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Togo: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Akodessawa Fetish Market 2008.jpg|miniatur|In der [[Hauptstadt]] Lomé gibt es einen großen [[Markt]], auf dem man allerlei Hilfsmittel für Voodoo-Zauber finden kann. Voodoo ist eine alte [[Religion]] in der man an den Einfluss der [[Geist]]er von Verstorbenen glaubt.]] | [[Datei:Akodessawa Fetish Market 2008.jpg|miniatur|In der [[Hauptstadt]] Lomé gibt es einen großen [[Markt]], auf dem man allerlei Hilfsmittel für Voodoo-Zauber finden kann. Voodoo ist eine alte [[Religion]] in der man an den Einfluss der [[Geist]]er von Verstorbenen glaubt.]] | ||
[[Datei:Koutammakou, Togo. Fabrication d'une manche de houe.jpg|mini|Diese Häuser sind aus [[Lehm]] erbaut und sind ein [[Wahrzeichen]] Togos. Sie heißen „Takienta“ und werden von den Batammariba bewohnt.]] | [[Datei:Koutammakou, Togo. Fabrication d'une manche de houe.jpg|mini|Diese Häuser sind aus [[Lehm]] erbaut und sind ein [[Wahrzeichen]] Togos. Sie heißen „Takienta“ und werden von den Batammariba bewohnt.]] | ||
− | Togo ist ein Land in [[Afrika]]. Es ist ein sehr schmales Land und grenzt nur im [[Süden]] an das [[Meer]]. Togo hat drei Nachbarländer: [[Ghana]] im [[Westen]], [[Burkina Faso]] im [[Norden]] und [[Benin]] im [[Osten]]. Die [[Hauptstadt]] von Togo heißt Lomé. Wie auch in vielen anderen Ländern liegt die Hauptstadt direkt an der [[Küste]] zum Meer. Das ist sehr praktisch, zum Beispiel für den [[Handel]] mit anderen Ländern. | + | Togo ist ein Land in [[Afrika]]. Es ist ein sehr schmales Land und grenzt nur im [[Süden]] an das [[Meer]]. Togo hat drei Nachbarländer: [[Ghana]] im [[Westen]], [[Burkina Faso]] im [[Norden]] und [[Benin]] im [[Osten]]. Die [[Hauptstadt]] von Togo heißt Lomé. Wie auch in vielen anderen Ländern liegt die Hauptstadt direkt an der [[Küste]] zum Meer. Das ist sehr praktisch, zum Beispiel für den [[Handel]] mit anderen Ländern. |
− | Togo ist etwas größer als die [[Schweiz]] und hat etwas weniger Einwohner. Früher war Togo erst eine [[Deutschland|deutsche]] und später eine [[Frankreich|französische]] [[Kolonie]]. Deswegen ist Französisch auch die [[Amtssprache]]. Allerdings gibt es noch viele [[Sprache]]n, die von den [[ | + | Togo ist etwas größer als die [[Schweiz]] und hat etwas weniger Einwohner. Früher war Togo erst eine [[Deutschland|deutsche]] und später eine [[Frankreich|französische]] [[Kolonie]]. Deswegen ist Französisch auch die [[Amtssprache]]. Allerdings gibt es noch viele [[Sprache]]n, die von den [[Völker]]n im Land gesprochen werden. Zwei Beispiele sind die Sprachen Kabiyé und Moba. Manche Sprachen werden nur von wenigen tausend Leuten gesprochen, da viele kleinere Völker auf engstem Raum leben. An manchen [[Schule]]n lernen die Kinder noch heute [[Deutsch]]. |
Schräg durch das Land zieht sich ein langgezogenes [[Gebirge]], dessen höchste Spitze auf 986 [[Meter]]n über dem [[Meeresspiegel]] liegt. Dort oben gibt es viel [[Wald]]. In den tiefen Gebieten auf beiden Seiten des Gebirges gibt es [[Savanne]] mit [[Elefant]]en und [[Antilope]]n. Das [[Klima]] ist [[Tropen|tropisch]] heiß und feucht. Im Norden gibt es im [[Sommer]] eine [[Regenzeit]]. Im Süden gibt es je eine im [[Frühling]] und im [[Herbst]]. Togo ist recht arm an [[Bodenschätze]]n. Bis auf Phosphat und [[Gold]] kann man in Togo nicht viel abbauen. | Schräg durch das Land zieht sich ein langgezogenes [[Gebirge]], dessen höchste Spitze auf 986 [[Meter]]n über dem [[Meeresspiegel]] liegt. Dort oben gibt es viel [[Wald]]. In den tiefen Gebieten auf beiden Seiten des Gebirges gibt es [[Savanne]] mit [[Elefant]]en und [[Antilope]]n. Das [[Klima]] ist [[Tropen|tropisch]] heiß und feucht. Im Norden gibt es im [[Sommer]] eine [[Regenzeit]]. Im Süden gibt es je eine im [[Frühling]] und im [[Herbst]]. Togo ist recht arm an [[Bodenschätze]]n. Bis auf Phosphat und [[Gold]] kann man in Togo nicht viel abbauen. | ||
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Jeder zweite Togoer oder Togolese ist weniger als 16 Jahre alt. Die [[Kind]]er sollten zwar während sechs Jahren die [[Schule]] besuchen, es gibt aber viel zu wenige [[Lehrer]]. Im ärmeren Norden ist es noch schlimmer als im Süden. Viele Kinder brechen die Schule ab. Jeder dritte Erwachsene kann nicht [[lesen]] und schreiben. | Jeder zweite Togoer oder Togolese ist weniger als 16 Jahre alt. Die [[Kind]]er sollten zwar während sechs Jahren die [[Schule]] besuchen, es gibt aber viel zu wenige [[Lehrer]]. Im ärmeren Norden ist es noch schlimmer als im Süden. Viele Kinder brechen die Schule ab. Jeder dritte Erwachsene kann nicht [[lesen]] und schreiben. | ||
− | Die [[Flagge]] von Togo zeigt fünf waagerechte Streifen in grün und gelb. In der oberen linken Ecke ist ein weißer Stern auf rotem Untergrund abgebildet. Der Stern symbolisiert die Reinheit. Die waagerechten Streifen hingegen stehen für den Zusammenhalt und die | + | Die [[Flagge]] von Togo zeigt fünf waagerechte Streifen in grün und gelb. In der oberen linken Ecke ist ein weißer Stern auf rotem Untergrund abgebildet. Der Stern [[Symbol|symbolisiert]] die Reinheit. Die waagerechten Streifen hingegen stehen für den Zusammenhalt und die Vielfalt des Volkes. |
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− | Über die frühe Geschichte des Landes ist nur wenig bekannt. Die verschiedenen Völker lebten wahrscheinlich in einfachen [[Dorf]]gemeinschaften und hatten nur selten Kontakt zueinander. Im 15. Jahrhundert wurde die Küste von den [[Portugal|Portugiesen]] erkundet, welche dort einen kleinen Handelsposten errichteten. | + | == Was ist früher in Togo passiert? == |
+ | [[File:Gustav Nachtigal by Hanfstaengl (cropped).jpg|thumb|Gustav Nachtigal war der erste Gouverneur von Deutsch-Togo, also der Chef der deutschen Verwaltung. Er herrschte seit 1884. Proteste gegen die Verträge mit Deutschland wollte er mit [[Gewalt]] unterdrücken. Nach nicht einmal einem Jahr fuhr er nach Deutschland zurück. Auf der Schiffsfahrt starb er an [[Tuberkulose]].]] | ||
+ | Über die frühe [[Geschichte]] des Landes ist nur wenig bekannt. Die verschiedenen Völker lebten wahrscheinlich in einfachen [[Dorf]]gemeinschaften und hatten nur selten Kontakt zueinander. Im 15. Jahrhundert wurde die Küste von den [[Portugal|Portugiesen]] erkundet, welche dort einen kleinen Handelsposten errichteten. | ||
Lange Zeit war das Land keine Kolonie einer europäischen Kolonialmacht. Die Europäer trieben jedoch mit den einheimischen Stämmen einen regen [[Sklave]]nhandel. Dadurch wurde Togos Küste als „Sklavenküste“ bekannt. | Lange Zeit war das Land keine Kolonie einer europäischen Kolonialmacht. Die Europäer trieben jedoch mit den einheimischen Stämmen einen regen [[Sklave]]nhandel. Dadurch wurde Togos Küste als „Sklavenküste“ bekannt. | ||
− | Im Jahr 1884 erklärte das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Kaiserreich]] Togo und einen kleinen Teil von [[Ghana]] zum | + | Im Jahr 1884 erklärte das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Kaiserreich]] Togo und einen kleinen Teil von [[Ghana]] zum „Schutzgebiet“. Gemeint war damit: Deutschland kaufte das Gebiet, damit deutsche Siedler und Händler sich dort niederlassen können und beschützte dafür die einheimischen Völker vor verfeindeten Stämmen. Letztlich beuteten die Deutschen das Land und seine [[Rohstoff|Rohstoffe]] aber vor allem aus. |
− | Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das deutsche Schutzgebiet von den Franzosen und Briten erobert. Im Jahr 1960 wurde Togo ein unabhängiges Land | + | Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das deutsche Schutzgebiet von den Franzosen und Briten erobert. Im Jahr 1960 wurde Togo ein [[Unabhängigkeit|unabhängiges]] Land. Bald schon ergriff der Armeechef Gnassingbé Eyadéma die Macht und machte aus dem Land eine [[Diktatur]]. Seit dem Jahr 2005 wird Togo von seinem Sohn Faure Gnassingbé regiert. Das Land hat zwar wieder eine [[Demokratie]], trotzdem gibt es oft Proteste gegen die Regierung, welche von der Armee gewaltsam niedergeschlagen werden. |
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− | + | Gnassingbe Eyadema detail1 DF-SC-84-10025.jpg|Gnassingbé Eyadéma: In Afrika gab es keinen Staatschef, der so lange regiert hat wie er. | |
− | Gnassingbe Eyadema detail1 DF-SC-84-10025.jpg|Gnassingbé Eyadéma | + | File:Parking Marché Lomé.jpg|Eine Straße in Lomé |
− | + | File:Jeunes supporters lors d'un match de foot amateur (Lomé, Togo).jpg|Diese Jugendlichen feuern ihre Fußballmannschaft an. | |
+ | File:Schneiderei AGERTO.jpg|In einer Schneiderei | ||
+ | File:-2 Femme Architecte urbaniste TOGO.jpg|[[Architektur|Architektin]] auf einer Baustelle | ||
+ | File:Fulani herdsman.jpg|Ein Hirte vom Volk der Fulani | ||
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Aktuelle Version vom 8. April 2021, 22:02 Uhr
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Flagge | ||||
Hauptstadt | Lomé | |||
Amtssprache | Französisch | |||
Staatsoberhaupt | Präsident Faure Gnassingbé | |||
Einwohnerzahl | etwa 8 Millionen | |||
Fläche | etwa 57.000 Quadratkilometer | |||
Wo das Land in Afrika liegt | ||||
Übersicht: Alle Staaten der Erde |
Togo ist ein Land in Afrika. Es ist ein sehr schmales Land und grenzt nur im Süden an das Meer. Togo hat drei Nachbarländer: Ghana im Westen, Burkina Faso im Norden und Benin im Osten. Die Hauptstadt von Togo heißt Lomé. Wie auch in vielen anderen Ländern liegt die Hauptstadt direkt an der Küste zum Meer. Das ist sehr praktisch, zum Beispiel für den Handel mit anderen Ländern.
Togo ist etwas größer als die Schweiz und hat etwas weniger Einwohner. Früher war Togo erst eine deutsche und später eine französische Kolonie. Deswegen ist Französisch auch die Amtssprache. Allerdings gibt es noch viele Sprachen, die von den Völkern im Land gesprochen werden. Zwei Beispiele sind die Sprachen Kabiyé und Moba. Manche Sprachen werden nur von wenigen tausend Leuten gesprochen, da viele kleinere Völker auf engstem Raum leben. An manchen Schulen lernen die Kinder noch heute Deutsch.
Schräg durch das Land zieht sich ein langgezogenes Gebirge, dessen höchste Spitze auf 986 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Dort oben gibt es viel Wald. In den tiefen Gebieten auf beiden Seiten des Gebirges gibt es Savanne mit Elefanten und Antilopen. Das Klima ist tropisch heiß und feucht. Im Norden gibt es im Sommer eine Regenzeit. Im Süden gibt es je eine im Frühling und im Herbst. Togo ist recht arm an Bodenschätzen. Bis auf Phosphat und Gold kann man in Togo nicht viel abbauen.
In Togo leben etwa zwei Drittel der Einwohner von der Landwirtschaft. Sie sind deshalb auf eine gute Ernte angewiesen. Sie bauen zum Beispiel Maniok, Mais oder Hirse an, aber auch Erdnüsse. Wichtig ist zudem Yams, eine Wurzel, die man essen kann wie unsere Kartoffeln. Über die Hälfte der Einwohner Togos sind von Armut betroffen.
Jeder zweite Togoer oder Togolese ist weniger als 16 Jahre alt. Die Kinder sollten zwar während sechs Jahren die Schule besuchen, es gibt aber viel zu wenige Lehrer. Im ärmeren Norden ist es noch schlimmer als im Süden. Viele Kinder brechen die Schule ab. Jeder dritte Erwachsene kann nicht lesen und schreiben.
Die Flagge von Togo zeigt fünf waagerechte Streifen in grün und gelb. In der oberen linken Ecke ist ein weißer Stern auf rotem Untergrund abgebildet. Der Stern symbolisiert die Reinheit. Die waagerechten Streifen hingegen stehen für den Zusammenhalt und die Vielfalt des Volkes.
Was ist früher in Togo passiert?
Über die frühe Geschichte des Landes ist nur wenig bekannt. Die verschiedenen Völker lebten wahrscheinlich in einfachen Dorfgemeinschaften und hatten nur selten Kontakt zueinander. Im 15. Jahrhundert wurde die Küste von den Portugiesen erkundet, welche dort einen kleinen Handelsposten errichteten.
Lange Zeit war das Land keine Kolonie einer europäischen Kolonialmacht. Die Europäer trieben jedoch mit den einheimischen Stämmen einen regen Sklavenhandel. Dadurch wurde Togos Küste als „Sklavenküste“ bekannt.
Im Jahr 1884 erklärte das Deutsche Kaiserreich Togo und einen kleinen Teil von Ghana zum „Schutzgebiet“. Gemeint war damit: Deutschland kaufte das Gebiet, damit deutsche Siedler und Händler sich dort niederlassen können und beschützte dafür die einheimischen Völker vor verfeindeten Stämmen. Letztlich beuteten die Deutschen das Land und seine Rohstoffe aber vor allem aus.
Im Ersten Weltkrieg wurde das deutsche Schutzgebiet von den Franzosen und Briten erobert. Im Jahr 1960 wurde Togo ein unabhängiges Land. Bald schon ergriff der Armeechef Gnassingbé Eyadéma die Macht und machte aus dem Land eine Diktatur. Seit dem Jahr 2005 wird Togo von seinem Sohn Faure Gnassingbé regiert. Das Land hat zwar wieder eine Demokratie, trotzdem gibt es oft Proteste gegen die Regierung, welche von der Armee gewaltsam niedergeschlagen werden.
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