Zweiter Weltkrieg

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Die britische Hauptstadt London im Krieg: Deutsche Bomben haben viel Unheil angerichtet. Später sahen fast alle deutschen Städte so aus.

Der Zweite Weltkrieg dauerte von 1939 bis 1945. Dieser Krieg gilt als der schlimmste der Geschichte: Über 60 Millionen Menschen sind umgekommen. Besonders viele Opfer dieses Krieges waren keine Soldaten, sondern normale Einwohner. Sie starben durch Waffen, verhungerten oder wurden ganz bewusst ermordet. Dazu gehören sechs Millionen Juden.

Deutschland wurde damals von den Nationalsozialisten regiert. Ihr Chef, Adolf Hitler, hatte schon vor dem eigentlichen Krieg mehrere Länder besetzt. 1939 schloss er einen Vertrag mit der Sowjetunion. Dadurch fühlte er sich mächtig genug, Polen zu erobern. Das wollten Frankreich und Großbritannien aber nicht zulassen. Später griff Deutschland viele Länder an, auch die Sowjetunion.

Im Osten von Asien eroberte Japan viele Länder und einen großen Teil von China. Ab 1941 kämpfte Japan auch gegen die USA. Der Krieg in Asien endete, als die USA Atombomben auf Japan warfen: Japan gab auf und wurde von den USA besetzt.

Der Krieg endete im Jahr 1945. Deutschland, Japan und ihre Verbündeten waren besiegt oder hatten sich den Gegnern angeschlossen. Sie bekamen neue Regierungen. Der Krieg veränderte vieles in Europa und Asien. Am Ende waren die USA und die Sowjetunion die mächtigsten Staaten der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Warum kam es zum Krieg?

Eine Landkarte von Europa im Jahr 1942. Die Gebiete in Blau gehörten zu Deutschland, zu seinen Verbündeten, oder sie waren besetzt. Die Länder in Rot kämpften gegen Deutschland.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise waren viele Menschen in Deutschland arm. Im Jahr 1933 kam Adolf Hitler in Deutschland an die Macht. Er versprach, dass Deutschland wieder groß würde und die Bevölkerung im Wohlstand lebe. Hitler wollte Europa erobern. Deutschland stellte viele Waffen her, ohne Geld dafür zu haben. Das Geld sollte später aus den eroberten Ländern geraubt werden. Ohne Krieg gelang es Hitler, unter anderem Österreich zu besetzen.

Ähnlich wollten Italien und einige andere Länder größer werden. Auch die Sowjetunion rüstete auf, denn sie wollte, dass die ganze Welt kommunistisch wird. Andere Länder wie Großbritannien wollten stattdessen lieber abrüsten, weil Waffen teuer waren. Damals war die Wirtschaft der Welt in Schwierigkeiten.

Im Jahr 1939 schlossen Deutschland und die Sowjetunion einen Vertrag ab, den Hitler-Stalin-Pakt. Hitler und der sowjetische Diktator Josef Stalin teilten sich den Osten von Europa auf. Außerdem lieferte die Sowjetunion Dinge nach Deutschland, wie Erdöl und Eisen, die man für einen Krieg braucht.

Am 1. September 1939 griffen deutsche Soldaten Polen an. Großbritannien und Frankreich waren entsetzt und erklärten Deutschland den Krieg. Nach einigen Wochen kamen vom Osten her auch sowjetische Soldaten. Polen musste bald aufgeben und wurde aufgeteilt. Die Sowjetunion besetzte Litauen, Estland und Lettland und Teile von Finnland und Rumänien.

Mit welchen Waffen wurde gekämpft?

Eine deutsche V2-Rakete im Jahr 1943. Die V2 war die erste Rakete im Weltraum. Gegen Ende des Kriegs töteten solche Raketen tausende von Menschen in London und Antwerpen. Schon beim Bau kamen 20.000 Arbeiter um, die man zur Arbeit gezwungen hatte.

Der Krieg fand zunächst auf dem Land statt, wo es wichtig war, Panzer zu haben. Dazu wurden zum erste mal viele andere Motorfahrzeuge wie LKWs eingesetzt. Trotzdem brauchte man immer noch viele Pferde mit Wagen, um Dinge dorthin zu bringen, wo man sie brauchte. In der Luft hatte man nun viel mehr Flugzeuge als im Ersten Weltkrieg. Flugzeuge kämpften nicht nur gegeneinander. Vor allem warfen sie Bomben über dem Land des Gegners ab. Auf See nutzten Briten, Japaner und US-Amerikaner Flugzeugträger als Startbahnen für Kampfflugzeuge. Im Pazifik waren bei allen wichtigen Schlachten Flugzeugträger wichtig.

Auf dem Meer hatte man nicht nur Schiffe, sondern auch U-Boote. Wie im Ersten Weltkrieg wollte Deutschland mit seinen Untersee-Booten viele Schiffe versenken, die Sachen wie Waffen und Lebensmittel nach Großbritannien gebracht haben.

Außerdem wurden einige neue Waffen erfunden. Mit dem Radar konnten die Briten deutsche Flugzeuge schon von weitem erkennen, als sie noch gar nicht zu sehen waren. Ähnlich funktioniert das Sonar: Damit kann ein Schiff andere Schiffe und auch Unterseeboote erkennen. Die Atombombe war eine besonders wirkungsvolle Bombe: Mit ihr konnte man so viele Häuser zerstören und Menschen töten, wie sonst nur mit vielen, vielen Bomberflugzeugen.

Wie ging der Krieg zu Ende?

An der Küste von Frankreich, 1944. Amerikanische und britische Soldaten kamen mit kleinen Booten aus Großbritannien. Am Strand warten deutsche Soldaten auf sie, um sie zu erschießen.

Deutschland, Italien und ihre Verbündeten hatten große Teile von Europa, der Sowjetunion und Nordafrika erobert. Besetzt waren zum Beispiel Frankreich, Polen, Jugoslawien, die Niederlande und Norwegen. In diesen Ländern kämpften einige Menschen gegen die Besatzer, nicht als Armee, sondern in kleinen Gruppen. Man nennt dies „den Widerstand“. Meistens gelang es ihnen so aber nicht, die Besatzer loszuwerden.

Die USA hatten schon vorher Waffen an Großbritannien geliefert, mit denen es Krieg führen konnte. Ende 1941 erklärten Japan und Deutschland den USA den Krieg. Die USA stellten nun viele Waffen her und halfen auch der Sowjetunion, die sich gegen Deutschland wehrte. Es dauerte aber bis 1944, bis die USA und Großbritannien den großen Angriff wagten. Damals schickten sie viele Soldaten in den Norden von Frankreich. Die deutschen Soldaten mussten sich zurückziehen.

Auch im Osten wurden die deutschen Soldaten zurückgedrängt. Am Ende des Jahres 1944 erreichten sowjetische Soldaten Deutschland. Aber Adolf Hitler wollte nicht aufgeben. Schließlich tötete er sich selbst. Am 8. Mai 1945 erklärten die obersten Soldaten von Deutschland, dass sie nicht mehr kämpfen werden.

In Europa war der Krieg damit beendet, doch in Asien ging er noch weiter. Im Sommer 1945 erreichten die Amerikaner eine Inselgruppe in der Nähe von Japan. Damals waren immer noch riesige Gebiete von Asien japanisch besetzt. Obwohl die Amerikaner zu dem Zeitpunkt stärker waren, dachte die japanische Führung nicht ans Aufgeben. Es wurde weiter erbittert gekämpft und man ging davon aus, dass noch viele Menschen sterben müssten, bis die Amerikaner ganz Japan erobert hätten.

Um den Krieg schneller zu beenden, entschieden sich die Amerikaner zwei Atombomben über Japan abzuwerfen. Sie hatten diese gewaltige Waffe gerade erst neu entwickelt und waren damals die einzigen die sie besaßen. Mit dem Abwerfen der zwei Atombomben konnte man die Japaner endgültig davon überzeugen, dass ein Weiterkämpfen sinnlos wäre.

Was ist im Krieg Schlimmes passiert?

Hier stand früher das Dorf Lidice. Die Gegend liegt heute im Süden von Tschechien. Zu sehen sind nur noch Wege.

Wie in jedem Krieg kamen viele Soldaten um. Manchmal lag das auch daran, dass zum Beispiel Hitler und Stalin die falschen Befehle erteilten. Japanische Soldaten verwendeten giftiges Gas, das ihren Gegnern in die Lungen eindrang und sie so tötete.

Wer ein fremdes Land besetzt hielt, musste dafür sorgen, dass es keinen Aufstand gab. Grausam wurde jeder bekämpft, der die Besatzer angriff. Die Besatzer rächten sich oft dadurch, dass sie ganze Dörfer zerstörten und alle Menschen dort töteten. 1942 zum Beispiel töteten Leute aus dem tschechischen Widerstand einen wichtigen Nationalsozialisten. Dafür vernichtete Deutschland das Dorf Lidice.

Das Foto zeigt Russen, die im Jahr 1942 aus Leningrad fliehen. Heute heißt die Stadt St. Petersburg. Die Stadt wurde lange von deutschen Soldaten belagert. In der Zeit verhungerten etwa eine Million Einwohner oder sie starben an Krankheiten.

Die Nationalsozialisten glaubten, Juden seien schlechte Menschen. Darum verschleppten sie Juden aus ganz Europa. Sie wurden in Lager gesteckt und mussten dort arbeiten. Sie sollten durch harte Arbeit, wenig Essen und Krankheiten schwach werden und sterben. Später ermordete Deutschland viele Juden und auch andere für sie unerwünschte Menschen auf der Stelle.

Als die Sowjetunion Osteuropa eroberte, mussten die Deutschen dort leiden. 15 Millionen Deutsche wurden vertrieben oder mussten flüchten. Dabei wurden sie oft sehr grausam behandelt. Ein Fünftel seines Gebietes verlor Deutschland nach Kriegsende: Das meiste ist heute ein Teil von Polen.

Wer hat den Krieg gewonnen?

Als Deutschland und Japan geschlagen waren, wurden viele Gebiete besetzt: von den USA, von den Briten, von der Sowjetunion und von den chinesischen Kommunisten. Einige Länder wurden wieder frei, sie konnten wieder leben wie vor dem Krieg, wenn auch vieles zerstört war.

In den Ländern von Osteuropa waren nun sowjetische Soldaten. Die Sowjetunion hat dafür gesorgt, dass dort auch kommunistische Regierungen an die Macht kamen. Das machte sie mit Drohungen, Versprechen und auch Gewalt. Auf diese Weise schuf die Sowjetunion sich ihren Ostblock.

In China kamen die Kommunisten bald an die Macht. Die Sowjetunion hatte ihnen Waffen der Japaner gegeben. Im Süden von Asien verloren die Europäer viele Kolonien. Indonesien zum Beispiel wurde jetzt ein eigener, unabhängiger Staat. Zuvor hatte dieses Land zu den Niederlanden gehört.

Die USA haben sich lange Zeit nicht besonders darin eingemischt, was im Rest der Welt geschah. Sie hatten einige Kolonien und haben im Ersten Weltkrieg mitgekämpft. Jetzt aber schienen die USA das reichste und mächtigste Land der Welt. In den kommenden Jahren arbeiteten die USA viel mit den Ländern in Westeuropa zusammen.

Denken Menschen heute immer noch an den Krieg?

In Nürnberg kamen einige deutsche Politiker und hohe Soldaten vor Gericht. Auf dem Bild sieht man, wie amerikanische Soldaten sie bewachen.

Weil der Krieg viel kaputt machte und veränderte, dachten die Menschen noch lange an ihn. Vieles Schreckliche wollten sie aber auch vergessen. Deutschland verlor durch den Krieg viele Menschen und große Gebiete im Osten. Jahrelang war es besetzt.

Im Osten Deutschlands, um Berlin, gründeten die Kommunisten einen eigenen Staat: die Deutsche Demokratische Republik. So war Deutschland bis ins Jahr 1990 geteilt. Wenn jemand über die Teilung und das Leid sprach, bekam er vielleicht zur Antwort: Das ist nur geschehen, weil Deutschland den falschen Leuten die Macht gegeben hat.

Heute gibt es auf der ganzen Welt Denkmäler und Orte, wo man sich an den Zweiten Weltkrieg erinnert. In Kanada zum Beispiel stehen Denkmäler für Soldaten, die in Europa und Asien gekämpft haben. Andere Denkmäler erinnern an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Die Vereinten Nationen und auch die Europäische Union sind gegründet worden, damit die Völker in Frieden zusammenarbeiten.



Zu „Zweiter Weltkrieg“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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