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Nahostkonflikt
Der Nahostkonflikt ist ein Streit zwischen Israelis und Arabern. Es geht es darum, wem die Region Palästina gehört. Die Juden gründeten dort 1948 den Staat Israel und vertrieben viele Araber aus Palästina. Die Araber, die geblieben sind, werden von Israel unterdrückt. Das macht auch die Araber in den Nachbarstaaten wütend. Zwischenzeitlich führte das zu mehreren Kriegen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarländern. Bei diesen Kriegen starben viele Millionen Menschen. Bis heute sind die Streitigkeiten nicht beendet.
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Wie kam es zum Nahostkonflikt?
Beim Holocaust wurden sechs Millionen Juden von den Nationalsozialisten verschleppt und brutal ermordet. Das empörte die Welt. Deshalb fanden einige Menschen nach Kriegsende, es brauche einen eigenen Staat für die Juden, wo sie in Frieden leben können. Man wählte dafür Palästina, das ursprüngliche Herkunftsgebiet der Juden. Von dort wanderten sie vor sehr langer Zeit in die ganze Welt aus. In Palästina befindet sich auch Jerusalem. Für die Juden ist das die wichtigste Stadt.
Das Problem war, das auf diesem Gebiet seit mehreren Jahrhunderten arabische Menschen lebten. Diese nennt man Palästinenser. Damals war Palästina noch ein Teil des Britischen Weltreichs. Im Ersten Weltkrieg eroberten die Briten dieses Stück Land vom Osmanischen Reich. Die arabischen Widerstandskämpfer unterstützten die britischen Soldaten bei dieser Schlacht. Dafür versprachen ihnen die Briten einen eigenen Staat.
Aufgrund dieser Umstände war es fraglich, wem das Land nun gehört. Die Juden sagten, ihnen gehöre das Land, weil es in der Bibel so steht. Die Araber beriefen sich auf das Versprechen der Briten und das Selbstbestimmungsrecht. Dieses Recht besagt, dass jedes Volk über sich selbst bestimmen darf. Es darf nicht von anderen Völkern unterdrückt werden.
Um das Problem zu klären, gab es 1947 eine UNO-Konferenz. Dort wurde beschlossen, dass man Palästina wie einen Kuchen aufteilt. Jerusalem sollte keinem gehören, sondern ein internationales Gebiet sein. Die Juden waren damit einverstanden, die Palästinenser fanden das aber nicht gut. Sie fühlten sich aus ihrer Heimat vertrieben. Auch die arabischen Nachbarländer fanden das nicht gut und erklärten Israel kurz nach dessen Gründung den Krieg.
Beim darauffolgenden Krieg eroberte Israel auch noch Jerusalem und viele der Gebiete, die eigentlich den Palästinensern zugeteilt wurden. Die dort lebenden Palästinenser wurden vertrieben oder unterdrückt. In ihre Häuser zogen stattdessen jüdische Familien. Die Israelis nannten diesen Krieg später Unabhängigkeitskrieg. Die Palästinenser nannten ihn „Nakba“. Das heißt auf Deutsch „die Katastrophe“.
Welche Kriege werden zum Nahostkonflikt gezählt?
In den 1960er Jahren rief der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser, seine arabischen Verbündeten zur Vernichtung Israels auf. Nasser blockierte mit seiner Kriegsflotte die Meerenge von Tiran, ein wichtiger Seeweg für Israel. Israel griff daraufhin Ägypten an. Dadurch brach ein Krieg aus. der sechs Tage dauerte. Deshalb nennt man ihn Sechstagekrieg. Israel gewann diesen Krieg und besetzte weitere arabische Gebiete. Zum Beispiel die Golanhöhen, die ein wichtiger Aussichtspunkt Richtung Syrien waren. In Palästina wurden nun auch der Gazastreifen und das Westjordanland besetzt. Dort errichteten Juden in der Folge neue Dörfer und kleine Städte, obwohl sich eigentlich nur israelisches Militär auf dem besetzten Land aufhalten sollte.
Unter vertriebenen Palästinensern bildete sich im Nachbarland Jordanien eine Terrororganisation namens „Schwarzer September“. Sie wurde sehr bekannt, als im Jahr 1972 bei den Olympischen Spielen in München elf israelische Sportler von der Organisation entführt und getötet wurden. Im Olympiapark in München erinnert heute eine Gedenktafel an dieses Ereignis.
Nach dem Sechstagekrieg folgten noch weitere Kriege zwischen Ägypten und Israel, die Israel immer gewinnen konnte. Unter anderem gab es auch einen Überraschungsangriff der Ägypter im Jahr 1973 an Jom Kippur. Das ist der heiligste Feiertag der Juden. 1975 brach im Libanon ein Bürgerkrieg aus. Dabei ging es um den Konflikt zwischen Christen und Muslimen im Libanon. Israel kämpfte ab 1982 auf Seiten der christlichen Milizen bei diesem Krieg mit. Auf der anderen Seite kämpften Syrien, die Palästinenser, muslimische Milizen und Anhängern des Kommunismus. Bei diesem Krieg gelang es Israel kurzzeitig, den Süden vom Libanon zu besetzen. Die USA zwangen Israel jedoch zu einem Waffenstillstand.
Was folgte auf diese Kriege?
Als der Kalte Krieg um das Jahr 1990 zu Ende ging, gab es Zeichen, dass auch der Nahostkonflikt bald beendet werden könnte. Der israelische Ministerpräsident Itzhak Rabin und Jassir Arafat, der Anführer der Palästinenser, reichten sich im Jahr 1993 die Hand und erhielten den Nobelpreis für Frieden. Zuvor wurde in Oslo über einen Friedensvertrag gesprochen. Israel übergab einige Teile des Westjordanlands an die Palästinenser, die Siedlungen sollten aber bleiben und Jerusalem sollte weiterhin nur Israel gehören. Arafat wollte jedoch den Osten Jerusalems als Hauptstadt für einen künftigen Staat Palästina. Weitere Probleme führten dazu, dass wieder Gewalt statt Frieden einkehrte. Auf israelischer Seite war inzwischen der Politiker Rabin bei einer Kundgebung für den Frieden ermordet worden.
Nach dem Jahr 2000 gab es in Israel Probleme mit Terroristen aus Palästina. Sie jagten Gebäude, Busse und andere Dinge in die Luft. Dabei starben viele unschuldige Israelis. Die Organisation, die hinter diesen Anschlägen steckte, heißt Hamas. Nicht für alle Länder ist das eine Terrororganisation. Die Schweiz pflegt sogar politische Kontakte zu ihnen. Sich selbst sehen die Hamas als Kämpfer des muslimischen Widerstandes in Palästina. Sie bilden auch die Regierung im Gazastreifen, der seit 2005 nicht mehr von Israel besetzt wird. Mit Mauern an den Grenzen und strengen Kontrollen versucht Israel seither, Terroranschläge zu verhindern. Heute ist es wieder sicherer, in das Land zu reisen als vor einigen Jahren.
Welche Rolle spielen die USA und Europa im Nahostkonflikt?
Seit der Staatsgründung von Israel hat das Land gute Beziehungen zu Westeuropa und den USA. Israel treibt viel Handel mit diesen Ländern. Das liegt zu einem daran, dass in Westeuropa und den USA immer noch viele Juden leben. Andererseits profitieren Europa und die USA davon, wenn sie einen Verbündeten im Nahen Osten haben. Dort findet man nämlich viel Erdöl, das unter anderem für die Herstellung von Benzin gebraucht wird.
Bei einigen Kriegen wurde Israel vom Westen unterstützt, sofern es um Wirtschaftsinteressen dieser Länder ging. Großbritannien, Frankreich und Israel planten zum Beispiel einen gemeinsamen Feldzug gegen Ägypten, als dieses Land den Sues-Kanal für sich alleine beanspruchen wollte. Die UNO wehrte sich aber gegen dieses Vorhaben und stationierte fortan Friedenstruppen auf der Sinai-Halbinsel. In den westlichen Zeitungen wurden die Gegner von Israel meist negativ dargestellt. Über den ägyptischen Präsidenten Nasser gab es den Spruch: „Hitler fiel ins Wasser, daraus entstand Nasser“.
Unter der Bevölkerung in Europa und den USA finden viele es nicht gut, was die Israelis mit den Palästinensern machen. Sie gehen daher auf die Straße und protestieren mit Schildern. Darauf stehen Dinge wie „Befreit Palästina!“. Für Aufsehen sorgte der US-Präsident Donald Trump, als er im Jahr 2017 Jerusalem als die Hauptstadt von Israel anerkannte. Er schlug sich damit klar auf die Seite der Israelis. Das machte einige Menschen wütend, welche die Politik von Israel nicht gut finden.
Theodor Herzl aus Österreich war einer der ersten Menschen, die fanden es brauche einen Judenstaat.