniwetok-Atoll - 31. Oktober 1952).jpg|Auf dem Eniwetok-[[Atoll]] zündeten die [[USA]] diese [[Wasserstoff]]-Bombe.
 
Operation Crossroads Baker Edit.jpg|Diese [[Atombombe]] auf dem Bikini-Atoll wurde 27 [[Meter]] unter der Wasseroberfläche gezündet.
 
Operation Crossroads Baker Edit.jpg|Diese [[Atombombe]] auf dem Bikini-Atoll wurde 27 [[Meter]] unter der Wasseroberfläche gezündet.
 
Bikini-Atoll.jpg|So sieht das Bikini-Atoll aus dem [[Weltall]] aus.
 
Bikini-Atoll.jpg|So sieht das Bikini-Atoll aus dem [[Weltall]] aus.
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Republic of the Marshall Islands Capitol Building.gif|Auf der [[Himmelsrichtung|südlichen]] Insel Delap steht das Capitol, in dem das [[Parlament]] und die [[Regierung]] arbeiten.
 
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2021, 00:22 Uhr

Klexikon K.png Marshallinseln  
Flag of the Marshall Islands.svg
Flagge
Hauptstadt Majuro
Amtssprache Englisch, Marshallesisch
Staatsoberhaupt Präsident David Kabua
Einwohnerzahl etwa 53.000
Fläche etwa 181 Quadratkilometer
Marshall Islands on the globe (small islands magnified) (Polynesia centered).svg
Wo das Land in Ozeanien liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde
Die über tausend Inseln der Marshallinseln ragen nur zwei Meter über den Meeresspiegel hinaus. Deshalb sind sie durch den Klimawandel gefährdet. Wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt, werden sie überflutet.

Die Marshallinseln sind ein Insel-Staat in Ozeanien. Benannt wurden die Inseln nach dem englischen Kapitän John Marshall, der sie im Jahr 1788 besuchte. Der Staat ist sehr klein und hat weniger Einwohner als eine Großstadt. Auch von der Fläche her gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der Erde. Die 181 Quadratkilometer sind nur ein Drittel der Fläche des Bodensees. Die Hauptstadt heißt Majuro. Dort lebt fast die Hälfte der Bevölkerung.

Eine Besonderheit der Marshallinseln sind die Stabkarten. Das sind zusammengebundene Stäbe, die vor der Fahrt als Orientierungshilfe dienten. Sie deuteten die Wellenformationen, Wind- und Wasserströmungen zwischen den Atollen an. Während der Fahrt wurden sie aber nicht verwendet. Kleinere und gebogene Stäbe zeigten an, wie die Wellen von den Inseln abgelenkt wurden. Schon der Entdecker James Cook war davon beeindruckt, welche guten Seefahrer die Ozeanier waren, und wie gut sie sich auf dem Meer orientieren konnten. Aber die Einheimischen hielten ihr Wissen geheim. So gelang es erst spät, herauszufinden, wie die Stabkarten funktionieren. Heute ist dieses Wissen allerdings schon fast vollständig verloren.

Wie andere Inseln im Pazifik waren die Marshallinseln um das Jahr 1900 eine Kolonie des Deutschen Kaiserreiches. Heute sind sie eng mit den Vereinigten Staaten verbunden. Bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1986 ,wurden sie im Auftrag der Vereinten Nationen von den USA kontrolliert. Deshalb ist Englisch neben Marshallesisch Amtssprache des Staates.

Zu den Marshallinseln gehören auch das Eniwetok-Atoll und das Bikini-Atoll. Das sind zwei Inselgruppen, die die USA in den Jahren von 1946 bis 1958 für Kernwaffentests nutzten. Die Bewohner wurden vorher evakuiert. Während der Tests lebten etwa 11.000 Techniker, Wissenschaftler und Militärs auf Eniwetok. Das Atoll wurde stark verstrahlt. Die Bewohner der südlichen und westlichen Inseln durften wieder zurückkehren. Doch Landwirtschaft ist nicht mehr möglich. Deshalb sind die Einwohner auf Entschädigungen angewiesen. Doch das Geld, das sie als Entschädigung erhalten, wird immer weniger.

Auf dem Bikini-Atoll wurde eine Wasserstoffbombe gezündet, die tausendmal stärker war als die Bombe, die über Hiroshima gezündet wurde. Für die Bewohner war die Umsiedlung eine Katastrophe. Die neuen Inseln boten nur wenig Nahrung und Trinkwasser. Schon nach zwei Monaten baten die neuen Bewohner darum, wieder in ihre Heimat gebracht zu werden. Nach wenigen Jahren mussten sie aber das Bikini-Atoll wieder verlassen.

Wie schlimm die Lage der Einheimischen war, bekam die Außenwelt kaum mit. Deshalb benannte auch ein französischer Modedesigner den Bikini-Badeanzug nach dem Bikini-Atoll. Er spielte dabei mit den Wortenatomisch“ und „an-atomisch“. Ersteres hat mit der Bombe zu tun, das zweite mit dem Körper.



Zu „Marshallinseln“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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