Haussperling: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. April 2020, 21:16 Uhr

Hier sitzen zwei Haussperlinge, die wir auch „Spatzen“ oder „Hausspatzen“ nennen. Links sitzt das Weibchen, rechts das Männchen.
Ein Bad im Wasser oder im Staub pflegt die Federn.
Dieses Weibchen bringt gerade Futter für ihre Jungen. Sie mögen Höhlen als Nistplatz.
Zwei Junge kuscheln sich ins Nest.

Der Haussperling ist ein Singvogel. Man nennt ihn auch Spatz oder Hausspatz. Er ist bei uns der zweithäufigste Vogel nach dem Buchfink. Der Haussperling ist eine eigene Tierart. Zur Familie der Sperlinge gehören auch der Feldsperling, der Rötelsperling, der Schneesperling und viele andere.

Haussperlinge sind eher kleine Vögel. Vom Schnabel bis zum Anfang der Schwanzfedern messen sie etwa 15 Zentimeter. Dies entspricht der Hälfte eines Lineals in der Schule. Die Männchen haben kräftigere Farben. Der Kopf und der Rücken sind braun mit schwarzen Streifen. Auch unterhalb des Schnabels sind sie schwarz, der Bauch ist grau. Bei den Weibchen sind die Farben ähnlich aber eher näher bei grau.

Ursprünglich lebten Haussperlinge fast in ganz Europa. Nur in Italien, da gibt es sie nur ganz im Norden. Zudem kommen sie in weiten Teilen Asiens und in Nordafrika vor. Schon vor über hundert Jahren haben sie aber auch die übrigen Kontinente erobert. Nur am Nordpol und am Südpol gibt es sie nicht.

Wie leben Haussperlinge?

Haussperlinge leben gerne in der Nähe von Menschen. Sie ernähren sich nämlich vor allem von Samen. Die gibt es eben bei den Menschen, denn sie bauen Getreide an. Am liebsten fressen sie Weizen, Hafer oder Gerste. Die Wiesen geben viele Samen her. Vor allem im Frühling und Sommer fressen sie auch gerne Insekten. In der Stadt fressen sie fast alles, was sie gerade so finden. Man trifft sie deshalb häufig in der Nähe von Imbissständen. In Gartenrestaurants naschen sie auch gerne direkt von den Tischen oder picken zumindest die Brotsamen vom Boden auf.

Haussperlinge beginnen den Tag kurz vor Sonnenaufgang mit ihrem Gesang. Zur Pflege ihrer Federn baden sie gerne im Staub oder im Wasser. Sie leben nicht gerne alleine. Ihr Futter suchen sie immer in Gruppen von mehreren Tieren. So können sie einander warnen, wenn sich Feinde nähern. Das sind vor allem Hauskatzen und Steinmarder. Aus der Luft werden sie von Turmfalken, Schleiereulen und Sperbern gejagt. Sperber sind starke Greifvögel.

Etwa Ende April finden sie sich zu Paaren zusammen, um sich fortzupflanzen. Ein Paar bleibt während des ganzen Lebens zusammen. Ihr Nest bauen die Paare in der Nähe von anderen Paaren. Am liebsten nutzen sie dazu eine Nische oder eine kleine Höhle. Das kann auch mal ein Platz unter den Dachpfannen sein. Sie nutzen aber auch leere Schwalbennester oder Spechthöhlen oder Nistkästen. Als Nistmaterial nehmen sie alles, was die Natur hergibt, also vor allem Stroh und Gras. Papier, Lumpen oder Wolle kommen hinzu.

Das Weibchen legt vier bis sechs Eier. Danach wird etwa zwei Wochen lang gebrütet. Männchen und Weibchen wechseln einander mit Brüten und Nahrungsuchen ab. Sie schützen die Jungen mit ihren Flügeln vor Regen und Kälte. Am Anfang verfüttern sie zerkleinerte Insekten. Später kommen Samen hinzu. Nach etwa zwei Wochen werden die Jungen flügge, sie fliegen also aus. Sollten beide Eltern vorher sterben, ziehen meistens die Nachbarspatzen die Jungen auf. Überlebende Elternpaare haben zwei- bis sogar viermal Junge in einem Jahr.

Trotzdem gibt es immer weniger Haussperlinge. In modernen Häusern finden sie nämlich keine geeigneten Brutplätze mehr. Die Bauern ernten ihr Getreide mit immer besseren Maschinen, so dass kaum etwas zurück bleibt. Die Pflanzenschutzmittel sind für viele Spatzen giftig. In den Städten und Gärten gibt es immer mehr fremde Pflanzen. Die Spatzen kennen diese nicht. Sie nisten deshalb nicht darin und ernähren sich auch nicht von deren Samen.



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