Wales

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Auf der Flagge von Wales ist ein roter Drache zu sehen. Manche Gelehrte halten sie für eine der ältesten Nationalflaggen der Erde. Sie wurde immerhin schon im 9. Jahrhundert benutzt. Der Wahlspruch von Wales ist „Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.“ Das bedeutet auf Deutsch „Der rote Drache rückt vor.“

Wales, sprich Wejls, ist ein Teil von Großbritannien, so wie auch England, Schottland und Nordirland. Dort leben etwa drei Millionen Waliser. Die meisten wohnen im Süden, wo auch die Hauptstadt Cardiff liegt.

Die meisten Einwohner sind Christen und stammen aus der Gegend. Etwa ein Fünftel ist aus dem übrigen Großbritannien eingewandert und nur sehr wenige aus fernen Ländern. Viele Waliser sehen sich als Kelten. Mehr als jeder zehnte Waliser kann Walisisch sprechen und schreiben. Sowohl Walisisch als auch Englisch sind Amtssprachen im Landesteil. Auf Walisisch hei't das Land Cymru, sprich „Kamri“.

Die Halbinsel Wales liegt am Meer, gegenüber Irland. Das Land ist hügelig und hat viele Wiesen. In großen Gebieten ist die Natur geschützt. Früher gab es noch viel Industrie in Wales, weil man Kohle, Eisen und Kalk abbaute. Diese Betriebe sind aber verschwunden, weil man damit nicht mehr genügend Geld verdienen kann.

Was ist früher in Wales geschehen?

Die Einwohner Llanfairpwlls machten sich im Jahr 1860 einen Spaß: Sie wollten den Bahnhof mit dem längsten Namen haben. Seitdem heißt das Dorf Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch. Ausgesprochen wird es „lanweijer-puch-guinn-gich-gogeri-quirn-drobbuch-antissilio-gogogoch“. Übersetzt heißt das: Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle. Der Name steht im Guinness Buch der Rekorde.

Dort, wo heute Wales liegt, lebten im Altertum Stämme der Kelten. Die Römer eroberten es ab dem Jahr 43 nach Christus. Ab etwa 400 nach Christus verließen die Römer die Insel. So entstanden in Wales keltische Königreiche. Im Osten der Insel kamen germanische Stämme an, die man später Angelsachsen nannte.

Im Mittelalter eroberten Angelsächsische Könige einen Teil des heutigen Wales. Diese Gebiete waren aber noch kein Teil des Königreichs England. Das geschah erst um das Jahr 1540. Damals bestimmte der englische König Heinrich der Achte auch: Ein Amt kann jemand nur ausüben, wenn er Englisch und nicht Walisisch spricht.

Seit dem 14. Jahrhundert bekommt der britische Thronfolger den Titel Prinz von Wales. Angeblich versprach der englische König den Walisern einen Prinzen, der kein Englisch spricht. Das konnte er auch nicht, denn sein Sohn war noch ein Baby.

In den Jahren nach 1800 gingen viele Einwohner von Walisisch zu Englisch über. Gleichzeitig wollten manche allerdings ein eigenständiges Wales. Seit dem Jahr 1999 ist Wales ein Landesteil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland. Es dauerte aber noch einige Jahre, bis die Waliser ein eigenes Parlament und eine Regierung bekamen. Die dürfen über eher wenige Dinge bestimmen.

Was sind die größten Städte?

Das Cardiff Castle liegt in einen großen Garten.

Die Hauptstadt Cardiff ist zugleich die größte Stadt des Landesteils. Dort wohnen zusammen mit Vororten mehr als eine Millionen Menschen, ungefähr ein Drittel der Landesbevölkerung. Hier befindet sich auch das Parlament von Wales und der größte Flughafen. Cardiff ist eine alte Stadt mit vielen Gebäuden aus dem Mittelalter. Eines davon ist das Cardiff Castle, dessen Grundmauern noch aus der Römerzeit stammen. Früher war das der Wohnsitz zahlreicher Adeliger. Nebst dem befindet sich in Cardiff das nationale Kunstmuseum. Dort findet man Bilder des Impressionismus und anderer Kunstrichtungen.

Etwas kleiner ist Swansea mit ungefähr 200.000 Einwohnern. Swansea ist eine Hafenstadt mit viel Industrie. Man kennt sie vor allem für ihren Fußballverein Swansea City, der in der englischen Liga spielt. Er spielt dort, weil er für die walisische Liga zu gut ist. Das schöne Umland von Swansea mit seiner Küste lockt viele Touristen an.



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