Schweiz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon - Das Freie Kinderlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Textersetzung - „neutral“ durch „neutral“)
K (Textersetzung - „Herbst“ durch „Herbst“)
Zeile 36: Zeile 36:
 
Die Vereinigte Bundesversammlung wählt die sieben Bundesräte. Am längsten dabei ist Doris Leuthard. Dann folgen Ueli Maurer, Didier Burkhalter, Simonetta Sommaruga, Johann Schneider-Ammann, Alain Berset und Guy Parmelin. Ihre Wahl gilt jeweils für vier Jahre oder bis zur nächsten Wahl des Parlaments. Das Präsidium wechselt jedes Jahr.
 
Die Vereinigte Bundesversammlung wählt die sieben Bundesräte. Am längsten dabei ist Doris Leuthard. Dann folgen Ueli Maurer, Didier Burkhalter, Simonetta Sommaruga, Johann Schneider-Ammann, Alain Berset und Guy Parmelin. Ihre Wahl gilt jeweils für vier Jahre oder bis zur nächsten Wahl des Parlaments. Das Präsidium wechselt jedes Jahr.
  
Im Herbst 2017 trat Didier Burkhalter zurück. Sein Nachfolger ist der [[Tessin]]er Ignazio Cassis. Als jüngster Bundesrat musste er das Departement übernehmen, das ihm die anderen übrig lassen. Es ist das Aussendepartement, das schon sein Vorgänger Didier Burkhalter innehatte. Unter den übrigen Bundesräten gab es keinen Wechsel.
+
Im [[Herbst]] 2017 trat Didier Burkhalter zurück. Sein Nachfolger ist der [[Tessin]]er Ignazio Cassis. Als jüngster Bundesrat musste er das Departement übernehmen, das ihm die anderen übrig lassen. Es ist das Aussendepartement, das schon sein Vorgänger Didier Burkhalter innehatte. Unter den übrigen Bundesräten gab es keinen Wechsel.
  
 
==Womit verdienen die Menschen in der Schweiz ihr Geld? ==
 
==Womit verdienen die Menschen in der Schweiz ihr Geld? ==

Version vom 1. November 2018, 19:00 Uhr

In der Schweiz ist Genf wichtig, weil dort viele internationale Organisationen ihre Büros haben. Basel ist das Zentrum der chemischen Industrie. Die Städte Luzern und Zürich sowie die Berge ziehen viele Touristen an.

Die Schweiz ist ein Binnenland in der Mitte Europas, liegt also nicht am Meer. Dafür grenzt es an mehrere große Länder: Deutschland im Norden, Frankreich im Westen, Italien im Süden und Österreich im Osten. Im Osten liegt auch das besonders kleine Nachbarland Liechtenstein.

Das Land hat etwas mehr als acht Millionen Einwohner. Die meisten haben als Muttersprache Deutsch, Französisch oder Italienisch. Diese Sprachen gibt es auch in den Nachbarländern. Die vierte und kleinste Sprache der Schweiz ist das Rätoromanische.

Die Landesfläche der Schweiz besteht aus mehreren drei großen Landschaften: Der Jura erstreckt sich entlang der Grenze zu Frankreich. Das Mittelland mit seinen vielen Städten reicht vom Genfersee bis zum Bodensee. Der größte Teil liegt jedoch in den Alpen. Seine hohen Berge sind eine wichtige Grenze in Europa für den Verkehr, für das Klima und für die Kultur.

Inhaltsverzeichnis

Wie ist die Schweiz entstanden?

Im Bundeshaus in Bern sitzen die Schweizer Regierung und das Parlament.

Der Kern der heutigen Schweiz entstand im 13. Jahrhundert. Die drei Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen sich gegen die Habsburger zusammen. Der Legende nach haben sich drei Männer auf der Rütliwiese getroffen und geschworen, sich gegenseitig beizustehen. Man nennt dies den Rütlischwur. Später wurde ein Vertrag geschrieben, der Bundesbrief. Er ist heute im Bundesbriefarchiv in Schwyz ausgestellt. Als Datum steht „anfangs August 1291“ darunter. Deshalb feiert die Schweiz immer am 1. August ihren Geburtstag mit Höhenfeuern und Feuerwerken.

Der Bund hieß ursprünglich die Eidgenossenschaft, weil die drei Genossen einen Eid geleistet hatten. Jeder Kanton behielt aber viele Rechte für sich. Zwischen den Kantonen gab es Grenzen mit Zollstationen und die Währungen waren verschieden. Immer mehr Kantone schlossen sich der Eidgenossenschaft an. Andere Gebiete wurden erobert. So wuchs die Eidgenossenschaft. Seit dem Jahr 1815 hat sie die heutigen Grenzen.

Im Jahr 1848 handelten die Kantone einen neuen Vertrag aus, die Bundesverfassung. Damit gründeten sie den heutigen Staat Schweiz. Sie schafften die Binnengrenzen und Zölle ab und schufen eine neue Währung, den Schweizer Franken. Die Entwicklung war ähnlich wie bei der Bildung der Europäischen Union. Jeder Kanton behielt seine eigene Verfassung, sein eigenes Parlament und seine Regierung. Die Kantone blieben für viele Aufgaben selber zuständig, insbesondere für die Polizei, die Schulen und für die Spitäler. Ein Kanton ist also so etwas Ähnliches wie ein Bundesland in Deutschland oder Österreich.

Wie ist die Schweiz heute?

Die Eidgenössische Technische Hochschule ist besonders wichtig: Die Schweiz hat fast keine Rohstoffe, deshalb muss sie die Menschen möglichst gut ausbilden.

Das Wichtigste über die Schweiz regelt die Bundesverfassung aus dem Jahr 1848. Sie beschreibt die Staatsform als Republik. Die Regierungsform ist eine Demokratie.

Die Schweiz hat ein Parlament mit zwei Kammern. Diese Volksvertreter wählen die Menschen auf folgende Art: Jeder Kanton wählt zwei Vertreter in den Ständerat, egal wie viele Einwohner er hat. Die 200 Nationalräte verteilen sich je nach der Einwohnerzahl der Kantone. Beide Parlamentskammern zusammen bilden die Vereinigte Bundesversammlung. Sie wählt die Regierung, das ist der Bundesrat.

Die Regierung und das Parlament haben ihren Sitz im Bundeshaus in Bern. Deshalb ist Bern die Bundeshauptstadt. Man bezeichnet sie aber auch immer öfter als die Hauptstadt der Schweiz.

Das höchste Schweizer Gericht ist das Bundesgericht. Es hat seinen Sitz in Lausanne. Wenn ein Einwohner mit einem Urteil in seiner Gemeinde nicht einverstanden ist, kann er sich zuerst an das nächst höhere kantonale Gericht wenden, danach an das Bundesgericht. Dieses entscheidet dann abschließend. Es kann allerdings sehr lange dauern, bis das alles geschehen ist. Falls es sich um ein Menschenrecht handelt, kann sich der Betroffene noch an den Europäischen Gerichtshof in Straßburg wenden.

Die Schweiz hat eine Armee zur Verteidigung ihres Gebiets. Die Schweiz bezeichnet sich als neutral. Das heißt, sie mischt sich nicht in fremde Konflikte oder Kriege ein. Ihre Abgeordneten vermitteln aber oft in fremden Konflikten. Viele Friedenskonferenzen finden deshalb in der Schweiz statt.

Die Schweiz als Ganzes ist zuständig für die Eisenbahn, für die Autobahnen, für die Post, für die Sicherung der Landesgrenze usw. Sie ist auch verantwortlich für die Eidgenössische Technische Hochschule und viele andere Dinge. In vielen Bereichen erlässt sie jedoch nur allgemeine Gesetze. Die Kantone oder die Gemeinden übernehmen dann die Ausführung.

Wer hat in der Schweiz das Sagen?

Der Bundesrat im Jahr 2018. Von links nach rechts gesehen stehen da: Guy Parmelin, Simonetta Sommaruga, Ueli Maurer, der Präsident Alain Berset, Doris Leuthard, Johann Schneider-Ammann, Ignazio Cassis und der Bundeskanzler Walter Thurnherr. Er ist eine Art „oberster Sekretär“.

Am meisten zu sagen haben das Stimmvolk. Dazu gehören die Menschen, die Bürger der Schweiz sind und über 18 Jahre alt. Das Stimmvolk wählt das Parlament. Es beschließt, ob die Verfassung geändert werden soll. Auch über andere Dinge kann das Stimmvolk abstimmen. Es wollte beispielsweise nicht der Europäischen Union beitreten, einmal wollte es keine neuen Armeeflugzeuge kaufen und viele andere Dinge.

Neue Gesetze beschließen die beiden Kammern des Parlaments. Das Volk kann aber auch verlangen, dass es selber darüber abstimmen darf. Das nennt man ein „Referendum“. Wenn das Volk eine Idee selber einbringen will, nennt man das eine „Volksinitiative“.

Die Vereinigte Bundesversammlung wählt die sieben Bundesräte. Am längsten dabei ist Doris Leuthard. Dann folgen Ueli Maurer, Didier Burkhalter, Simonetta Sommaruga, Johann Schneider-Ammann, Alain Berset und Guy Parmelin. Ihre Wahl gilt jeweils für vier Jahre oder bis zur nächsten Wahl des Parlaments. Das Präsidium wechselt jedes Jahr.

Im Herbst 2017 trat Didier Burkhalter zurück. Sein Nachfolger ist der Tessiner Ignazio Cassis. Als jüngster Bundesrat musste er das Departement übernehmen, das ihm die anderen übrig lassen. Es ist das Aussendepartement, das schon sein Vorgänger Didier Burkhalter innehatte. Unter den übrigen Bundesräten gab es keinen Wechsel.

Womit verdienen die Menschen in der Schweiz ihr Geld?

Das Jungfraujoch ist eines der beliebtesten Ziele für Touristen in der Schweiz. Es liegt auf 3466 Meter über dem Meeresspiegel. Seit dem Jahr 1912 führt eine Bahn hinauf. Oben gibt es mehrere Restaurants.

Die Schweiz hat keine Rohstoffe. Erdöl, Gas, Kohle, Eisen, Kupfer usw. muss sie im Ausland einkaufen. Es gibt also auch keine Arbeitsplätze im Bergbau oder in der Eisenindustrie. Außer Kies für Beton hat sie lediglich nachwachsende Rohstoffe wie Holz. Auch sauberes Wasser ist ausreichend vorhanden. Daraus lässt sich mit Stauseen und Flusskraftwerken fast die Hälfte des Bedarfs an Elektrizität decken. Viele Schweizer sagen, ihr einziger Rohstoff sei die Bildung der Einwohner.

Die Schweiz ist also darauf angewiesen, ausländische Rohstoffe zu verarbeiten. Dazu braucht es viel Wissen und Technik. Die Ausbildungen werden deshalb stark gefördert. So entstanden wichtige Technologien. In der Schweiz werden komplizierte Maschinen gebaut. Auch Lokomotiven oder Teile für Kraftwerke gehören dazu, ebenso die Schweizer Uhren. Diese Waren verkaufen die Schweizer Firmen fast auf der ganzen Welt.

Sehr wichtig sind die Banken und Versicherungen. Viele Menschen aus der ganzen Welt legen ihr Geld auf eine Schweizer Bank, weil sie ihnen sicher erscheint. Ein Teil der Schweizer arbeitet im Tourismus. Viele ausländische Gäste verbringen den Urlaub in den Bergen oder in einer großen Stadt. Hingegen ist die Landwirtschaft immer weniger wichtig. Es wird für die Schweiz immer schwieriger, ihren Wein, ihre Schokolade und ihre Milchprodukte ins Ausland zu verkaufen. Auch wenn der Schweizer Käse mit den großen Löchern weitherum bekannt ist.

Wie spricht man in der Schweiz?

Diese Karte zeigt, welche Sprache in welchem Gebiet gesprochen wird. In Biel, Murten und Freiburg sind Deutsch und Französisch gleichberechtigt.

Die Schweiz hat vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Diese vier sind Amtssprachen. Alle Banknoten sind so bedruckt. Auch wenn das Volk sich an der Urne zu einem Thema äußern kann, bekommt jeder die Informationen in der Landessprache, die er ausgewählt hat. Im Parlament wird meistens Deutsch gesprochen, manchmal auch Französisch oder Italienisch, selten Rätoromanisch. Dann werden die Reden jeweils übersetzt.

In der Deutschschweiz sprechen die Menschen Schweizerdeutsch. Dies ist ein Sammelname für ganz verschiedene Dialekte. Die sind von Kanton zu Kanton sehr verschieden. Deshalb stellt ein Schweizer schnell fest, woher ein anderer Schweizer kommt.

Die verschiedenen Dialekte sind entstanden, weil die Menschen früher weniger gut reisen konnten. So gab es keine Vermischung der Sprachen. In den Bergen können die Dialekte sogar von einem Dorf zum anderen verschieden sein.

Die Menschen aus den verschiedenen Kantonen verstehen sich nicht so einfach. Gerade der Walliser oder der Graubündner-Dialekt klingen ganz besonders. Auch innerhalb des Französischen gibt es verschiedene Dialekte. Sie unterscheiden sich jedoch nicht so stark.

Die Schweizer kennen ein Standarddeutsch wie in Deutschland. Das braucht man für alle Texte, Zeitungen und Bücher. Auch Nachrichten am Radio und am Fernsehen werden so gesprochen. Auch im Parlament spricht man Standarddeutsch, damit man sich besser versteht. Wirklich wie in Deutschland klingt dies jedoch nicht. Man nennt es deshalb auch „Schweizer Hochdeutsch“.

Es gibt auch Regeln, wie man einen Dialekt schreiben soll. Nur kennt die fast keiner und in der Mundart schreibt man höchstens eine WhatsApp oder eine ähnliche Kurznachricht im Dialekt. Das schreibt dann jeder so, wie er es für richtig hält.



Zu „Schweiz“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

Das Klexikon ist wie eine Wikipedia für Kinder und Schüler. Das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition, vielen Bildern und Karten in über 3000 Artikeln. Grundwissen kindgerecht, alles leicht verständlich und gut für Referate in der Schule.