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Seuche
Eine Seuche ist eine Krankheit, die viele Menschen gleichzeitig betrifft. Das gilt, wenn die Krankheit ansteckend ist. Meistens sterben daran auch viele Menschen. Seuchen sind heftig, sie gehen aber auch wieder vorbei. Manchmal spricht man auch von Tierseuchen oder wenn Dinge verseucht sind, zum Beispiel Trinkwasser.
Zwei Dinge sind bei einer Seuche besonders wichtig: Erstens ist es der Krankheits-Erreger. Dies sind Bakterien oder Viren. Sie können sich schnell vermehren. Die Abwehrkräfte eines erkrankten Menschen müssen sich aber zuerst auf den neuen Angriff einstellen. Wenn sie das schaffen, überlebt der Mensch. In den meisten Fällen ist er dann gegen diese Krankheit immun. Das heißt, er bekommt sie nicht mehr. Ebenfalls immun wird man durch eine Impfung. Bei neuen Krankheiten muss eine solche jedoch erst entwickelt werden. Andere Medikamente lindern die Schmerzen oder drücken das Fieber herunter. Sie machen aber nicht immun. Sie machen nur die Krankheit erträglicher.
Zweitens ist die Übertragung wichtig. Wir wissen heute, dass man Viren und manche Bakterien durch Tröpfchen überträgt. Das geschieht durch Husten, Niesen oder mit den Händen. Die Erreger können aber auch direkt in einen anderen Körper gelangen, zum Beispiel mit einer unsauberen Spritze oder mit unsauberen Instrumenten bei einer Operation. Ratten übertragen die Erreger durch ihre Bisse. Gewisse Krankheiten können sich auch von Tieren auf Menschen übertragen.
Bei einer Seuche ist auch wichtig, wie lange sie anhält und wie weit herum sie sich ausbreitet. Wenn es die Seuche nur während einer bestimmten Zeit und in einem bestimmten Gebiet gibt, spricht man von einer Epidemie. Ist zwar die Zeit begrenzt, das Gebiet jedoch nicht, spricht man von einer Pandemie. Von einer Endemie spricht man, wenn das Gebiet begrenzt ist, die Seuche aber kaum mehr aufhört. Die Abgrenzung zwischen diesen drei Arten ist schwierig zu treffen. Die Weltgesundheitsorganisation legt jeweils fest, was genau gilt.
Unser modernes Leben begünstigt Pandemien. Im Flugzeug kann ein Mensch eine Krankheit in einem Tag auf einen anderen Kontinent bringen. So wird aus einer Epidemie schnell mal eine Pandemie. Diese Möglichkeit gab es früher nicht.
Welches waren die größten Seuchen der Menschheitsgeschichte?
Es gab immer wieder Seuchen, die man heute als Epidemien oder sogar als Pandemien bezeichnen würde. Hier sind nur die Wichtigsten aufgezählt:
Bereits etwa 400 Jahre vor Christus gab es eine Seuche in der griechischen Hauptstadt Athen, bei der jeder vierte oder sogar jeder dritte Einwohner starb.
Etwa 170 Jahre vor Christus wütete im Römischen Reich eine Seuche, die gegen zehn Millionen Menschen das Leben kostete. Es war eine Art der Pest oder der Cholera. Ähnliche Seuchen gab es immer wieder.
Im 14. Jahrhundert wütete während etwa sieben Jahren der „Schwarze Tod“ in Europa, Afrika und Asien. Es war ebenfalls eine Art der Pest. Sie nahm etwa 25 Millionen Menschen das Leben.
Um das Jahr 1520 wüteten die Pocken in Mexiko. Dabei starben zwischen fünf und acht Millionen Indianer, weit mehr als in allen Kriegen. Die Pocken hatten die europäischen Entdecker mitgebracht und damit die Indianer angesteckt. Ganz ähnlich war es im Jahr 1780 in Australien.
Am Ende des Ersten Weltkriegs kam die Spanische Grippe über Europa. Gegen 50 Millionen Menschen starben daran, vor allem junge.
Seit dem Jahr 1980 breitet sich die Krankheit HIV auf der ganzen Welt aus. Sie forderte bisher 36 Millionen Todesopfer. In Deutschland waren es gegen 30.000 Tote. Dank besserer Vorbeugung und Medikamente war es hier nicht ganz so schlimm.
In unserem Jahrhundert gab es die SARS-Pandemie. Sie wurde durch ein ähnliches Virus ausgelöst wie im Jahr 2019 die Pandemie durch das Corona-Virus. Bald darauf verbreitete sich weltweit die „Schweinegrippe“. In Westafrika gibt es das Ebolafieber, eine Endemie. Seit dem Dezember 2019 verbreitet sich von China aus das Corona-Virus. Sie wurde inzwischen zur Pandemie erklärt.