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Urwald: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Mai 2018, 20:35 Uhr
Ein Urwald ist ein Wald, wie ihn die Natur erschaffen hat. Sie haben sich von selbst entwickelt und es gibt darin keine Spuren von Menschen wie Abholzungen oder Pflanzungen. Als Urwälder gelten aber auch Wälder, in die die Menschen während einiger Zeit eingegriffen haben. Dann haben sie allerdings damit aufgehört und den Wald wieder der Natur überlassen. Nach genügend langer Zeit kann man dann wieder von einem Urwald sprechen.
Auf der ganzen Welt gilt etwa ein Fünftel bis zu einem Drittel aller Waldflächen als Urwald. Das kommt darauf an, wie eng man den Begriff anwendet. Dann darf man aber auch nicht vergessen, dass viele Wälder völlig verschwunden sind. Dort sind heute meist Äcker, Weiden, Plantagen, Städte, Industriegebiete, Flughäfen und so weiter. Urwälder und genutzte Wälder verschwinden auf der ganzen Welt immer mehr.
Das Wort „Urwald“ ist auch nicht ganz klar. Oft versteht man darunter nur den tropischen Regenwald. Es gibt aber noch viele andere Arten von Urwäldern, einige davon in Europa, die meisten aber anderswo auf der Welt.
Welche Arten von Urwald gibt es?
Fast die Hälfte des Urwaldes sind tropische Regenwälder. Die größten und wichtigsten liegen im Amazonas-Becken in Südamerika, im Kongo-Becken in Afrika und im Süd-Osten von Asien.
Ebenfalls knapp die Hälfte des Urwaldes sind Nadelwälder in kalten, nördlichen Gebieten der Erde. Es gibt sie in Kanada sowie im Norden von Europa und Asien. Der Wissenschaftler nennt sie „Borealer Nadelwald“ oder „Taiga“. Es gibt dort nur Fichten, Kiefern, Tannen und Lärchen. Damit ein solcher Wald entsteht, darf es nicht zu warm sein und es muss regelmäßig Regen oder Schnee fallen.
Die übrigen Arten von Urwald sind auf die ganze Welt verteilt, auch auf Europa. Sie machen jedoch nur einen sehr geringen Teil der gesamten Urwaldfläche aus.
Welche Urwälder gibt es in Europa?
Der größte europäische Urwald liegt in den Karpaten. Das ist ein Hochgebirge im Osten von Europa, zum großen Teil in Rumänien gelegen. Heute denken die Wissenschaftler allerdings, dass die Menschen dort schon zu stark eingegriffen haben und dass dies kein richtiger Urwald mehr ist. In einem nahen Gebiet gibt es noch große Rotbuchen-Urwälder.
In Polen gibt es einen gemischten Laub- und Nadelwald, der einem Urwald sehr nahe kommt. Es gibt dort riesige Eichen, Eschen, Linden und Ulmen. Dieser Wald wird allerdings gegenwärtig zum Teil abgeholzt. Umweltschützer haben die Sache vor Gericht gebracht.
In Nieder-Österreich gibt es noch das große „Wildnisgebiet Dürrenstein“. Es ist das größte Wildnisgebiet in Mitteleuropa. Sein innerster Teil ist wirklich von Menschen vollständig unberührt geblieben, und zwar seit der letzten Eiszeit.
Hoch oben in den Alpen gibt es noch ziemlich unberührte Wälder, die Urwäldern sehr nahe kommen. In der Schweiz gibt es noch drei kleinere, aber richtige Urwälder: Je einen in den Kantonen Schwyz, Wallis und Graubünden.
In Deutschland gibt es keine richtigen Urwälder mehr. Es gibt nur noch einige Gebiete, die einem Urwald nahe kommen. Es sind dies der Nationalpark Bayrischer Wald, der Nationalpark Harz und ein Gebiet im Thüringer Wald. Im Nationalpark Hainich gibt es alte Rotbuchen-Wälder, die man seit etwa 60 Jahren wieder sich selbst überlässt.
Dieser Bergwald in Kroatien gilt noch als Urwald.
Das Wildnisgebiet Dürrenstein in Österreich hat noch ein unberührtes Kerngebiet.
Im Nationalpark Hainich in Deutschland gibt es noch viel ursprünglichen Wald.