Karl May

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Für dieses Foto hat sich Karl May selber so eingekleidet, wie er sich Old Shatterhand aus seinem eigenen Roman vorstellte.
Dies ist nur ein Teil der Bücher, die Karl May geschrieben hat.

Karl May war ein berühmter Schriftsteller aus Deutschland. Er schrieb vor allem Abenteuer-Romane. Diese spielen oft in weit entfernten Gegenden wie dem Wilden Westen. Sein bekanntestes Werk sind die drei Bände von Winnetou. Seine Bücher wurden auf Deutsch hundert Millionen mal gedruckt. Ebenso viele Bücher wurden in anderen Sprachen gedruckt.

Sein richtiger Name war Carl Friedrich May. Er wurde 1842 in Ernsthal geboren, was heute in Sachsen liegt. Karl hatte 13 Geschwister, viele starben jedoch sehr früh. Zuerst war er Lehrer. Diesen Beruf musste er jedoch schnell wieder aufgeben, denn er musste sechs Wochen lang ins Gefängnis, weil er Kerzen gestohlen hatte. Anschließend versuchte er, sein Geld auf erlaubte Weise zu erarbeiten. Dies gelang ihm jedoch nicht und er musste immer wieder einsitzen. Er gab auch falsche Namen an, was die Polizei jedoch merkte. Später heiratete er Emma Pollmer, schrieb Artikel für Zeitungen und saß zwischendrin wieder in der Zelle.

Mit 37 Jahren bekam er einen Auftrag von einer Wochenzeitung. Er schrieb Geschichten über den Orient, die in kleinen Teilen abgedruckt wurden. Den Durchbruch schaffte er aber erst mit 40 Jahren, als die Teile als ganze Romane gedruckt wurden. Der berühmteste davon war der Roman „Durch die Wüste“.

Karl May dachte sich sehr tief in seine Romane und in die Figuren hinein. Er stellte sich sogar vor, er sei selber der Held des Romans. Besonders deutlich wurde dies bei Old Shatterhand. Er behauptete sogar, selbst Old Shatterhand zu sein und ließ sich auch dessen Gewehre bauen: Zuerst den Bärentöter, dann die Silberbüchse und am Schluss den Henrystutzen.

Schließlich behauptete er sogar, er beherrsche über tausend Sprachen und Dialekte. Er bezeichnete sich auch als Nachfolger Winnetous und sagte, er könne über viele tausend Apachen befehlen. Er behauptetete auch, Auszeichnungen von Universitäten erhalten zu haben. Das war aber alles frei erfunden.

Tatsächlich führte ihn eine Reise in den Orient, aber nie eine in den Wilden Westen. Trotzdem hat er berühmte Romane wie „Winnetou“, „Old Shatterhand“, „Der Schatz im Silbersee“, „Das Vermächtnis des Inka“ und viele andere geschrieben.

Karl May und seine Frau Emma hatten keine Kinder. Karl starb im Jahr 1912 mit siebzig Jahren. Der Arzt meinte damals, der Grund seien Probleme mit der Lunge oder mit dem Herzen gewesen. Viel später hat man seine Knochen ausgegraben und genau untersucht. Sie enthielten viel Blei und andere Schwermetalle. Die kamen aus dem Trinkwasser, das durch Bleirohre floss, von der Nahrung oder vom Tabakrauchen.

Wie erinnert man sich heute an Karl May?

Im Karl May-Museum. Hier sieht man besondere Gewehre aus seinen Romanen. Links steht die Silberbüchse.

Im Laufe der Jahre gab es neue, andere Bücher für Kinder und Jugendliche. Die Bücher von Karl May wurden weniger gelesen. Doch seit dem Jahr 1962 hat man Filme über Winnetou und andere Bücher von Karl May gedreht. Die hatten im Kino viel Erfolg. Danach hat man auch Hörspiele und Comics gemacht.

An verschiedenen Orten finden Karl-May-Festspiele statt. Unter freiem Himmel werden Theaterstücke aufgeführt. Dort zeigt man, was in den Büchern steht, denn die Filme erzählen die Geschichten etwas anders. Jedes Jahr kommen viele Besucher zu diesen Festspielen, zum Beispiel nach Elspe in Nordrhein-Westfalen oder nach Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.

In Radebeul in Sachsen steht das Karl-May-Museum. Dort zeigt man den Besuchern auch eine Silberbüchse, das Gewehr von Winnetou. Es heißt so, weil es mit silbernen Nägeln verziert ist. Karl May hat sich damals ein solches Gewehr machen lassen. Im Museum kann man außerdem viele Dinge sehen, die Karl May gesammelt hat.



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