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Version vom 19. Oktober 2017, 00:07 Uhr
Der Kalte Krieg war eine bestimmte Zeit im 20. Jahrhundert. In dieser Zeit gab es zwei große Gruppen von Staaten auf der Welt. Diese beiden Gruppen waren normalerweise nicht im Krieg gegeneinander. Aber sie haben viele Waffen hergestellt und einander bedroht. Darum nennt man die Zeit nicht einen „heißen“ Krieg, in dem tatsächlich ständig gekämpft wird, sondern einen „kalten“ Krieg.
Die eine der beiden Gruppen von Staaten nannte man den Osten. Der mächtigste Staat war die Sowjetunion, mit dem Kerngebiet Russland, als es von den Kommunisten regiert wurde. Die Kommunisten versprachen eine Welt, in der es allen Menschen gut geht, weil der Staat die Macht über die Wirtschaft hat und alles Schlechte bekämpft.
Die andere der beiden Gruppen nannte man den Westen. Hier war der mächtigste Staat die Vereinigten Staaten von Amerika, die USA. Im Westen hat man gesagt, dass der einzelne Mensch wichtig ist. Der Mensch soll frei sein und tun können, was er will, solange er die Rechte von anderen Menschen beachtet.
Der Osten und der Westen bereiteten sich nicht nur auf einen möglichen Krieg vor. Sie wollten allgemein zeigen, wer mehr konnte oder besser war. Darum fanden sie es wichtig, im Sport viel zu gewinnen oder in der Wissenschaft viel zu erreichen. Zwischen Ost und West gab es also auf vielen Gebieten einen „Wettlauf“.
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Wann genau war der Kalte Krieg?
Der Kalte Krieg begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Krieg selbst hatten die Sowjetunion und die USA noch zusammen gegen Deutschland und andere Staaten gekämpft. Sie siegten im Jahr 1945. Danach aber stritten sich diese beiden „Supermächte“ um die Macht auf der Welt.
Man kann schlecht sagen, wann genau der Kalte Krieg endete. Mehrmals hat man in dieser Zeit behauptet, der Kalte Krieg sei vorbei, weil die Supermächte mehr zusammenarbeiteten. Wirklich zuende war der Kalte Krieg aber wohl erst um das Jahr 1991: Damals fiel die Sowjetunion auseinander, nachdem man dort die Demokratie eingeführt hatte.
Welche Staaten gehörten zum Osten?
Die Sowjetunion gab es schon seit der Zeit um 1920. Sie wollte andere Länder erobern oder zum Kommunismus überreden, was aber nicht gelang. Im Zweiten Weltkrieg aber besetzte sie viele Länder im Osten von Europa. Einige dieser Länder hatten das nationalsozialistische Deutschland unterstützt. Die Sowjetunion sorgte mit Zwang und Versprechen dafür, dass diese Länder kommunistische Regierungen bekamen.
Zusammen mit diesen Staaten war die Sowjetunion in zwei Bündnissen. Das eine war ein Militärbündnis, der Warschauer Pakt. Er war dazu da, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. Das andere war ein Bündnis für die Wirtschaft: der Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe. Die Länder sollten nicht mehr alles herstellen, was sie wollten, sondern die Aufgaben unter sich aufteilen. Letztlich hat aber immer die Sowjetunion bestimmt, welches Land was herstellen durfte.
Die kommunistischen Länder in Europa waren die Deutsche Demokratische Republik, Polen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei. Das war damals ein Staat, der dann in Tschechien und die Slowakei zerfallen ist. Einige Jahre gehörten auch Jugoslawien und Albanien dazu. Diese beiden Länder machten sich aber unabhängig von der Sowjetunion.
Außerdem arbeiteten einige Länder auf anderen Kontinenten mit der Sowjetunion zusammen. Bekannte Beispiele sind Kuba in Mittelamerika sowie Nordkorea und Vietnam in Asien. Ein besonders großer Staat war China, das ebenfalls von Kommunisten regiert wurde. Spätestens in den Jahren nach 1960 haben sich China und die Sowjetunion allerdings zerstritten. An der Grenze zwischen China und der Sowjetunion gab es sogar kleine Kämpfe.
Welche Staaten gehörten zum Westen?
Vier große Staaten hatten gegen Deutschland gesiegt. Außer der Sowjetunion waren dies die westlichen Mächte, nämlich die USA, Großbritannien und Frankreich. Diese drei Westmächte gründeten zusammen mit anderen Staaten ein Militärbündnis: die NATO, das ist der Nordatlantik-Pakt. Die Staaten in Westeuropa arbeiteten in der Wirtschaft in europäischen Gemeinschaften zusammen. Daraus wurde schließlich die Europäische Union, die EU.
Ein besonderer Fall im Kalten Krieg war Deutschland. Die drei Westmächte hatten den Westen und Süden von Deutschland besetzt. Dort errichtete man den alten deutschen Staat wieder, mit einer neuen Verfassung: Das ist das Grundgesetz. Der westdeutsche Staat nannte sich Bundesrepublik Deutschland und gehörte später auch zur NATO und zu den europäischen Gemeinschaften.
Die Staaten des Westens sahen sich als Familie von demokratischen Staaten. Allerdings unterstützten sie auch Staaten, die gar keine Demokratie hatten, wie zum Beispiel das damalige Spanien oder den Iran in der Zeit des Schah. Für die Staaten des Westens war es wichtiger, dass Spanien und der Iran gegen die Sowjetunion waren.
Welche Staaten gab es sonst noch auf der Welt?
Nicht alle Staaten der Welt wurden Mitglied im Warschauer Pakt, dem Ostblock, oder im Nordatlantik-Pakt, dem Westblock. Eine große Gruppe der übrigen Staaten nannte sich „blockfrei“. Es handelte sich meist um ehemalige Kolonien in Afrika und Asien und um Jugoslawien. Diese Länder waren sehr unterschiedlich, wollten aber betonen, dass sie unabhängig waren. Sie verlangten unter anderem, dass es weniger Waffen auf der Welt geben sollte.
In Europa gab es mehrere Staaten, die sich ausdrücklich „neutral“ genannt haben. Dieses Wort bedeutet, dass man keiner von beiden Seiten angehört. Österreich war neutral, weil es dies im Jahre 1955 der Sowjetunion und den Westmächten versprechen musste. Nur so wurde es wieder unabhängig. Heimlich aber hat Österreich dem Westen geholfen und Waffen bei sich versteckt, für den Fall, dass der Osten angreift.
Neutral ist auch heute noch die Schweiz. Sie wurde weder im Ersten Weltkrieg noch im Zweiten Weltkrieg besetzt und war im Kalten Krieg kein Mitglied bei den Vereinten Nationen. Aber bei der Wirtschaft hat sie schon immer mit den anderen Staaten im Westen von Europa zusammengearbeitet.
Was für eine Art Krieg war der Kalte Krieg?
In Nordamerika, Europa und Asien mussten die meisten Menschen in dieser Zeit nicht kämpfen. Aber die jungen Männer mussten meist in der Armee eine Ausbildung machen und eine Zeitlang dienen. Auf diese Weise konnte man sie rasch zu den Waffen rufen, wenn es zum Krieg kommen würde. Außerdem haben die Staaten viele teure Waffen hergestellt oder gekauft. Dieses Geld konnte man nicht für andere Dinge ausgegeben, zum Beispiel für bessere Schulen.
Manchmal wurde im Kalten Krieg tatsächlich gekämpft. Ein bekanntes Beispiel ist der Vietnamkrieg. Vietnam war seit dem Zweiten Weltkrieg geteilt: Die Sowjetunion unterstützte den Nordstaat, der Westen den Südstaat. Der Nordstaat wollte den Südstaat erobern, was nach langen Kämpfen gelang. Solche Kriege der damaligen Zeit nennt man „Stellvertreterkriege“: Die Sowjetunion und der Westen haben nicht direkt gegeneinander gekämpft, sondern vor allem über die Einheimischen als „Stellvertreter“.
Besonders gefährlich wurde es für die Welt im Jahr 1962. Damals entdeckten die USA, dass die Sowjetunion neue Raketen mit Atombomben hatten. Diese neuen Raketen standen auf der Insel Kuba. Die USA fanden das zu nahe an ihrem eigenen Land und forderten, dass die Raketen wieder von Kuba verschwanden. Ein heißer Krieg mit Atomwaffen drohte. Die Sowjetuion gab schließlich nach: Die USA haben nämlich heimlich versprochen, dass sie dafür ihre Raketen in der Türkei abbauen.
Die Vereinten Nationen kämpfen gegen Nordkorea und China, Bild von 1950
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