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Gibraltar
Gibraltar ist eine kleine Halbinsel im Mittelmeer. Sie befindet sich ganz im Süden von Spanien, ist jedoch ein Überseegebiet Großbritanniens. Auf Gibraltar leben etwa 35.000 Menschen, so viele wie in einer deutschen Kleinstadt. Die Bevölkerung darf das meiste selbst entscheiden. Die kleine Halbinsel hat ein eigenes Parlament mit siebzehn Mitgliedern und sogar eine Fußballnationalmannschaft.
Südlich von Gibraltar befindet sich die Straße von Gibraltar. Das ist eine Meerenge zwischen Afrika und Europa. Sie ist für die Schifffahrt von großer Bedeutung, weil sie das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet. Am anderen Ufer der Meerenge liegt die spanische Exklave Ceuta. Spanien findet, dass Gibraltar zu Spanien gehört. Seit Jahren streiten sich Spanien und Großbritannien auch darüber, wo genau die Landesgrenzen verlaufen.
Die Halbinsel ist etwa sechs Kilometer lang. Das Wahrzeichen Gibraltars ist der Felsen von Gibraltar. Ein Teil der Stadt wurde direkt an den Felsen gebaut. Deshalb hat es in der Altstadt viele steile Straßen und Treppen. Auf dem Felsen findet man Ruinen von zahlreichen Festungsanlagen, die zur Verteidigung der Halbinsel errichtet wurden, sowie freilebende Affen. An der Südspitze Gibraltars befindet sich der „Europa Point“. Von dort aus kann man mit Ferngläsern nach Marokko rüberschauen.
Was ist früher in und mit Gibraltar passiert?
Nicht nur in Gibraltar gibt es einen bekannten Felsen, sondern auch auf der anderen Seite des Meeres in Marokko. Beide Felsen nannte man im Altertum die „Säulen des Herakles“. Für die alten Griechen hörte dahinter der bekannte Teil der Welt auf. Jenseits der beiden Felsen würde man nur noch Wasser finden.
Zu Beginn des Mittelalters eroberten muslimische Seefahrer die Halbinsel von den germanischen Westgoten. Der Feldherr Tariq ibn Ziyad ließ auf dem Felsen eine Burg errichten. Nach ihm bekam der Felsen den Namen Dschabal al Tariq, der „Felsen des Tarik“ auf Arabisch. Davon leitet sich der heutige Name Gibraltar ab. Von Gibraltar aus eroberten die Araber große Teile Spaniens. Die muslimische Besatzung Gibraltars dauerte bis ins 15. Jahrhundert. Dann kam die Reconquista, die Rückeroberung Spaniens durch Christen.
In den Jahrhunderten danach gab es viel Streit und Krieg um das Gebiet. Als „Tor zum Atlantik“ war es sowohl bei Seeschlachten als auch für den Handel bedeutend. Die Niederlande und die Briten waren beide daran interessiert, Gibraltar in Besitz zu nehmen. Spanien hingegen wollte das Gebiet behalten. Im Jahr 1704 kam es zum Vertrag von Utrecht, und Großbritannien erhielt Gibraltar.
In der Folge errichteten die Briten weitere Verteidigungsanlagen, um ihre wertvolle Kolonie zu beschützen. Unter anderem wurden Tunnel in den Felsen gegraben, deren Öffnungen mit Kanonen gespickt waren. Seitdem galt Gibraltar als uneinnehmbare Festung, auch im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Zerfall des Britischen Weltreichs wurde die Kolonie Gibraltar zum Überseegebiet. Es gehörte lange mit zur Europäischen Union, bis zum Brexit im Jahr 2020.
Die Grenze zwischen Spanien und Gibraltar, dahinter der hohe Felsen
Direkt an der Grenze liegt die Rollbahn des Flughafens. Wenn ein Flugzeug startet oder landet, wird die Straße für Autos kurz gesperrt.
Zur Festung gehörten einst solche schweren Kanonen.
Heute beten Muslime in Gibraltar wieder in einer Moschee.
Eine Höhle im Felsen, die von Neandertalern bewohnt wurde, ist heute ein Weltkulturerbe.
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